Freitag, 29. Juni 2012

Ich will nicht nach Berlin

- Kraftklub in der Columbiahalle, 05.05.2012 -

Kraftklub – eine Band aus dem tiefsten Osten, mit einem gewissen Charme und einer gehörigen Portion Selbstironie.
„Kennengelernt“ haben wir die Jungs bei einer nächtlichen Eins Festival-Session bei meinen Eltern. Wir waren sofort Feuer und Flamme und wollten diese Band am liebsten sofort live sehen. Also schauten wir immer wieder nach Konzerten in Hamburg und Umgebung. Schon bald kamen die Tourdaten raus, doch wir mussten leider feststellen, dass Hamburg mitten in der Woche stattfinden sollte. Zu unserer Begeisterung allerdings sollte es ein Konzert in Berlin geben…was wir sofort für die geilste Idee überhaupt fanden. So konnten wir unseren lang gehegten Traum, einmal einen Roadtrip zu machen, endlich in die Tat umsetzen.

Gesagt, getan. Wir fragten Nicole und Björnski, ob sie vielleicht mitkommen wollten. Leider entschied sich Nicole dagegen und blieb lieber zu Hause. So kauften wir 3 Karten für das Konzert in Berlin: 2 für die Klappspaten schlechthin und 1 für Björnski, der mitkam, damit uns nichts passierte J Wir überlegten fröhlich und heiter, wie das Wochenende nun aussehen sollte und das kam dabei raus:

Am Samstag fuhren Björnski und ich mit dem Zug um 12.24 Uhr nach Schwerin. Dort erwartete uns Klappspaten Nadine und wir stiegen in den nächsten Zug nach Berlin. Ganz entspannt wollten wir nach Berlin mit dem Zug gondeln und somit die ersten Minuten Roadtrip-Geschichte  schreiben. Wir hatten herrliche Begleitung mit 5 Jungs, die offensichtlich auch zum Konzert wollten, hatten sie doch die Kraftklub-Arbeitsbekleidung an. Diese Jungs, von uns liebevoll „Verlorene Jungs“ genannt, hatten richtig gute Laune und ließen das den ganzen Zug spüren. Doch erstmal musste das erste Ritual eingehalten werden…SUPERLECKERE SCHLEMMERTASCHEN! Sie waren so wohlgeformt und heiß und schmeckten wie Glückseligkeit, wir konnten nicht anders als sie gnadenlos zu verputzen. Doch kurz bevor wir fertig waren, kam eine Horde wildgewordener Mädels vorbei, die Junggesellinnen-Abschied feierten. Zu uns kamen sie auch und veranlassten uns dazu, aus der Tombola ein Los zu kaufen. Natürlich hatten wir nicht wirklich Glück und bekamen nur Trostpreise, die sich aber hinterher als absolut geniale Dinge erweisen sollten. Nadine suchte sich nämlich ein Hot Wheels Auto aus ( ein grüner Mustang), Björnski nahm einen Schnaps, der ihm gut mundete und ich bekam eine Pfeife mit der man einen kleinen Plasteball immer wieder in die Luft pusten konnte. Ich hatte sichtlich Spaß daran, bis Björnski mich bei meinem Blasversuch ablenkte und der kleine Ball auf den Boden fiel. Man könnte ja meinen, ich hätte ihn schnell wieder aufheben und mein Prozedere fortführen können. Doch leider befand sich der Zug in ständiger Bewegung, was den Ball in eine konstante Bewegung Richtung Rückraum des Zuges machen ließ. Immer wieder warf ich einen verzweifelten Blick unter meinen Sitz in der Hoffnung, der Ball würde wiederkommen. Doch er tat es nicht. Der kleine Scheißkerl machte es sich lieber zwischen den Füßen einer 80-jährigen gemütlich und lachte mir immer wieder ins Gesicht. Ich sah schon meine Felle dahin schwimmen und gab die Hoffnung nach 2 ½ Stunden Hinterherschauen schon fast auf, als ich bemerkte, dass die alte Dame gar nicht mehr auf diesem Platz saß und somit der Ball frei war…doch wo war der Ball??? Ich suchte verzweifelt nach meinem kleinen Freund und fand ihn schließlich griffbereit im Gang wieder. Schnell rannte ich hin, nahm ihn auf und ging cool zurück auf meinen Platz. Nadines und Björnskis verdatterte Blicke igonierte ich einfach, war ich doch wieder der glücklichste Mensch auf der Welt. So konnte die letzte Phase der Zugfahrt nach Berlin fortgesetzt werden, die dann auch ziemlich ereignislos war.

