Dienstag, 23. März 2010

[insertcoolname]


 -Itchy Poopzkid in der Pumpe am 18.12.2009-




Endlich war es soweit…der langersehnte Tag des Itchy Poopzkid-Konzertes am 18.12.2009 in der geilen Location „Pumpe“ in Kiel war endlich da.
Es ging alles ganz entspannt los. Ich holte Nadine um 13.19 Uhr von der S-Bahn in Wedel ab. So ging ich also zu Itchy Poopzkid tanzend und zappelnd Richtung Haltestelle. Ich war fast pünktlich bei Nadine, doch irgendwie war selbige nicht geduldig genug, das machte mir auf jeden Fall mein Handy in sekündlichem Takt deutlich.
Der Rückweg gestaltete sich sehr ruhig, wir entschieden ganz ritterlich und edelmütig, das Mittagessen in Form von Spaghetti mit Tomaten-Käse-Sauce zuzubereiten, um Björn die Arbeit zu ersparen…zu dumm nur, dass auf besagtem Weg unsere Motivation (ein kleines gemeines Tierchen, welches öfter mal verschwindet) ins nächste Gebüsch gesprungen ist und sich einfach in die entgegengesetzte Richtung auf und davongemacht hat...so ein Mist, die brauchten wir doch noch für die nächsten Aktivitäten. Naja, nachlaufen lohnt sich da aber auch nicht mehr…
Zuhause angekommen, machten wir uns daran, dass Essen vorzubereiten. Nadine und ich…unseres Zeichens klein und rumwuselnd...beschäftigten uns damit, welche Songs denn eventuell auf die Setlist kommen könnten. So hörten wir also die ganze Zeit Itchy Poopzkid und quasselten am laufenden Band. Irgendwann so gegen 15 Uhr kam Björn.
So ging es dann auch zum Mittag essen, besser gesagt zum Mittag schaufeln. Während wir also aßen, entschied ich für mich selbst, ein Wettessen zu veranstalten. Gesagt, getan! Wir saßen also am Tisch, Schaufelutensilien in der Hand und den Teller voll mit Spaghetti und Tomaten-Käse-Sauce. Ein kurzes Nicken und schon ging es los. Böse Blicke meinerseits schienen zu fruchten, denn schon nach 1 1/2 Portionen gab Nadine auf. Bei Björn war die Sache schon kniffliger, denn er ist 1.ein Kerl (isst also THEORETISCH mehr als Weiber) und 2. größer als ich (braucht also THEORETISCH mehr als kleine Knirpse)…Ich entschied mich also in der zweiten Runde, schneller zu essen, um meinen Gegner zu verwirren…schien zu funktionieren, denn er gab auf. Da ich aber wirklich gewinnen wollte und eigentlich auch noch GAR nicht satt war, nahm ich noch eine dritte Portion. Die Gesichter der beiden hättet ihr mal sehen müssen. Allerdings weiß ich nicht, ob es Futterneid, pure Verwunderung oder einfach nur Ärger über das verlorene Match war…naja egal, es stand 1:0:0 für mich und die beiden wussten nichts davon HAHAHA. Somit war ich schon lange vor dem Konzert glücklich wie ein Eichhörnchen auf Koks…
Nach dem Mittag machten wir drei uns dann langsam aber sicher auf den Weg, denn wir wollten schon rechtzeitig da sein…die Fahrt war eigentlich sehr entspannt. Es gab weder Stau noch zu viel Schnee…allerdings verabschiedete sich unser Navi andauernd von der Fensterscheibe…(irgendwie erinnert mich das an Nadines Autofahrt nach Berlin, ob da eventuell ein Zusammenhang besteht?)…da ich aber keine großartige Lust hatte, mit dem Navi zu kämpfen, hielt ich es Björn, der sich bei Antritt der Fahrt gleich mal hinters Lenkrad geschmissen hat, direkt unter die Nase und fragte in wohlüberlegten kurzen zeitlichen Abständen: „Ist gut so? Oder kannste nichts sehen?“ Ich glaube, Björn war in diesem Moment ganz froh, dass seine Hände mit dem Lenkrad beschäftigt waren…sonst hätte er mich wahrscheinlich lächelnd erwürgt…naja, ich wollt ja nur nett sein! Nadine und ich schwärmten also so von Itchy Poopzkid und beteuerten immer wieder, wie cool die doch seien…nicht nur aufgrund ihrer Musik sondern auch wegen diverser Aktivitäten, welche in Konzertberichten immer wieder schön Erwähnung finden. Plötzlich fiel mir auf, dass ja Björn auch ganz toll ist…um ihm das zu zeigen, sagte ich ihm ganz ehrlich: „Aber du kannst den Jungs eh nicht das Wasser reichen, ehrlich!“ Während er weiterfuhr, prustete Nadine von hinten laut los und schrie doch immer wieder: „Wie geil, wie geil!“ Erst nach ein paar Kilometern begriffen Björn und ich, was ich da wieder Schlaues vom Stapel gelassen habe…also stimmten wir mit ein und schmissen uns hin und her vor Lachen…was für ein Fest.
