Samstag, 25. September 2010

Hörst du die Wattwürmer husten?

-Ausflug nach Friedrichskoog am 07.08.2010-

♪♫♪…An der Nordseeküste *klatsch klatsch klatsch klatsch*, am plattdeutschen Strand, sind die Fische im Wasser und selten an Land…♫♪♫

Also Fische gab es eher wenige an diesem besonderen Wochenende, denn dieses Wochenende sollte die erste Ausfahrt der Klappspaten markieren, die nicht auf ein Konzert führte. Jaaaaha, auch so etwas soll es bei uns geben… Nagut, vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass unser kleiner Ausflug im entferntesten Sinne auch mit Musik zu tun hatte… Aber nur entfernt, denn unsere Inspiration zum Ausflug kam durch ein klitzekleines Tourvideo von Itchy Poopzkid… Dieser Fakt ist aber eher unwichtig… *Ähem* Machte uns die Planung aber auch etwas leichter. Denn als Spikey und ich entschieden, es den Jungs gleichzutun und einen wirklich kurzen Kurzurlaub an der Nordsee zu machen, half uns das Video bei der Recherche nach Sachen, die wir unternehmen könnten… Diese Recherche artete aber eine Woche vorm Ausflug in echte Detektivarbeit aus, denn in dem Video waren keine Adressen oder sonstige Wegbeschreibungen zu finden. Aber dank Google und Google Maps meisterten wir die Suche mit Bravour und so hatten wir einiges auf unserer imaginären To-Do-Liste… Im Vorfeld haben wir noch ein paar Leutchen gefragt, ob sie uns auf unseren Abenteuern begleiten wollten, aber nur Patrick hat endgültig zugesagt. Wahrscheinlich auch, weil wir ihm nicht gleich unsere eigentliche Intention verraten haben… Nunja, drei Leutchen auf großer Ausfahrt ist ja auch schon was…

Schon am Freitag machten Patrick und ich uns mit einem fahrbaren Untersatz (es war mein Auto und trägt immer noch den wohlklingenden Namen ERNA) auf Weg nach Wedel, damit wir Samstag dann nicht mehr ganz so weit zur Nordsee fahren mussten. Dank eines Tipps meines Vaters haben wir die Route durch die Elbchaussee genommen und genossen den schönen Ausblick auf die Elbe, die hübschen Villen und einen Panther… Der war schwarz (oha) und stand im Vorgarten einer dieser Villen… Pottenhäßlich das Teil und absolut nicht vorgartenwürden und zwar nirgends. Auch nicht bei dir, lieber Leser… Wir kamen dann auch recht flink in Wedel an, wo Spikey schon mit leckersten Käsekuchen auf uns wartete… Mittlerweile muss ja jeder wissen, wie sehr Spikey und ich diesen chemischen Kaufhallenkäsekuchen lieben… YUMMIE!!! Leider mussten wir mit Patrick und Jarno teilen und obwohl die beiden noch behaupteten, dass sie diesen Kuchen nicht so gerne mögen, haben sie alles aufgegessen und uns kein Stückchen überlassen… Frechheit!!! Aber wir sind ja nicht so und teilen gerne… Manchmal… Als es dann an die Abendplanung ging, einigten wir uns recht schnell auf Kino, nur bei der Filmauswahl wurde es etwas kritischer… Wie gut, dass wir alle schon von Anfang an Twilight ausschließen konnten. Zur Auswahl standen zuletzt Kindsköpfe und Inception und bei den Stimmen stand es 2 zu 2. Also musste das Los entscheiden und da Spikey Gastgeberin war, durfte sie auslosen, in welchen Film wir gehen würden. Heraus kam dann Inception, mit dem auch alle leben konnten… Also schnell Karten vorbestellen und schnell zur S-Bahn, die uns Richtung Kino bringen sollte. Das „schnell“ verstanden die Jungs nicht so ganz, denn sie schlenderten eher, aber wir haben die Bahn doch noch geschafft und waren dann auch pünktlich im Kino. Gleich zu Beginn des Films habe ich den Witz meines Lebens gerissen… Den werde ich an dieser Stelle jedoch nicht erzählen, lieber Leser, da ich ja weiß, dass du so gerne liest und aufgrund dessen wahrscheinlich noch nie in einem Kino warst und sowieso keine Filme guckst und daher den Witz, der eng mit dem Film Inception verknüpft ist, nicht verstehen würdest… Aber ich möchte dir diese Erfahrung des Kinos herzlichst empfehlen… Schau dir ruhig Inception (und vielleicht auch irgendwann mal Titanic) an… Dann sag mir Bescheid und ich erzähl dir, wenn du lieb fragst, den Witz des Jahrtausends… Spikey und ich konnten uns nach dem Witz jedenfalls für 2-3 Minuten nicht mehr einkriegen… An dieser Stelle würden jetzt einige sagen, dass das bei uns nichts heißt, aber, lieber Leser, hör bitte nicht auf die Vorurteile der „Anderen“… Der Film wurde dann am Ende von allen für sehr gut befunden und so konnten wir uns beruhigt wieder nach Wedel machen. Dort konnten wir dann noch, oh Wunder, die Rockzone schauen und damit waren Spikey und ich endgültig mit dem Tag zufrieden und konnten glücklich einschlafen…

