- Kraftklub in der Columbiahalle, 05.05.2012 -
Kraftklub
– eine Band aus dem tiefsten Osten, mit einem gewissen Charme und einer
gehörigen Portion Selbstironie.
„Kennengelernt“ haben wir die Jungs bei einer
nächtlichen Eins Festival-Session bei meinen Eltern. Wir waren sofort Feuer und
Flamme und wollten diese Band am liebsten sofort live sehen. Also schauten wir
immer wieder nach Konzerten in Hamburg und Umgebung. Schon bald kamen die
Tourdaten raus, doch wir mussten leider feststellen, dass Hamburg mitten in der
Woche stattfinden sollte. Zu unserer Begeisterung allerdings sollte es ein
Konzert in Berlin geben…was wir sofort für die geilste Idee überhaupt fanden.
So konnten wir unseren lang gehegten Traum, einmal einen Roadtrip zu machen,
endlich in die Tat umsetzen.
Gesagt,
getan. Wir fragten Nicole und Björnski, ob sie vielleicht mitkommen wollten.
Leider entschied sich Nicole dagegen und blieb lieber zu Hause. So kauften wir
3 Karten für das Konzert in Berlin: 2 für die Klappspaten schlechthin und 1 für
Björnski, der mitkam, damit uns nichts passierte J Wir überlegten fröhlich und heiter, wie das
Wochenende nun aussehen sollte und das kam dabei raus:
Am
Samstag fuhren Björnski und ich mit dem Zug um 12.24 Uhr nach Schwerin. Dort
erwartete uns Klappspaten Nadine und wir stiegen in den nächsten Zug nach
Berlin. Ganz entspannt wollten wir nach Berlin mit dem Zug gondeln und somit
die ersten Minuten Roadtrip-Geschichte
schreiben. Wir hatten herrliche Begleitung mit 5 Jungs, die offensichtlich
auch zum Konzert wollten, hatten sie doch die Kraftklub-Arbeitsbekleidung an. Diese
Jungs, von uns liebevoll „Verlorene Jungs“ genannt, hatten richtig gute Laune
und ließen das den ganzen Zug spüren. Doch erstmal musste das erste Ritual
eingehalten werden…SUPERLECKERE SCHLEMMERTASCHEN! Sie waren so wohlgeformt und
heiß und schmeckten wie Glückseligkeit, wir konnten nicht anders als sie
gnadenlos zu verputzen. Doch kurz bevor wir fertig waren, kam eine Horde
wildgewordener Mädels vorbei, die Junggesellinnen-Abschied feierten. Zu uns kamen
sie auch und veranlassten uns dazu, aus der Tombola ein Los zu kaufen.
Natürlich hatten wir nicht wirklich Glück und bekamen nur Trostpreise, die sich
aber hinterher als absolut geniale Dinge erweisen sollten. Nadine suchte sich
nämlich ein Hot Wheels Auto aus ( ein grüner Mustang), Björnski nahm einen
Schnaps, der ihm gut mundete und ich bekam eine Pfeife mit der man einen
kleinen Plasteball immer wieder in die Luft pusten konnte. Ich hatte sichtlich
Spaß daran, bis Björnski mich bei meinem Blasversuch ablenkte und der kleine
Ball auf den Boden fiel. Man könnte ja meinen, ich hätte ihn schnell wieder
aufheben und mein Prozedere fortführen können. Doch leider befand sich der Zug
in ständiger Bewegung, was den Ball in eine konstante Bewegung Richtung Rückraum
des Zuges machen ließ. Immer wieder warf ich einen verzweifelten Blick unter
meinen Sitz in der Hoffnung, der Ball würde wiederkommen. Doch er tat es nicht.
Der kleine Scheißkerl machte es sich lieber zwischen den Füßen einer
80-jährigen gemütlich und lachte mir immer wieder ins Gesicht. Ich sah schon
meine Felle dahin schwimmen und gab die Hoffnung nach 2 ½ Stunden Hinterherschauen
schon fast auf, als ich bemerkte, dass die alte Dame gar nicht mehr auf diesem
Platz saß und somit der Ball frei war…doch wo war der Ball??? Ich suchte
verzweifelt nach meinem kleinen Freund und fand ihn schließlich griffbereit im
Gang wieder. Schnell rannte ich hin, nahm ihn auf und ging cool zurück auf
meinen Platz. Nadines und Björnskis verdatterte Blicke igonierte ich einfach,
war ich doch wieder der glücklichste Mensch auf der Welt. So konnte die letzte
Phase der Zugfahrt nach Berlin fortgesetzt werden, die dann auch ziemlich
ereignislos war.