Da fuhren wir nun kurz vor 18Uhr in Kiel rein und schon nach kurzer Zeit fanden wir die Location; „Die Pumpe“. Wir also erstmal hin und die Lage checken…war noch niemand da. Nur eine Frau, bei der wir uns nicht sicher waren, ob sie sich aufgrund der Kälte draußen nur ein bisschen aufwärmen wollte oder tatsächlich kam, um Itchy Poopzkid anzuschauen. Wir wussten es nicht, war uns dann aber auch egal! Jetzt hieß es warten, da Einlass erst ab 20Uhr war…also erkundeten wir erstmal die Räumlichkeiten. Naja, das brauchte nicht lange, da die Pumpe jetzt nicht so mördergroß ist…trotzdem wissen wir, jetzt wo das Klo ist und das ist schon mal viel wert. Während wir so weiter warteten, kamen drei Mädels mit einem auffällig älteren Mann durch die Eingangstür…auffällig deshalb, weil die Mädels wahrscheinlich gerade mal 15 waren und er aussah, als könnte er der Vater von einer oder gar aller Mädels sein. Irgendwie beschlich uns so langsam das Gefühl, dass wir mit der Vater-Tochter-Annahme gar nicht so falsch lagen…denn immer wieder wuselten die Weiber überall rum, kamen aber schon nach kurzer Zeit zu besagtem Mann zurück, um sich zum x-ten Male versichern zu lassen, dass die Konzertkarten auch sicher in der Männer-Jackentasche verwahrt seien. Auch sie inspizierten die Räumlichkeiten, aber nicht der Toiletten wegen, sondern nur, um eventuell einen Blick auf einen Arm oder Fuß oder gar eine Haarsträhne der Jungs von Itchy Poopzkid zu erhaschen. Für uns war es recht amüsant mit anzusehen, wussten wir doch, dass wir in diesem Alter auf keinen Fall so groupiemäßig unterwegs waren und auch nicht alle zwei Sekunden einen ohrenbetäubenden Schrei ausgestoßen haben, sobald wir etwas gesehen haben, was eventuell vielleicht möglicherweise zu einem Bandmitglied gehörte...wir lachten also immer wieder über besagte Mädels, deren Namen ich hier fairerweise einmal nennen möchte: Ally, Kesha und Kaddi (soweit uns das bekannt war). Komisch fand ich dann allerdings, dass sich Papi (unser liebevoll gewählter Name) immer weiter zu uns gesellte, um immer wieder zu betonen, dass er vorher nicht wusste, worauf er sich einlässt. Ja, bei solchen Mädchen wäre mein Pflichtgefühl, auf diese drei Hupfdohlen aufzupassen, wahrscheinlich auch in pure Verzweiflung umgeschlagen. Er versuchte uns klar zu machen, dass er auf der ganzen Fahrt sowohl nur die EINE Musik als auch neue Pläne für die nächsten Konzerte in „Ganz-weit-weg“ gehört hatte. Für ihn sei klar, dass er das nächste Mal jemand anderen von den Eltern zu so einem Konzert schicken würde.
Irgendwann ging es endlich auf 20Uhr zu und nun wurden auch wir drei ein bisschen kribbelig, wollten wir doch endlich zu den Jungs von Itchy Poopzkid so richtig abzappeln. Vor uns, wie sollte es auch anders sein, standen die Mädels aus…keine Ahnung, war uns egal…Mittlerweile war das Groupie-Dasein der drei nicht mehr ganz so lustig. Wir schüttelten nur immer wieder den Kopf und dachten uns: „Die stehen nicht neben uns!“ Also hieß es: Konzertkarten vorgezeigt, Bändchen ums Handgelenk und schnell rein und so weit wie möglich nach vorne…hat irgendwie gut geklappt. Wir standen in der 1. Reihe (in Worten: ERSTEN!!!), ziemlich links. Und oh Wunder, es gab keine Absperrung…wir standen direkt an der Bühne.
Gegen 21Uhr ging es dann endlich los und der erste Support enterte die Bühne: „Three Chord Society“. Coole Band, hat richtig gut Stimmung gemacht. So konnten wir uns also schon mal richtig schön warmtanzen. Danach sollte eine Band aus Slowenien auftreten, wir waren also gespannt. „Elvis Jackson“, das ist der lustig-komische Name der Band. Die ganze Zeit fragten wir uns, ob die Jungs eventuell bekifft gewesen waren, als sie sich den Bandnamen ausdachten…als sie dann schließlich auf die Bühne kamen und loslegten, war uns klar, dass die wirklich so durchgeknallt sind und der Bandname definitiv gerechtfertigt ist. Neben geilen Songs, die es Björn gleich angetan haben, hatten sie noch andere Mittelchen, um auch den letzten misstrauischen Konzertbesucher aus der Reserve zu locken: Luftmatrazen, Klopapier, ein Wasserball und !oh Freude! Seifenblasen sorgten dafür, dass alle schon nach kurzer Zeit ausgelassen mittanzten.
