Samstag, 23. April 2011

Die Geschichte vom Casio-Taschenrechner


-One Fine Day im Salon Hansen, 25.03.2011-

Nach rund zwei Wochen Abstinenz war es endlich wieder soweit und Spikey und ich konnten wieder mal (zur Abwechslung) auf ein Konzert… Diesmal luden One Fine Day zu einer schnuckeligen Unpluggedshow in Lüneburg mit dem Dicklinger Toni als Vorprogramm…
Noch wussten wir ja nicht, was uns blühte, also rief Spikey eines Tages im Salon Hansen an und lies für uns Klappspaten Karten für den Konzertabend hinterlegen… Sicher ist sicher, dachten wir uns…

Am großen Tag diskutierten wir wie immer über organisatorische Dinge… Schaffen wir es noch zur Wohnung? Wann fahren die Züge nach Lüneburg? Wo essen wir was (GAAAAAAANZ WICHTIG!!!)? Wann fahren die Züge wieder zurück? Schließen wir unser Gepäck ein? Zum Glück konnten wir alles klären, bevor ich mit dem Zug nach Hamburg gedüst bin, sonst hätte das noch gebrochene Rippen und blaue Augen bedeutet… So konnten wir uns dann glücklich und zufrieden am Hamburger Hauptbahnhof in die Arme schließen und uns auf das nahende Konzert freuen… Wir schlossen auch sogleich unsere nicht benötigten Sachen in ein Schließfach und gingen erstmal im Saturn „shoppen“… Das Shoppen sah dann aber eher so aus, dass wir uns in dem „Minikino“ in der DVD-Abteilung schön die Muppets angeguckt haben und dazu sehr gelacht haben… Das war sehr entspannend und fast hätten wir auch die Zeit vergessen, aber wir sind ja Füchse und sind dann doch noch rechtzeitig aufgebrochen…
Am Gleis angekommen, stöpselten wir unsere Mp3-Player zusammen und gingen gut zur Musik ab… So fiel das Warten auf den Zug nicht so schwer…  Aber der Zug kam dann doch sehr pünktlich, denn wir sind mit dem Metronom gefahren und da läuft das wohl anders… Im Zug fiel dann auch gleich auf, dass die Ansagen erstens nicht vom Band kommen und zweitens auch noch viel fröhlicher sind als bei der Deutschen Bahn… Alles gut also auf der Fahrt nach Lüneburg…