Als
wir in Berlin ankamen, machten wir uns gleich auf in Richtung Columbiahalle.
Dort wollten wir uns vor Ort was zu Essen kaufen, da wir ja wussten, dass der
Abend lang werden kann und es ne Weile dauert, bis man wieder was zu essen
bekam. Doch irgendwie machte uns das Viertel, in dem sich die Location befand,
einen Strich durch die Rechnung. Denn alle Läden waren bereits geschlossen…wir
hatten irgendwie das Gefühl, dass die Ladenbesitzer schnell ihre Läden dicht
gemacht hatten, weil wir im Anmarsch waren. Das war nicht fair und ließ uns
erst einmal in dem Glauben, bis nach dem Konzert warten zu müssen.
Da
wir ja nun nichts bekamen, entschieden wir uns, direkt zur Location zu gehen.
Dort stellten wir uns unter einen Baum und suchten Schutz, da es plötzlich
anfing zu regnen. So ein Mist, hatten wir doch nicht wirklich die richtige Kleidung
fürs draußen im Regen stehen mit. Es sollte auch erst 19Uhr Einlass sein, was
uns noch über 1 Stunde warten ließ. Also vertrieben wir uns die Zeit damit,
Leute zu beobachten und über eben diese zu lästern. Doch gegen 18Uhr bekam der
Location-Betreiber Mitleid mit uns Menschen und öffneten die heiligen Pforten.
So kamen wir schon knapp 2 Stunden vor Beginn in die Halle und konnten uns dort
einen tollen Platz aussuchen. Wir entschieden uns mal wieder, unsere Jacken
abzugeben (was sich im Nachhinein als ziemlich dumm erweisen sollte) und gingen
dazu in den Keller. Dort gab es ein kleines aber gemeines „Tunnel“-Sytem, das
uns nach dem Konzert noch zum Verhängnis werden sollte.
Danach
schauten wir uns ganz zielgerichtet nach dem Aufgang zum Balkon, den wir
ziemlich schnell fanden. Oben angekommen, nahmen wir kurz „Sheldon-Gebaren“ an
und suchten uns mit Gehör- und Sehtest den besten Platz für das Konzert…dieser
war schnell gefunden und so machten wir es uns gemütlich. Wir stellten leider
fest, dass wir hätten dort unsere Jacken hinlegen können...aber zu spät war es
nun mal! Während des Wartens hörten wir immer wieder ein leisen Grummeln und
Knurren und hatten schon Angst, ein rasender Hund würde uns angreifen…aber als
wir ganz plötzlich Brezeln vor unseren Augen vorbeilaufen sahen, wussten wir,
was mit uns geschehen war. WIR HATTEN HUNGER, IMMERNOCH!!! Also machte sich
Björnski schnell auf den Weg und besorgte ein paar, um unseren Hunger zu
stillen. Er kam mit riesigen Brezeln wieder, die uns auch echt super duper gut
schmeckten. Während wir also so warteten und warteten, fanden wir in der
langsam größer werdenden Masse unsere verlorenen Jungs wieder. War ziemlich
schwer, da irgendwie fast alle Menschen dort weiße T-Shirts und rote
Hosenträger besaßen J
Auch bei uns oben wurde es langsam voll. Der Balkon war also auch ein sehr
beliebtes Plätzchen.
Schon
bald war die Zeit rum und gegen 20 Uhr kam die Vorband namens „The World
Domination“ auf die Bühne. Der Sänger war mir von Anfang an suspekt, denn er
trug einen ganz komischen Mantel.
Anzuhören war diese Band allerdings, machte
auf jeden Fall Laune und ließ unsere Beine schon ein bissl zappeln. Es war
recht gut anzusehen und anzuhören…aber schon nach dem ersten Lied riss sich der
Sänger (der auch Pseudo-Gitarrist zu sein schien) seinen Mantel vom Leib und entblößte
etwas, wovon man nachts Albträume bekommen könnte. Es war ein halber Anzug, bei
dem die linke Seite seines Körpers bedenkt war und die andere Seite nicht.
Komisches Ding, sag ich nur.