Nachdem Elvis Jackson ihren letzten Song präsentierten, merkten wir, wie es langsam unruhig wurde im Raum…und das konnte nur einen Grund geben. Ja klar: ITCHY POOPZKID sollten gleich auf die Bühne kommen…ES GING ALSO ENDLICH LOS!!!
Das Licht ging aus, das Intro setzte ein und der ganze Raum schrie…super Voraussetzung dafür, dass sich die Jungs von Itchy Poopzkid raus trauten. Sie legten endlich los…
mit einer absolut geilen Setlist schafften es die Jungs, die komplette Bude auseinander zu nehmen…und wir standen in der erste Reihe. Naja, Nadine und ich…Björn hat sich in die dritte Reihe zurückfallen lassen, was sich später als sehr klug rausstellen sollte. Aber dazu später mehr. Während die Jungs also rockten, was das Zeug hielt, tanzten wir uns die Beine kaputt und sangen uns die Seele aus dem Leib und die Stimme aus der Kehle.
Es war einfach zu geil…immer wieder wagten wir einen Blick zu Björn, denn dieser war ja zum ersten Mal auf einem Punkrock-Konzert und ist ja auch so eher ein Stiller…aber wir sahen, dass er sehr zufrieden mitzappelte und es eigentlich ziemlich genoss. Panzer und Sibbi waren so richtig in ihrem Element und sprangen und rannten auf der Bühne herum als ob es kein Morgen gäbe. Unter anderem verschlug es die beiden (naja, eher Panzer, aber auch Sibbi, weil Panzer wieder so schnell weg war) immer wieder direkt an den Bühnenrand, wo wir standen.
Das war zu geil…immer wenn er kam, beugten wir uns erst zurück, zückten die Kameras und fotografierten paparazzi-like Panzer mit Bass oder nur Hose mit Bass oder ein Stück Arm…es war auf jeden Fall der Hammer. Aber eins kann ich sagen, wir können froh sein, dass wir so klein sind…so sauste der Bass-Hals immer wieder über unsere Köpfe hinweg, traf uns aber nicht. Bei Björn wäre das wahrscheinlich bei einem unvorsichtigen Moment entweder mit einem blauen Auge oder einem ausgeschlagenen Zahn ausgegangen…also gut, dass er in der dritten Reihe in Sicherheit vor Panzers Bassattacken war. Es gab aber noch mehr Highlights während des Konzerts…so unter anderem Sibbi auf dem Gitarrenkasten, sein ultimativer Gitarrenscratch (der auf einem Bild nicht unbedingt wie einer aussah), sein musikalisches Talent am Akkordeon, Panzer mit „Against the Wall“, die Wall of Death und zu guter Letzt „Tricky“ mit Hinsetzen, Lauschen, Aufspringen und Abzappeln.
Nadine hatte sogar das Glück, „Tricky, Tricky, Tricky, Tricky“ in Sibbis vollgesabbertes Mikrofon zu schreien…da war ich schon ein bisschen neidisch. Aber ich gönn es ihr!
Doch irgendwann geht auch so ein „amazing“ Konzert zu Ende…schade eigentlich. Allerdings merkten Nadine und ich, wie alt wir eigentlich sind…nachdem das Licht anging, mussten wir uns gleich mal auf die Bühne setzen, um unsere Knochen wieder in die richtige Position zu bringen. Björn holte uns, zwei absolute Wracks, von der Bühne ab und spendierte uns ziemlich lässig jedem ein Glas Wasser…man tat das gut!
Nach einer Stärkung entschieden wir uns, nach Shirts zu schauen. Nadine entschied sich für ein T-Shirt und ich für das Super-Sonder-Spar-Rabatt-Angebot, welches aus T-Shirt und LP bestand. Also schlug ich gleich zu. Danach gingen wir auf die Jagd. Unser erstes Opfer fanden wir in Panzer. Mit ihm machten wir schnell ein Foto…hinterher wurde uns klar, dass Jagd eigentlich sehr stimmig war, denn Panzer schaute wie ein aufgescheuchtes Reh in die Kamera.
Hinterher suchten wir auch noch Sibbi, den wir schon nach kurzer Zeit fanden. Ich fragte ihn, ob wir ein paar Fotos mit ihm machen könnten und er sagte ohne zu Zögern: „JA!“ Ich stellte mich also hin, er stützte sich halb auf mich, als plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund meinte: „Pass auf, der stinkt!“ Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, wollte ich doch das Foto haben. Ich sagte darauf, dass das nicht stimmt und lächelte glücklich in die Kamera.
Björn fotografierte auch noch Nadine mit Sibbi, was eine sehr geile Unterhaltung zur Folge hatte:

Björn: „Mensch, du siehst aber ganz schön verpeilt aus auf dem Foto.“
Sibbi: „Ja keine Ahnung, ich seh immer verpeilt aus.“
Björn: „Dann können wir ja noch 1000 Bilder machen und es wird nicht besser!“
*grabesstille*

Sibbis Gesichtsausdruck war göttlich, er wusste nicht, was er dazu sagen sollte, nahm es aber gelassen auf und verließ uns dann. Wir fanden es lustig, toppte diese Unterhaltung doch meinen liebevollen Ausspruch über Björns Höherrangigkeit gegenüber den Jungs, welchen ich im Auto von mir gegeben habe.
Irgendwann verließen wir die Location und machten uns auf Richtung Auto, denn wir hatten ja noch eine Fahrt bis nach Wedel vor uns. Wir also rein ins Auto und los nach Hause. Während wir also in Kiel an einer Ampel ankamen, sprang plötzlich ein Typ vor unser Auto und signalisierte uns auf penetrante Weise mit seinem ausgestreckten Daumen, ihn doch bitte mitzunehmen…das ist in Filmen immer die Stelle, wo die netten Leute im Auto den Typen mitnehmen und danach von ihm umgebracht werden, das ließ uns also nicht gerade hoffen. Nachdem wird den ersten Schock überwunden hatten, erkannten wir, dass es der Schwimmer vom Konzert war. Na toll! So ein Vollpfosten hat uns gerade noch gefehlt…Björn fackelte nicht lange und trat aufs Gas, um schnell an ihm vorbei zukommen. Denn wir wussten ja nicht, ob der Spinner nicht doch ein Serienkiller war…die sind in den Filmen auch immer eigenartig.
Noch in Kiel bekamen wir dann auch noch irgendwie Hunger, also hieß es die nächste Tanke plündern. Doch irgendwie war das nicht so von Erfolg gekrönt. Björn und ich fanden zwar was, aber für Nadine lag nichts sonderlich Ansprechendes in der Auslage…also weiterfahren und eine Tankstelle auf der Autobahn ansteuern. Dort gibt es ja meistens was richtig Geiles. Wir also auf die Autobahn und bei der nächsten Tankstelle mit so nem Bistro anhalten. Björn suchte gleich mal das Klo auf und Nadine und ich sahen uns die Auslage an…wow massenweise Essen an: NICHTS! Lediglich drei Sandwiches lagen ziemlich traurig dreinblickend im Kühler…wahrscheinlich waren die von gestern, zumindest sahen die nicht mehr so geil aus. Naja, Nadine hatte Hunger und nahm das, was noch nicht so sh** aussah. Wie heißt es doch so schön: „Der Hunger treibt‘s rein…“ Björn kam wieder und meinte: „So jetzt aber nach Hause!“ Wir also raus, ab ins Auto, Motor an, Licht an…Licht an??? Hmm…irgendwie sah das so aus, als ob unser PIVO (Björns Auto, Anm. d. Red.) kein Licht mehr besaß. Beide Birnen des Abblendlichtes (Ja, auf beiden Seiten…mal ein seltener Fall) waren kaputt. Also verzögerte sich der Boxenstopp, um Glühbirnen tauschen. Gut, dass Björn ein Ersatz-Set an Glühbirnen hatte…so musste er nicht in der Tankstelle für teuer Geld welche kaufen. Wir merkten selbst, dass es eine eigenartige Situation war, denn das zeigte sich auch darin, dass alle Leute, die vorbeiliefen, ziemlich irritiert schauten. War uns egal, wir waren schließlich heute beim Konzert zu den „incredible“ Itchy Poopzkid…wir waren also selig.
Zu Hause angekommen, fielen wir in unsere Kojen und träumten weiterhin von dem Konzert, unseren tollen Unterhaltungen, schlauen Sprüchen und Glühbirnen.

An dieser Stelle danke ich Itchy Poopzkid, Elvis Jackson, Three Chord Society, den Seifenblasen, Papi und Björns Ersatz-Set Glühbirnen.
Ein teilweiser Dank geht an Ally, Kescha und Kaddi, deren anfängliches Entertainment in reines pubertäres Rumgenerve umschlug. Jedoch keinen Dank erhält der Schwimmer, der mir ehrlich gesagt ein bisschen Angst machte.



Auf bald

Spikey