Am nächsten Morgen haben wir uns erstmal Zeit gelassen, was uns so gar nicht so bewusst wurde… Erst, als wir uns dann gegen 11 Uhr dafür entschlossen haben, endlich mal loszufahren, haben wir gemerkt, dass es doch reichlich spät ist… Ooops… Wir machten uns trotzdem gut gelaunt auf den Weg, denn wir wussten ja, was uns alles erwarten würde… Also so ungefähr… Recht zügig und mit guter Roadtripmukke auf den Ohren ging es Richtung Nordsee… Zwischendurch wunderte ich mich auf der Autobahn hin und wieder, warum die anderen alle so langsam fahren, aber geblitzt wurde da nicht, zumindest hab ich deswegen keinen Bescheid bekommen… Irgendwann kam aber der Zeitpunkt an dem sich alle gleich schnell bewegten, nämlich gar nicht… Na toll, Stau steht auf meiner Beliebtheitsskala ja gaaaaanz oben. Nicht. Unserer guten Laune tat das keinen Abbruch und wir sangen lauthals und tanzten, soweit das die Sitzposition im Auto zuließ… Kurz nachdem wir den Stau überstanden haben, konnten wir auch schon von der Autobahn runter und ab dann führten malerische Landstraßen zu unserer Destination. Dieses Stück der Strecke machte uns am meisten Spaß, da es Bodenwellen zu Hauf gab… Immer wieder hielten wir unsere Nasen aus den Fenstern, um zu überprüfen, ob wir schon das Meer riechen könnten, aber das einzige, das man riechen konnte, war Kuhmist… Aaaah, der Duft der Freiheit… Zum Glück erlöste uns dann das Ortseingangsschild „Friedrichskoog“ von der fast unerträglichen Spannung… Auf dem Parkplatz gleich hinterm Deich angekommen, drehten wir uns dreimal im Kreis erspähten den Turm, den wir im Vorfeld zur Orientierung für alles genutzt haben und waren einstimmig der Meinung: DAS war ZU einfach… Eine kurze Stärkung mit Obst später fanden wir uns auch schon am Watt wieder und entschieden, dass wir nicht länger warten konnten… 


So stapften wir also ins Watt. Ist klar, dass wir alle drei uns bei den ersten Schritten fast gepackt hätten, weil es arschglatt war… Aber wir gewöhnten uns schnell an den Schlabberkram da unten an unseren Füßen…


Relativ schnell wurden wir auch mutiger in unseren Bewegungen und probierten sogar Kunststücke. Und dabei packten wir uns kein einziges Mal hin. Hooray!!! 