Als wir in Berlin ankamen, machten wir uns gleich auf in Richtung Columbiahalle. Dort wollten wir uns vor Ort was zu Essen kaufen, da wir ja wussten, dass der Abend lang werden kann und es ne Weile dauert, bis man wieder was zu essen bekam. Doch irgendwie machte uns das Viertel, in dem sich die Location befand, einen Strich durch die Rechnung. Denn alle Läden waren bereits geschlossen…wir hatten irgendwie das Gefühl, dass die Ladenbesitzer schnell ihre Läden dicht gemacht hatten, weil wir im Anmarsch waren. Das war nicht fair und ließ uns erst einmal in dem Glauben, bis nach dem Konzert warten zu müssen.

Da wir ja nun nichts bekamen, entschieden wir uns, direkt zur Location zu gehen. Dort stellten wir uns unter einen Baum und suchten Schutz, da es plötzlich anfing zu regnen. So ein Mist, hatten wir doch nicht wirklich die richtige Kleidung fürs draußen im Regen stehen mit. Es sollte auch erst 19Uhr Einlass sein, was uns noch über 1 Stunde warten ließ. Also vertrieben wir uns die Zeit damit, Leute zu beobachten und über eben diese zu lästern. Doch gegen 18Uhr bekam der Location-Betreiber Mitleid mit uns Menschen und öffneten die heiligen Pforten. So kamen wir schon knapp 2 Stunden vor Beginn in die Halle und konnten uns dort einen tollen Platz aussuchen. Wir entschieden uns mal wieder, unsere Jacken abzugeben (was sich im Nachhinein als ziemlich dumm erweisen sollte) und gingen dazu in den Keller. Dort gab es ein kleines aber gemeines „Tunnel“-Sytem, das uns nach dem Konzert noch zum Verhängnis werden sollte.

Danach schauten wir uns ganz zielgerichtet nach dem Aufgang zum Balkon, den wir ziemlich schnell fanden. Oben angekommen, nahmen wir kurz „Sheldon-Gebaren“ an und suchten uns mit Gehör- und Sehtest den besten Platz für das Konzert…dieser war schnell gefunden und so machten wir es uns gemütlich. Wir stellten leider fest, dass wir hätten dort unsere Jacken hinlegen können...aber zu spät war es nun mal! Während des Wartens hörten wir immer wieder ein leisen Grummeln und Knurren und hatten schon Angst, ein rasender Hund würde uns angreifen…aber als wir ganz plötzlich Brezeln vor unseren Augen vorbeilaufen sahen, wussten wir, was mit uns geschehen war. WIR HATTEN HUNGER, IMMERNOCH!!! Also machte sich Björnski schnell auf den Weg und besorgte ein paar, um unseren Hunger zu stillen. Er kam mit riesigen Brezeln wieder, die uns auch echt super duper gut schmeckten. Während wir also so warteten und warteten, fanden wir in der langsam größer werdenden Masse unsere verlorenen Jungs wieder. War ziemlich schwer, da irgendwie fast alle Menschen dort weiße T-Shirts und rote Hosenträger besaßen J Auch bei uns oben wurde es langsam voll. Der Balkon war also auch ein sehr beliebtes Plätzchen.

Schon bald war die Zeit rum und gegen 20 Uhr kam die Vorband namens „The World Domination“ auf die Bühne. Der Sänger war mir von Anfang an suspekt, denn er trug einen ganz komischen Mantel.
Anzuhören war diese Band allerdings, machte auf jeden Fall Laune und ließ unsere Beine schon ein bissl zappeln. Es war recht gut anzusehen und anzuhören…aber schon nach dem ersten Lied riss sich der Sänger (der auch Pseudo-Gitarrist zu sein schien) seinen Mantel vom Leib und entblößte etwas, wovon man nachts Albträume bekommen könnte. Es war ein halber Anzug, bei dem die linke Seite seines Körpers bedenkt war und die andere Seite nicht. Komisches Ding, sag ich nur.
Als sich unsere Augen an den Anblick gewöhnt haben, holte die Band Kraftklub auf die Bühne, um ein paar Töne mit ihnen gemeinsam zu trällern. So bekamen wir alle einen Eindruck von den Jungs, die wir schon bald sehen sollten. Es war jetzt schon ein Fest und wir freuten uns auf weitere Ereignisse.