In Lüneburg dann angekommen, standen wir Klappspaten, die wir nun mal sind, vor einem kleinen Rätsel… Denn es war schon dunkel und wir hatten so ungefähr gar keine Ahnung, wo wir denn überhaupt ausgestiegen sind und wo wir hin mussten… Leute, lasst euch eins gesagt sein, fahrt nicht im Dunkeln mit dem Zug nach Lüneburg, ihr findet nicht vom Bahnhofsgelände runter… Sehr verwirrend das alles… Zum Glück kam uns unser Ritter in strahlender Rüstung in Form einer netten Einheimischen entgegen und beschrieb uns den Weg raus aus dem Labyrinth namens Bahnhof Lüneburg… Ab da wusste ich, Google Maps sei Dank, den Weg… Wir mussten nur einmal kurz schrechts (jaha, auf dem Weg haben Spikey und ich uns mal wieder Gedanken über schöne Wortneuschöpfungen gemacht; schrechts = schräg rechts; somit ist schlinks schräg links) und an ‘nem Aldi vorbei und dann nur noch geradeaus… Nur lag der Aldi, wie wir feststellen mussten, nicht direkt auf dem Weg… Aber ich kannte mich ja ein kleines Bisschen in Lüneburg aus, weil ich es schon mal im Hellen gesehen hab… Und so hatten wir auch neben der Suche nach dem Salon Hansen auch noch Zeit, um die wunderschöne Architektur  der Stadt zu bewundern… Im Hellen ist Lüneburg also echt eine Reise wert… Den Salon Hansen, der für uns auch Neuland ist, erkannten wir an einer kleinen Gruppe von Leuten, die sich vor dem vermuteten Eingang schon versammelten… Die sprachen uns dann auch prompt an. „Hey, ihr ward doch auch bei den Pinboys in Uetersen.“ Aha, man erkennt uns jetzt also schon… Gut zu wissen… Demnächst werden wir mit unsere Two-Women-Show bei allen TV-Sendern auftreten, vor allem auf Arte… Wenn das so weitergeht, schreiben wir auch bald Autogramme… Naja, wir haben uns dann ganz nett unterhalten und mal kurz geprüft, ob denn die Tür abgeschlossen war… War sie, leider… Das Thema blieb dann noch länger aktuell…
Zwischendurch hauten dann unsere neu gefundenen ab, um in Lüneburg noch am Abend einkaufen zu gehen (sie hatten wohl Hunger)… Lasst euch auch das hier gesagt sein: in Lüneburg ist es nicht weit mit dem Einkaufen am Abend, weil viele Geschäfte schon um 18 Uhr ihre Pforten schließen (aber sonst ist es recht schön da)… Naja, irgendwie waren sie dann doch erfolgreich und erzählten, dass sie fast nicht zurück gefunden hätten und dass sie froh waren, dass sie vorhin mit dem Bus gekommen sind, obwohl der noch ne kleine Stadtrundfahrt gemacht hat… Wir guckten uns verwundert an und informierten sie höflich, dass man vom Bahnhof nur 10 Minuten (wenn überhaupt) zu Fuß geht… Die Jugend heutzutage… Will einfach nicht mehr die Beine bewegen, tse tse tse… Ach, hatte ich erwähnt, dass schätzungsweise 10 mal irgendwelche Leute vorbeikamen und wie wild an der Tür rüttelten, um zu testen, ob sie offen ist? Nicht? Das ist hiermit getan… Wäre die Tür offen gewesen, hätten wir bestimmt nicht bei Nieselregen vor selbiger gewartet… Naja… Eins meiner persönlichen Highlights ereignete sich auch schon vor Einlass vor der verschlossenen Tür… Ein Ehepaar mit Migrationshintergrund kam auf uns wartende Meute zu, weil sie wohl glaubten, hier sei auch was für sie los… Im höflichsten Ton fragte sie uns „Is hier Pardie?“ und höflich gaben wir ihr eine Antwort auf die Frage „Nein, hier ist heute ein Konzert.“. Damit schien ihr liebster Angetrauter aber wohl nicht so einverstanden zu sein, denn seine Antwort lautete simpel „Konzert? NÄÄÄÄH!!!“ Damit verschwanden die beiden auch schon wieder von der Szene und wir warteten wieder auf Einlass… Weil ich so langsam ungeduldig wurde, klopfte ich einfach mal, frei nach dem Motto „Wenn der berg nicht zu Mohammed kommt, klopft Mohammed so lange, bis er kommt.“, an der Tür und schon kam auch schon jemand und schloss auf. Endlich also ins Warme und vor allem Trockene… Der Salon Hansen befand sich im Keller und da sahen wir uns erstmal um. Gut, viel zu sehen gab es nicht, weil es ein ziemlich kleiner Laden ist, aber doch sehr muckelig  und schön… Weil der Rundgang so schnell erledigt war, fielen wir schon mal über den Merchstand her und sofort fiel uns eine Neuheit ins Auge… Kiki verkauft da jetzt auch richtig schmucke Handytasche, die sie alle selbst anfertigt… Weil wir aber so unentschlossen waren, haben wir uns erstmal entschlossen, das zu lassen und haben uns niedergelassen… In unserer Ruhe wurden wir plötzlich gestört… „Na, wie geht’s euch so?“ Der Toni… Er scheint nervös zu sein… „Joah, uns geht’s super. Und selbst?“, „Ach, ich bin so aufgeregt und nervös.“ Hehe, der ist ja niedlich… „Unseretwegen musst du doch nicht aufgeregt sein, wir sind doch so lieb.“, „Ja, aber trotzdem…“, „ Ach quatsch, wir machen nachher auch richtig schön mit, wir werden klatschen und tanzen!“, „Echt? Das ist aber lieb von euch. Ich werd erstmal weiter, bis später.“ Soso, da hatte sich der Dicklinger Toni also persönlich bei uns vorgestellt… Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, wie sehr er uns mit seinem Charme und seinen Songs vom Hocker reißen würde… Aber zehn Minuten später war es dann soweit und er baute seinen Casio-Taschenrechner, seinen Kassettenrekorder, seine Gitarre und sich selbst auf und startete seine einmalige One-Man-Show…
Schon beim ersten Song konnten Spikey und ich uns kaum halten vor Lachen… War das noch der schüchterne Typ von vorhin, der sich brav bei jedem vorstellte? Jetzt flirtete er ja regelrecht mit uns, seinem Publikum… Mit Songs wie „I Want My Records Back“ riss er jede noch so kleine Amöbe im Raum mit… Und wie versprochen tanzten und klatschten wir… Nach Tonis Aufforderung machten wir sogar den Scheibenwischen… Und das auch sehr gerne… Gegen Ende dann der absolute Höhepunkt seines sehr fabulösen Sets: „Meine Mitbewöhnerin“. Jeder, der zwei Ohren besitzt und noch an den lieben Musikgott glaubt, sollte sich dieses feine Musikstück anhören, denn es ist wirklich wundervoll…
Nachdem Toni dann unter tosendem Applaus, den er kaum fassen konnte, die Bühne verließ, bauten auch die werten Herren von One Fine Day kurz ihre Instrumente auf der Bühne auf und ließen dann auch nicht lange auf sich warten und starteten ihr Unplugged-Set… Und obwohl so ein Unplugged-Konzert doch immer etwas Ruhiger abläuft als normale Rockkonzerte, ging das Publikum so ab, als wären da nicht Akkustikgitarren, sondern Stromgitarren eingestöpselt…
Das schien die Jungs von One Fine Day so sehr anzuspornen, dass sogar Erik mit seinen Drumsticks um sich warf… Nur Marten musste sich notgedrungen zurückhalten, denn er war doch wohl sehr krank… Spikey und ich hatten zwischendurch schon Angst, dass er von seinem Hocker kippen würde. Aber Marten hielt sich tapfer und lieferte trotz Grippe eine Show, die den anderen in nichts nachsteht… Mittendrin fiel Marten dann auf, dass die Beleuchtung im Salon Hansen doch sehr an Knightrider, im Besonderen an Karr, erinnerte…
Auf die Frage, wer denn noch alles Knightrider kennt, rissen alle die Arme hoch. Doch Marten hakte nach und fragte nach dem Original, worauf ca. 90 % wieder ihr Arme verlegen in die Taschen steckten… Doch das Ergebnis hielt niemanden vom Weiterfeiern ab und so konnte es auch unbekümmert weitergehen... Bei „Damn Right“, was bei jedem Konzert ein Highlight darstellt, enterte dann Toni nochmal die Bühne und feierte mit allen zusammen eine Party…
Bei den meisten hieß das dann moshen ohne Ende, Toni übte sich hingegen nochmal im Scheibenwischer… Das sah dann aber auch sehr gekonnt aus…Nach einem bunten Potpourri aus allen großen Hits und den wundervollen Songs des neuen Albums beschlossen One Fine Day dann den Abend wie immer mit „This Is Goodbye“ und entließen uns in die Nacht.
Und wir waren wirklich froh, dass Marten den Abend überlebt hat… Da wir uns ja schon vor Konzertbeginn gegen eine Shoppingtour am Merchstand entschieden hatten, konnten wir uns dann auch auf den Weg zum Bahnhof machen, wo schon unser Zug auf uns wartete… Locker schafften wir, wieder in Hamburg angekommen, unsere Sachen aus dem Schließfach zu nehmen und zur S-Bahn zu gehen… Irgendwann in der S-Bahn auf dem Weg nach wedel fiel uns dann noch auf, dass wir vergessen hatten, eine Fahrkarte für mich zu kaufen… Oopsie, sorry HVV, soll nicht wieder vorkommen… Naja, jetzt war es sowieso zu spät und mir blieb nur zu hoffen, dass es keine Kontrolle gibt… Die gab es dann auch nicht… Hatte ich ein Glück… Also konnten wir unbescholten und beruhigt nach dem sehr schönen Musikabend in unsere Betten fallen und schlafen…