Als sich unsere Augen an den Anblick gewöhnt
haben, holte die Band Kraftklub auf die Bühne, um ein paar Töne mit ihnen
gemeinsam zu trällern. So bekamen wir alle einen Eindruck von den Jungs, die
wir schon bald sehen sollten. Es war jetzt schon ein Fest und wir freuten uns
auf weitere Ereignisse.
Nach
gut 45 Minuten war dann auch mit der Vorband Schluss und es ging ans Umrüsten
für Kraftklub. Wir schauten schon einmal, was es alles so gab und entdeckten
das überdimensionale K, welches die Bühne zierte. Wir waren davon sehr angetan,
wussten wir ja noch nicht, was es alles so kann J Die Wartezeit beim Umbau war schnell vorbei
und so kamen die Jungs nach einem tollen Intro nach und nach rein und
verzauberten die Masse gleich in eine wogende Welle, die nicht mehr zu tanzen
aufhören konnte.
Auch wir waren gleich voll und ganz bei der Sache und tanzten
und sangen fröhlich mit. Es war der Wahnsinn, bekamen wir doch mal einen
Eindruck in das Dasein der Berliner Konzert-Szene. Wie wir feststellen mussten,
unterschied sich diese ganz erheblich von der Hamburger Konzert-Szene, sowohl
niveau-mäßig als auch ausraste-technisch. Den Menschen in der Masse wurden
anscheinend die Plastikbecher zu schwer, deshalb warfen sie wahllos eben diese
durch die Gegend und erleichterten sich gleichzeitig jedes Mal einem Wert von 1
Euro. Hm, konnten wir nicht ganz nachvollziehen, waren doch die Hamburger
Menschenmassen nicht so drauf. Weiterhin zeigte sich ein gewisses Unverständnis
der Masse im Pit gegenüber dem Balkon…dieses ließen sie immer wieder verlautbaren,
indem sie ständig „Scheiß Tribüne!“ riefen. Uns machte es nicht wirklich was
aus, hatten wir doch perfekte Plätze für das Konzert und fühlten uns so wohl
wie ein Welpe, der gerade seine Bauch-Streicheleinheiten bekam…also konnten sie
soviel gröhlen wie sie wollten. Denn am Ende standen wir immernoch oben und
hatten die Möglichkeit, auf die Menschen da unten zu spucken…natürlich taten
wir das nicht, wir sind ja nicht wie die, HAHAHA!
Die
Stimmung wurde immer besser und die Jungs von Kraftklub wollten immer noch
einen drauf setzen. Nicht nur beim Gesang gaben sie alles, auch bei der
Performance konnten sie bei uns ziemlich punkten. Denn Felix entschied sich,
den Delfin zu machen.
Ihr
kennt den Delfin nicht? Das ist eine eigens von Felix entworfene Sprungpose von
der „ach so beschissenen“ Tribüne direkt auf die „ach so tolle“ Masse im Pit.
Soviel zum Thema, wir sind scheiße…wir sind auf jeden Fall nicht die, die unten
stehen und Gefahr laufen, sich die Hände oder so zu brechen :DDD Aber zurück
zum Delfin. Felix lief mal fix die Treppe hinauf und kam am Geländer der
Tribüne wieder zum Vorschein. Er schaute nach unten und musste mit Entsetzen
feststellen, dass die Masse ihn überhaupt nicht wahrnahm. Sie pogten und wogten
im Kreis herum und kümmerten sich nicht darum, was über ihren Köpfen passierte.
Also fing Felix an, mit seiner engelsgleichen Krächzstimme, die Masse zu
beruhigen, was nach wenigen Minuten dann auch endlich gelang. Er holte einmal
tief Luft und machte dann den Delfin, für den wir ihm sehr gerne die Note 10
sowohl für den Abschluss als auch für die Haltung gaben.
Die
letzten Songs klangen an und wir legten noch einmal einen Zahn zu. Es wurde
noch einmal gestampft, getanzt und ein bissl gepogt, sodass sich langsam unsere
Schuhabdrücke in den Fußboden drückten…ein tolles Gefühl.
Doch leider ist alles
einmal zu Ende! Denn irgendwann sind auch mal die größten Band-Mitglieder und
die genialsten Klappspaten geschafft und außer Atem. So verabschiedeten sich
Kraftklub von uns und gingen in ihren wohlverdienten Feierabend. Und auch wir
entspannten uns einmal kurz und genehmigten uns zwei Fanta und ein Bier. Wir
setzten uns also hin und beobachteten, wie das große K in seine Einzelteile
zerlegt wurde und wie sich die Massen langsam in Richtung Ausgang bzw.