Dabei ist zu erwähnen, dass das Watt sehr tückisch ist, da kann man sich schon mal an einer versteckten Muschel schneiden oder gar so weit einsinken, dass man nicht mehr herauskommt… Da wir aber sorglose Klappspaten sind, haben wir uns darüber keine Gedanken gemacht und sind immer weiter gewandert und weiter gewandert und weiter gewandert… 


Und dabei entwickelten wir die unterschiedlichsten Taktiken, wie wir das Watt überwinden konnten… Große Schritte, kleine Schritte, schnelle Schritte, langsame Schritte, tiefe Schritte, flache Schritte… 


Wie du siehst, lieber Leser, es mangelte uns nicht an Einfallsreichtum… Wir haben dann irgendwann fast entsetzt feststellen müssen, dass wir schon echt weit raus gewattet sind. Und weil unsere Mägen auch der Meinung waren, machten wir uns auf den Weg zurück zum Festland… Dort angekommen, war es erstmal ein Kampf, das Watt von unseren Füßen und Beinen zu entfernen, aber nach einer Weile sollte es uns doch gelingen… Nach dieser doch sehr langen Wanderung haben wir Mittagspause gemacht und uns erstmal was gegönnt. Patrick und Spikey Fisch (wie sollte es auch an der Nordsee anders sein) und ich ein Eis. Und nebenbei haben wir noch ganz pflichtbewusst Postkarten geschrieben. Ist nett von uns, nicht lieber Leser? Gestärkt konnte es dann auch für uns weitergehen und so drehten wir eine Runde durch den Ort, auf der Suche nach einer Kapitänsmütze für Spikey… Denn an der Nordsee darf eine Kapitänsmütze nicht fehlen… Leider waren wir nicht sehr erfolgreich… Da die Shoppingtour nicht sehr erfolgreich war, musste Fritze von der Spitze uns trösten… 


Hat er gut gemacht, der Fritze… Er war sogar bereit noch Fotos mit uns zu machen… Ein Pfundskerl, der Fritze… Dann war es auch wieder an der Zeit, ein bisschen Sport zu treiben und da kam uns die Minigolfanlage gerade recht… Gleich bei der Kasse wurde Spikey ein unfairer Vorteil verschafft, weil die Kassenfrau ihr den Siegergolfschläger überreichte, aber Patrick und ich nahmen den Kampf an… 


Es war ein spannendes und packendes Golfmatch, in dem sich nicht viel geschenkt wurde, doch gegen Ende zeichnete es sich ab, dass der Siegergolfschläger heute seinen freien Tag hatte… So lautete das Endergebnis wie folgt: Platz 1: Patrick + Nadine, Platz 2: Spikey… Wir machten natürlich noch ein Siegerfoto 


und Spikey bekam sogar noch eine tröstende Umarmung von der Kassenfrau… Völlig niedlich… Danach entdeckten wir ein Polizeiauto für Kinder, was von uns, also Spikey und mir (Patrick hätte nicht reingepasst; und außerdem muss ja jemand die Fotos machen), dann auch exzessiv nutzten… Das war DER Spaß unseres Lebens. Und wie echte Polizisten haben wir uns während unseres Wachdienstes einen kleinen leckeren Snack gegönnt… Ein Eis… Lecker… 


Wir hatten zwar auch ein bisschen Angst, dass wir aus dem Ding nie wieder rauskommen. Doch mit etwas Glück und Wendigkeit haben wir es doch geschafft… Frag aber nicht wie, lieber Leser, denn ich kann mich beim besten Willen nicht mehr erinnern… Dieses Phänomen der Vergesslichkeit nennt man allgemein auch Goldfischamnesie… Okay, das war erfunden, aber es klingt gut… Im Gegensatz zu echten Polizisten haben wir uns dann aber gedacht, dass wir dass fette Eis doch besser abtrainieren sollten. Und da kam uns die Trampolinanlage wie gerufen und wir trainierten uns das Essen 5 Minuten lang wieder ab. 