Herzchen und Küsschen gehen an das Mini-Kino im Saturn, den Nicht-Kontrolleuren des HVV und vor allem und ganz besonders den Dicklinger Toni und One Fine Day…
Keine Herzchen und auch keine Küsschen an den in der Dunkelheit sehr verwirrenden Bahnhof von Lüneburg…

Samstag, 9. April 2011

Zu alt für diesen Scheiß!

- She Wants Chaos, Pinboys und 7 (car pile) up im JUZ am 11.03.2011 - 

Ein Blick auf Facebook genügte, damit Nadine und ich überzeugt waren. Die Pinboys spielten tatsächlich mit She Wants Chaos in Uetersen ein Konzert. Erst überlegten wir, ob wir hingehen wollen, doch als She Wants Chaos bekanntgaben, dass es lediglich 200 der begehrten Karten käuflich zu erwerben gab, sagten wir doch zu. Ich also fix nach Moorrege zum Kartenkauf, denn allem Anschein nach (laut FB-Veranstaltung) fanden gut 1000 Leute die Karten begehrenswert.

Am großen Tag mussten wir beiden Klappspaten erstmal arbeiten. Doch schon danach trafen wir uns für unsere „Konzertverschönerung“ in Wedel. Nadine kam mit ERNA, was es uns erheblich erleichterte, nach Uetersen zu gelangen. Wir also…wie immer…die altersbedingt im Gebrauch befindlichen Krücken weggeworfen, Tanzbeine angeschraubt und in heiße Fummel (sprich: Shirt, Jeans und Chucks) geschlüpft.