Garderobe bewegten. Für uns stand fest, dass wir erst einmal ein bissl
abwarten, wollten wir uns doch nicht auch dazustellen und weitere 30 Minuten
warten. Doch irgendwie wurden wir von unserem Vorhaben, gegen den dummen
Menschentrieb der Wanderung anzukämpfen, abgehalten. Denn eine für diesen Job
hochqualifizierte, aber höchstwahrscheinlich auch die Hochschule besuchende,
Rausschieberin sagte uns auf äußert unhöfliche Weise, dass wir oben auf dem
Balkon nicht mehr sitzen können. Ich fragte sie, ob wir unsere Getränke (die
wohlbemerkt nur noch jeweils einen Schluck von der totalen Vernichtung entfernt
waren) noch schnell austrinken könnten. Wir erwarteten eine folgerichtige
Antwort, die nur „Ja“ oder „Nein“ lauten konnte. Doch das Mädel entschied sich
zu der weitaus unsinnigsten Antwort, die uns mit vielen Fragezeichen
zurückließ. Sollten wir jetzt aufstehen und gehen oder eher ein Rad schlagen
oder doch lieber noch ein Bier kaufen? Wir wussten es nicht, entschieden uns
dann aber lieber, in Richtung Garderobe zu gehen, auch wenn uns das noch
äußerst bescheuert erschien.
Unten
angekommen, standen wir vor einer riesigen Traube…aus Menschen. Diese standen
alle vor dem 70 Zentimeter breiten und einem Meter hohen Durchgang, der die
Menschenmenge direkt zur Jackenausgabe führte; ob die Leute irgendwo wieder
rauskamen, wussten wir bis dato noch gar nicht. Wir stellten uns deshalb
erstmal vor die Tanzfläche und beobachteten das rege Treiben beim Abbau.
Anscheinend gab es viel zu tun, denn die ganzen Techniker wuselten durch die
Gegend wie kleine Ameisen, die noch super viel zu tun haben. Wir hingegen
hatten nichts zu tun, fanden es aber auch nicht so schlimm, nicht rauszugehen,
da es wahrscheinlich immernoch regnete. Langsam aber stetig wurde die Traube
vor dem Durchgang kleiner und wir entschieden uns, auch mal langsam in diese
Richtung zu gehen. Es ging voran, man watschelte im langsamen Trott zum Ziel
„Jacke“. Doch glaubt nicht, dass das ein Ding von 10 Minuten gewesen ist! Nein,
nein!!!! Wir standen auch in dieser Schlange noch ein mal 20 Minuten…außerdem
zeigte sich bei diesem Schlangestehen, dass die menschliche Intelligenz abnahm
und zu einer Art Stumpfsinnigkeit ausartete, wenn zu vielen Mernschen die
gleiche Tätigkeit (also hier das Schlange stehen) ausübten. Denn der Weg machte
direkt nach dem Treppenende eine 180° Biegung. Man sollte meinen, die Menschen
gehen dann direkt dort lang…aber weit gefehlt! Die Menschen gingen noch 3 oder
4 Meter weiter gerade aus, um erst dann diese 180° Biegung zu vollziehen. Die
Frage, die ich mir stellte, und sie auch laut aussprach: „Warum zum Geier sind
Menschen so dumm?“ wurde von Nadine und Björnski mit einem Lachen abgetan, weil
sie es auch nicht verstanden. Alle anderen schauten mich nur verdutzt an. Ich
hielt also lieber meinen Mund, wollte ich doch keine Rebellion gegen mich
anzetteln. So gingen wir weiter zur Garderobe und holten unsere Jacken ab.
Beim
Rausgehen überlegten wir, was wir denn nun machen. Es war 23.40 Uhr und wir
mussten bist 4.10 Uhr warten, damit wir den ersten Zug nach Schwerin bzw.