Nach gut 45 Minuten war dann auch mit der Vorband Schluss und es ging ans Umrüsten für Kraftklub. Wir schauten schon einmal, was es alles so gab und entdeckten das überdimensionale K, welches die Bühne zierte. Wir waren davon sehr angetan, wussten wir ja noch nicht, was es alles so kann J Die Wartezeit beim Umbau war schnell vorbei und so kamen die Jungs nach einem tollen Intro nach und nach rein und verzauberten die Masse gleich in eine wogende Welle, die nicht mehr zu tanzen aufhören konnte.

Auch wir waren gleich voll und ganz bei der Sache und tanzten und sangen fröhlich mit. Es war der Wahnsinn, bekamen wir doch mal einen Eindruck in das Dasein der Berliner Konzert-Szene. Wie wir feststellen mussten, unterschied sich diese ganz erheblich von der Hamburger Konzert-Szene, sowohl niveau-mäßig als auch ausraste-technisch. Den Menschen in der Masse wurden anscheinend die Plastikbecher zu schwer, deshalb warfen sie wahllos eben diese durch die Gegend und erleichterten sich gleichzeitig jedes Mal einem Wert von 1 Euro. Hm, konnten wir nicht ganz nachvollziehen, waren doch die Hamburger Menschenmassen nicht so drauf. Weiterhin zeigte sich ein gewisses Unverständnis der Masse im Pit gegenüber dem Balkon…dieses ließen sie immer wieder verlautbaren, indem sie ständig „Scheiß Tribüne!“ riefen. Uns machte es nicht wirklich was aus, hatten wir doch perfekte Plätze für das Konzert und fühlten uns so wohl wie ein Welpe, der gerade seine Bauch-Streicheleinheiten bekam…also konnten sie soviel gröhlen wie sie wollten. Denn am Ende standen wir immernoch oben und hatten die Möglichkeit, auf die Menschen da unten zu spucken…natürlich taten wir das nicht, wir sind ja nicht wie die, HAHAHA!

Die Stimmung wurde immer besser und die Jungs von Kraftklub wollten immer noch einen drauf setzen. Nicht nur beim Gesang gaben sie alles, auch bei der Performance konnten sie bei uns ziemlich punkten. Denn Felix entschied sich, den Delfin zu machen.
Ihr kennt den Delfin nicht? Das ist eine eigens von Felix entworfene Sprungpose von der „ach so beschissenen“ Tribüne direkt auf die „ach so tolle“ Masse im Pit. Soviel zum Thema, wir sind scheiße…wir sind auf jeden Fall nicht die, die unten stehen und Gefahr laufen, sich die Hände oder so zu brechen :DDD Aber zurück zum Delfin. Felix lief mal fix die Treppe hinauf und kam am Geländer der Tribüne wieder zum Vorschein. Er schaute nach unten und musste mit Entsetzen feststellen, dass die Masse ihn überhaupt nicht wahrnahm. Sie pogten und wogten im Kreis herum und kümmerten sich nicht darum, was über ihren Köpfen passierte. Also fing Felix an, mit seiner engelsgleichen Krächzstimme, die Masse zu beruhigen, was nach wenigen Minuten dann auch endlich gelang. Er holte einmal tief Luft und machte dann den Delfin, für den wir ihm sehr gerne die Note 10 sowohl für den Abschluss als auch für die Haltung gaben.
Die letzten Songs klangen an und wir legten noch einmal einen Zahn zu. Es wurde noch einmal gestampft, getanzt und ein bissl gepogt, sodass sich langsam unsere Schuhabdrücke in den Fußboden drückten…ein tolles Gefühl.