Obwohl es echt sau anstrengend ist, wenn man nicht in Form ist (so wie ich), hat es trotzdem Spaß gemacht. Wir haben uns dann auch erstmal eine Pause in einem Strandkorb gegönnt, denn die waren aufgrund der fortgeschrittenen Stunde endlich mal frei… 


Doch das Watt übte immer noch eine unfassbare Anziehungskraft aus. Also auf Patrick und Spikey… Die beiden machten nochmal ne kurze Tour durchs Watt, während ich es mir in Ruhe gemütlich machte und den Kindern (Spikey und Patrick) beim Spielen zuschaute… 


Eine mittelschwere Katastrophe ereignete sich dann auch noch, als Spikey bemerkte, dass sie ihr gerade erst gekauftes Armband verloren hat… Ich glaub, dass Spikey fast geweint hätte… Aber Patrick wurde zu unserem Batman, weil er Spikeys Armband am Strandkorb gefunden hat… Und Spikey hatte schon gefürchtet, dass das Armband im ewigen Watt verloren war… Ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass wir uns so langsam mal auf den Rückweg machen sollten, weil wir ja abends noch etwas vorhatten. Aber nicht, ohne vorher noch eine Kirschkern-Weitspuck-Wettbewerb zu veranstalten. 


Patrick hat gewonnen, aber das nur mal am Rande… 

Auf dem Rückweg genossen wir noch einmal den Blick auf Weiden Schafe und andere Sachen… Wieder in Wedel angekommen, haben wir schnell Abendbrot gegessen und sind dann auch flink los zum Open Air Kino… Auf dem Weg dorthin wurde Spikey doch tatsächlich von Hubertus mit einer Eichel beworfen. Zur Erklärung sei gesagt, dass Hubertus ein heimtückisches Eichhörnchen war, das Spikey auch nach dem Vorfall noch einige Tage verfolgt hat. Als wir es uns so gemütlich gemacht haben und der Film anfing („Männerherzen“, unbedingt anschauen, weil lohnenswert allein wegen des Songs „Alle Kinder dieser Erde“; nicht fragen, gucken, lieber Leser) und ich so in die doch große Runde schaute, fiel mir auf Spikeys Kopf etwas Großes und Krabbelndes auf… Da hatte es sich doch echt ne fette Spinne gemütlich gemacht… Wie dreist… Doch geistesgegenwärtig hab ich die Spinne dann von Spikeys Kopf geschlagen, ohne Spikey dabei wirklich wehzutun… Ich bin Batman… Vielleicht wollte Hubertus also nur die Spinne mit der Eichel von Spikeys Kopf vertreiben… Ist der Hubertus also doch ein ganz netter… Nach dem langen Tag und dem Film kam uns der Heimweg sehr lang vor, aber wir konnten uns gut ablenken, indem wir so das Verhalten der Jugendlichen analysierten. Wieder bei Spikey angekommen, fielen wir dann recht schnell in die Betten und schliefen dann auch schnell und gut und lang. 
Den Sonntag ließen wir dann sehr ruhig angehen, es gab ziemlich spät Frühstück und unser Spezialmittag, die Blätterteigspinattaschen, nahmen wir dann auch erst nachmittags zu uns… Diesmal sind sie uns aber nicht so gut gelungen, aber das verraten wir hier keinem… Damit endete dann unser langes, wunderschönes, superlustiges Wochenende… Spaßig war es und auf jeden Fall eine Wiederholung wert. Genügend Anmeldungen für den nächsten Tripp an die Nordsee gibt es auch schon und Vielleicht bist genau du beim nächsten Mal auch dabei… Bis dahin bleiben uns die ganzen anderen Abenteuer, die auf uns Klappspaten noch warten…

Ganz großen Dank gilt Itchy Poopzkid für die Inspiration, Friedrichskoog für die pure Existenz, Spikey und Patrick für die wunderprächtige Begleitung und alles sowie dem überraschend guten Wetter…
Keinen Dank an die Spinne in Spikeys Haar.

1 Kommentar:

  1. oh man...wunderschöner blog...auch, wenn ich dabei war, darf ich das sagen...ist dir supergut gelungen... *tränenderfreudeausdenaugenwischunddabeiseliggrins*

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