Es konnte also losgehen. ERNA wartete schon sehnsüchtig, hatte sie uns doch noch nie in diese Gegend chauffiert. Die Fahrt war nicht sehr lang und auch Uetersen schien nicht größer als ein Gartenteich zu sein. Doch mussten wir feststellen, dass der Ort groß genug war, um Nadines Navi UND uns an der Nase…eher um das Jugendzentrum Uetersen drumherum…zuführen. Nach einer kurzen Rundfahrt und durch die Tatsache, dass ein eher unscheinbares Gebäude viele junge Menschen wie ein Magnet anzog, fanden wir das JUZ endlich. ERNA wurde ordnungsgemäß geparkt und so konnten wir uns Richtung Eingang bewegen. Doch kam uns wieder mal die Erkenntnis, dass wir doch eigentlich schon ziemlich alt waren, setzten wir doch dem Altersdurchschnitt wieder ganz schön zu. Wunderte uns nicht allzu sehr! Oder doch? Plötzlich sahen wir vermehrt Erwachsene. JAHA, Erwachsene…wie in „erwachsene Menschen“, die Jugendliche als uncool bezeichnen würden. Erst dachten wir, sie setzten ihre Kinder nur ab und fahren dann weiter. Weitgefehlt! Sie stiegen mit aus und gesellten sich mit freudiger (eher zu beweifeln) Begeisterung zu der Gruppe vorm Eingang. Nun waren wir nicht mehr die ältesten; wobei ich jetzt nicht so genau weiß, was daran gut ist, zählten wir doch immernoch zu der Rentner-Kaffeefahrt-Truppe. EGAL!

Irgendwann ging es endlich rein. Wurde auch Zeit, meine Zehen wurden schon von Frostbeulen heimgesucht. Im JUZ war es dann sehr gemütlich. Wir steuerten direkt einen Stehtisch an, aus zwei Gründen: 1. Wir überließen der Jugend das Tanzfeld und 2. Aufgrund unseres Alters brauchten auch wir schon was zum Festhalten. Die 20 min. bis Show-Beginn verbrachten wir damit, die Menge zu mustern und einen Flyer zu lesen. Naja, lesen kann man das nicht nennen. Wir erahnten, was draufstand. Denn das Licht in diesem Schuppen war alles andere als altersgerecht. So mussten wir eben genannten Flyer ins gleißende Licht eines Scheinwerfers manövrieren und mit zugekniffenen Augen die ziemlich KLEINE Schrift entziffern. Ist uns dann auch endlich gelungen, trotzdem fanden wir es beschämend.

Kurz vor Beginn des Konzerts versammelten sich alle vor der Bühne, somit wurden Plätze neben der Bühne frei, die uns als verletzungssicher erschienen. Wir stellten uns also dort hin und nach wenigen Minuten ging es los. 7 (car pile) up enterten die Bühne und legten sogleich los.
Sie hatten zwar nur 5 Songs aber dafür anscheinend 10x so viele Anänger, die die Songs aus vollem Halse mitsangen. „Höhepunkt“ ihres Auftritts war, als ein MC-Typ seinen Song zum Besten gab. Zu Beginn noch genial, schwenkte Nadines und meine Begeisterung in Entsetzen um. Denn ebengenannter MC war so betrunken, dass er systematisch die Drums auseinandernahm. Wir waren froh, als er durch war, denn wir glaubten, es könne nicht schlimmer kommen. ABER weit gefehlt! Denn als er von der „Bühne“, die nur 20cm höher als der restliche Boden war, kam, taumelte er direkt auf mich zu. Ich wusste nicht, wie mir geschah, geschweige denn, wo ich hinsollte. Denn er kam ins Schwanken und fiel…direkt auf die nächsten Drums. Nadine und ich konnten aufgrund dieses tölpelhaften Benehmens nur die Köpfe schütteln. So ein Vollidiot! Aber zum Glück verließ er uns; oder besser sie verließen ihn.

Der Gig der ersten Band klang dann auch nach 5 Songs aus und es ging an den Umbau für die nächste Band: She Wants Chaos. Wir schauten dem Gewusel gespannt zu und ich schaffte es doch tatsächlich, Sören im Weg zu stehen. Während ich mich bei ihm entschuldigte und er mir ein Lächeln zuwarf, zerflossen wohl die umstehenden Teenies vor Neid. Nadine und ich mussten uns das Lachen verkneifen, ist uns doch klar, dass Sören das bekannteste / beliebteste Bandmitglied ist.