Doch leider ist alles einmal zu Ende! Denn irgendwann sind auch mal die größten Band-Mitglieder und die genialsten Klappspaten geschafft und außer Atem. So verabschiedeten sich Kraftklub von uns und gingen in ihren wohlverdienten Feierabend. Und auch wir entspannten uns einmal kurz und genehmigten uns zwei Fanta und ein Bier. Wir setzten uns also hin und beobachteten, wie das große K in seine Einzelteile zerlegt wurde und wie sich die Massen langsam in Richtung Ausgang bzw. Garderobe bewegten. Für uns stand fest, dass wir erst einmal ein bissl abwarten, wollten wir uns doch nicht auch dazustellen und weitere 30 Minuten warten. Doch irgendwie wurden wir von unserem Vorhaben, gegen den dummen Menschentrieb der Wanderung anzukämpfen, abgehalten. Denn eine für diesen Job hochqualifizierte, aber höchstwahrscheinlich auch die Hochschule besuchende, Rausschieberin sagte uns auf äußert unhöfliche Weise, dass wir oben auf dem Balkon nicht mehr sitzen können. Ich fragte sie, ob wir unsere Getränke (die wohlbemerkt nur noch jeweils einen Schluck von der totalen Vernichtung entfernt waren) noch schnell austrinken könnten. Wir erwarteten eine folgerichtige Antwort, die nur „Ja“ oder „Nein“ lauten konnte. Doch das Mädel entschied sich zu der weitaus unsinnigsten Antwort, die uns mit vielen Fragezeichen zurückließ. Sollten wir jetzt aufstehen und gehen oder eher ein Rad schlagen oder doch lieber noch ein Bier kaufen? Wir wussten es nicht, entschieden uns dann aber lieber, in Richtung Garderobe zu gehen, auch wenn uns das noch äußerst bescheuert erschien.

Unten angekommen, standen wir vor einer riesigen Traube…aus Menschen. Diese standen alle vor dem 70 Zentimeter breiten und einem Meter hohen Durchgang, der die Menschenmenge direkt zur Jackenausgabe führte; ob die Leute irgendwo wieder rauskamen, wussten wir bis dato noch gar nicht. Wir stellten uns deshalb erstmal vor die Tanzfläche und beobachteten das rege Treiben beim Abbau. Anscheinend gab es viel zu tun, denn die ganzen Techniker wuselten durch die Gegend wie kleine Ameisen, die noch super viel zu tun haben. Wir hingegen hatten nichts zu tun, fanden es aber auch nicht so schlimm, nicht rauszugehen, da es wahrscheinlich immernoch regnete. Langsam aber stetig wurde die Traube vor dem Durchgang kleiner und wir entschieden uns, auch mal langsam in diese Richtung zu gehen. Es ging voran, man watschelte im langsamen Trott zum Ziel „Jacke“. Doch glaubt nicht, dass das ein Ding von 10 Minuten gewesen ist! Nein, nein!!!! Wir standen auch in dieser Schlange noch ein mal 20 Minuten…außerdem zeigte sich bei diesem Schlangestehen, dass die menschliche Intelligenz abnahm und zu einer Art Stumpfsinnigkeit ausartete, wenn zu vielen Mernschen die gleiche Tätigkeit (also hier das Schlange stehen) ausübten. Denn der Weg machte direkt nach dem Treppenende eine 180° Biegung. Man sollte meinen, die Menschen gehen dann direkt dort lang…aber weit gefehlt! Die Menschen gingen noch 3 oder 4 Meter weiter gerade aus, um erst dann diese 180° Biegung zu vollziehen. Die Frage, die ich mir stellte, und sie auch laut aussprach: „Warum zum Geier sind Menschen so dumm?“ wurde von Nadine und Björnski mit einem Lachen abgetan, weil sie es auch nicht verstanden. Alle anderen schauten mich nur verdutzt an. Ich hielt also lieber meinen Mund, wollte ich doch keine Rebellion gegen mich anzetteln. So gingen wir weiter zur Garderobe und holten unsere Jacken ab.

Beim Rausgehen überlegten wir, was wir denn nun machen. Es war 23.40 Uhr und wir mussten bist 4.10 Uhr warten, damit wir den ersten Zug nach Schwerin bzw. Hamburg nehmen konnten. Wir entschieden uns dafür, in die Warschauer Straße zu gehen, um dort etwas zu essen und zu trinken und einfach nur zu chillen und abzuwarten. Da es regnete, beeilten wir uns und landeten nach kurzer Zeit bei einem Döner. Dort gab Nadine erstmal einen aus, doch leider mussten wir feststellen, dass es nicht der perfekte Döner ist…wir wünschten uns augenblicklich nach Wedel zu unserem Lieblingsdöner. Nachdem wir den Döner eingenommen haben, gingen wir weiter und suchten uns ein kleines aber feines Fleckchen, in dem wir uns niederlassen konnten. Dieses fanden wir in einer kleinen Bar, die auf den Namen „Cayetano“ hörte. Wir ließen uns dort nieder und suchten uns etwas zu trinken aus. Björnski suchte sich einen Cocktail aus, wie konnte es auch anderes sein. Nadine entschied sich für einen Tee, den sie aber nicht mehr hatten, also nahm sie einen Milchkaffee. Ich konnte nichts Warmes trinken, also entschied ich mich für ein Bionade MIT Strohhalm. Nach einer kleinen Weile kamen dann unsere Getränke und alle fingen an. Nadine hatte auf ihrem Getränk überraschender Weise Sahne drauf, die ich ihr bereitwillig abnahm. Beim letzten Löffel schmeckte ich etwas Bitteres und dachte mir, so schmeckt also Kaffee…igitt! Ich gab Nadine ihre Tasse (oder besser gesagt das Glas…was uns auch schon wunderte) zurück und sie machte sich wie immer Zucker rein. Dann fing sie an zu trinken, setzte dieses aber schnell wieder ab. Sie schaute uns ungläubig an und schob das Getränk in Björnskis Richtung. Nadine war der Meinung, dass dort Alkohol drin war, was Björnski nach zweimal Nippen dann auch bezeugte. Wir bestellten die Kellnerin noch einmal zu uns und sagten, dass wir das nicht haben wollten, da dort Alkohol drin ist. So einen verwirrten Blick habe ich noch nicht gesehen. Nach einer Minute hatte sie sich wieder gefangen und fragte nur, dass wir doch Irish Coffee bestellt hätten. Da konnten wir nur lachen und den Kopf schütteln. Letztendlich bekamen wir dann ja doch noch den Milchkaffe und wir waren glücklich.

Gegen 3.00 Uhr mussten wir dann so langsam raus…also machten wir uns auf zur Station „Ostbahnhof“, wo wir dann in den Zug einsteigen sollten. Nach einer dreiviertel Stunde war dann der Zug auch da und wir stiegen ein, um es uns auf ein paar Sitzen bequem zu machen. Da der Zug leer war (auch kein Wunder zu dieser Uhrzeit), konnten wir uns schön breit machen. Auch die verlorenen Jungs gesellten sich zu uns. Jeder nahm eine einigermaßen gute Position ein und versuchte zu schlafen. Nadine allerdings konnte nicht schlafen und beschäftigte sich damit, aus dem Fenster zu schauen bzw. mir dabei zuzuschauen, wie ich andauernd aus dem Halbschlaf schreckte. Nach 2 Stunden Fahrt stiegen wir dann in Schwerin aus, da der Zug nicht nach Hamburg fuhr. Dementsprechend mussten wir also in Schwerin 1Stunde warten, um mit dem nächsten Zug nach Hause zu fahren. Da es ja mittlerweile morgens war, hatten wir alle tierischen Hunger. McDonalds  schien uns dafür geeignet zu sein. Doch leider machte uns eben dieses Schnell-Restaurant einen Strich durch die Rechnung; konnte ja keiner ahnen, dass die Mitarbeiter am Sonntag ausschlafen wollen. Nun ja, gingen wir also zu Stadtbäckerei und genehmigten uns dort Schlemmertaschen.
Die Zeit verging super schnell und schon bald kam der Zug. Wir verabschiedeten uns von Nadine und stiegen ein. Sie ging schon mal ins Bett und wir nahmen noch einmal eine kleine Reise auf uns, damit vielleicht in Wedel irgendwann ins Bett fallen konnten. Doch erst mussten Björnski und ich unseren Bürgerpflichten nachgehen und in Wedel wählen gehen. Müde wie wir waren, gingen wir zum Wahllokal, wählten und schleiften danach unsere müden Körper nach Hause. Dort entschieden wir uns allerdings, noch wach zu bleiben. Ein bissl hardcore aber was soll’s. Irgendwann abends ging es für uns aber doch auf die Couch, um ein bissl auszuruhen.  So beendeten auch wieder das Wochenende…ich kann nur sagen, jetzt waren wir alle um eine Erfahrung reicher.

Wir danken: der Bahn, die uns heil hin und wieder zurück gebracht hat, den verlorenen Jungs für ihre tolle Gesellschaft, natürlich den Bands in Berlin und den Betreibern der Location, die uns schon früher reinließen.

Kein Dank geht an die Kellnerin in der Bar, die einen Irish Coffee und einen Milchkaffee nicht unterscheiden kann, sowie der Rausschmeißerin.