Schon bald ging es weiter im Programm. Mit einem neuen Intro stürmten die Jungs auf die Bühne und legten diese sprichwörtlich in Schutt und Asche. Motiviert und energiegeladen wie eh und je spielten sie ein fantastisches Set.
Während Nadine und ich…unseres Zeichens Genießer der Musik…neben der Bühne abgingen und tanzten, hingen die Mädels vor der Bühne an Sörens Lippen und kreischten sich die Seele aus dem Leib. Wir bemerkten irgendwann, dass es unsäglich heiß in dem Schuppen wurde. Gut zu erkennen war es an der Kondenswasser-Bildung, die die Wände runterlief. Sehr appetitlich…nicht.


Auch Sören wurde die Sache zu heiß und so zog er sein Karo-Hemd aus. Die Mädels machten sich langsam bereit, in der Hoffnung seinen Körper bewundern zu können. Doch er tat ihnen diesen Gefallen nicht, denn unter seinem Hemd trug er einen schwarzen Pullover. Wir prusteten los vor Lachen, sahen wir doch, wie den Mädels nach und nach die Kinnladen runterklappten.

Das Set neigte sich langsam dem Ende zu, doch hatten SWC noch ein kleines Schmankerl aufbewahrt. Sören sang ein Solo und griff dabei zur Gitarre. Ich weiß nicht, wie oder wann es passierte.
Auf jeden Fall bin ich seitdem in den Song verliebt. Vielleicht lag es an Sörens überraschender Performance, an der plötzlich eintretenden schaurig-schönen Atmosphäre oder einfach nur an der Art und Weise, den Song zu singen. Ich war berauscht. Doch auch dieses Lied ging zu schnell vorbei. Die Jungs bedankten sich bei uns und kündigten die Pinboys an.

Wir waren plötzlich wie geladen. Ein Mix aus Neugierde, Vorfreude und vielleicht auch Nervosität machten sich bei uns breit. Wir fieberten diesem Auftritt trotz unseres fortgeschrittenen Alters entgegen. Apropos Alter: Die ganzen Kiddies mussten die Tanzveranstaltung, da es schon weit nach 22Uhr war, verlassen. Nun war der Saal plötzlich leert. Kein Wunder, wenn von 200 Leuten ungefähr ¾ zu jung waren, um die ganze Konzert-Distanz mitzumachen. Wir fanden es gut! Der Umbau lief zügig und Nadine versuchte sich mal nebenbei als Roadie. Sie machte sich sehr gut. Falls sie also ihren Job verlieren sollte (*klopfaufholz*), kann sie als Roadie arbeiten.

Kurze Zeit später war alles bereit und die Pinboys kamen auf die Bühne. Anne legte gleich mal los und lieferte eine tolle Performance ab. Wir waren sichtlich begeistert und tanzten mit. Singen konnten wir nicht, da wir die Texte nicht kannten.
Obwohl die Menschenmenge erheblich geschrumpft war, gingen wir ganz schön ab und ließen die Erde beben. Kein Wunder, bei Songs wie „Hey Man!“ und „The Story Of Their Lives“. Wie die Wilden preschte Jakob bei jedem Lied über die Bühne und motivierte alle zum Äußeren. Da er allerdings nur dürftig bekleidet war, versuchten Nadine und ich, unsere Kameras richtig zu postieren. Denn wir wollten nicht unbedingt sein Maurer-Dekolleté anschauen oder fotografieren. Trotzdem posierte er immer wieder. Haben allerdings kein Foto davon. 
Kurz vor Konzertende teilte uns Jakob mit, dass ein Freund eigentlich zum Konzert kommen wollte, allerdings immernoch in Dänemark feststeckte. Also rief er ihn kurzerhand an, um ihm von der unbeschreiblichen Atmosphäre zu berichten. Erst ging niemand ran, dann rief sein Freund während eines Songs an und keiner hörte es. Doch schlussendlich schaffte Jakob es und wir gröhlten aus vollem Halse und zeigten, wie gut die Stimmung war. Einfach toll!!!

Doch viel zu kurz war die Zeit und so war es dann vorbei. Wir bedankten uns mit einem fetten Applaus bei den Bands. Nach einer kurzen Verschnaufpause entschieden wir uns, langsam aufzubrechen. Am Merch-Stand gab es noch Buttons und dann ging es auch schon glücklich in Richtung Bett.

Ein riesen Dank geht an die Band She Wants Chaos, Pinboys und 7 (car pile) up und den Ticket-Verkauf.
Doch kein Dank können wir dem MC, Uetersen wegen seiner Größe und der umständlichen Fahrerei zukommen lassen.