Hamburg nehmen konnten. Wir entschieden uns dafür, in die Warschauer Straße zu
gehen, um dort etwas zu essen und zu trinken und einfach nur zu chillen und
abzuwarten. Da es regnete, beeilten wir uns und landeten nach kurzer Zeit bei
einem Döner. Dort gab Nadine erstmal einen aus, doch leider mussten wir feststellen,
dass es nicht der perfekte Döner ist…wir wünschten uns augenblicklich nach
Wedel zu unserem Lieblingsdöner. Nachdem wir den Döner eingenommen haben,
gingen wir weiter und suchten uns ein kleines aber feines Fleckchen, in dem wir
uns niederlassen konnten. Dieses fanden wir in einer kleinen Bar, die auf den
Namen „Cayetano“ hörte. Wir ließen uns dort nieder und suchten uns etwas zu
trinken aus. Björnski suchte sich einen Cocktail aus, wie konnte es auch
anderes sein. Nadine entschied sich für einen Tee, den sie aber nicht mehr
hatten, also nahm sie einen Milchkaffee. Ich konnte nichts Warmes trinken, also
entschied ich mich für ein Bionade MIT Strohhalm. Nach einer kleinen Weile
kamen dann unsere Getränke und alle fingen an. Nadine hatte auf ihrem Getränk
überraschender Weise Sahne drauf, die ich ihr bereitwillig abnahm. Beim letzten
Löffel schmeckte ich etwas Bitteres und dachte mir, so schmeckt also
Kaffee…igitt! Ich gab Nadine ihre Tasse (oder besser gesagt das Glas…was uns
auch schon wunderte) zurück und sie machte sich wie immer Zucker rein. Dann
fing sie an zu trinken, setzte dieses aber schnell wieder ab. Sie schaute uns
ungläubig an und schob das Getränk in Björnskis Richtung. Nadine war der
Meinung, dass dort Alkohol drin war, was Björnski nach zweimal Nippen dann auch
bezeugte. Wir bestellten die Kellnerin noch einmal zu uns und sagten, dass wir
das nicht haben wollten, da dort Alkohol drin ist. So einen verwirrten Blick
habe ich noch nicht gesehen. Nach einer Minute hatte sie sich wieder gefangen
und fragte nur, dass wir doch Irish Coffee bestellt hätten. Da konnten wir nur
lachen und den Kopf schütteln. Letztendlich bekamen wir dann ja doch noch den
Milchkaffe und wir waren glücklich.
Gegen
3.00 Uhr mussten wir dann so langsam raus…also machten wir uns auf zur Station
„Ostbahnhof“, wo wir dann in den Zug einsteigen sollten. Nach einer
dreiviertel Stunde war dann der Zug auch da und wir stiegen ein, um es uns auf
ein paar Sitzen bequem zu machen. Da der Zug leer war (auch kein Wunder zu
dieser Uhrzeit), konnten wir uns schön breit machen. Auch die verlorenen Jungs
gesellten sich zu uns. Jeder nahm eine einigermaßen gute Position ein und
versuchte zu schlafen. Nadine allerdings konnte nicht schlafen und beschäftigte
sich damit, aus dem Fenster zu schauen bzw. mir dabei zuzuschauen, wie ich
andauernd aus dem Halbschlaf schreckte. Nach 2 Stunden Fahrt stiegen wir dann
in Schwerin aus, da der Zug nicht nach Hamburg fuhr. Dementsprechend mussten
wir also in Schwerin 1Stunde warten, um mit dem nächsten Zug nach Hause zu
fahren. Da es ja mittlerweile morgens war, hatten wir alle tierischen Hunger.
McDonalds schien uns dafür geeignet zu
sein. Doch leider machte uns eben dieses Schnell-Restaurant einen Strich durch
die Rechnung; konnte ja keiner ahnen, dass die Mitarbeiter am Sonntag
ausschlafen wollen. Nun ja, gingen wir also zu Stadtbäckerei und genehmigten
uns dort Schlemmertaschen.
Die
Zeit verging super schnell und schon bald kam der Zug. Wir verabschiedeten uns
von Nadine und stiegen ein. Sie ging schon mal ins Bett und wir nahmen noch
einmal eine kleine Reise auf uns, damit vielleicht in Wedel irgendwann ins Bett
fallen konnten. Doch erst mussten Björnski und ich unseren Bürgerpflichten
nachgehen und in Wedel wählen gehen. Müde wie wir waren, gingen wir zum
Wahllokal, wählten und schleiften danach unsere müden Körper nach Hause. Dort
entschieden wir uns allerdings, noch wach zu bleiben. Ein bissl hardcore aber
was soll’s. Irgendwann abends ging es für uns aber doch auf die Couch, um ein
bissl auszuruhen. So beendeten auch
wieder das Wochenende…ich kann nur sagen, jetzt waren wir alle um eine
Erfahrung reicher.
Wir
danken: der Bahn, die uns heil hin und wieder zurück gebracht hat, den
verlorenen Jungs für ihre tolle Gesellschaft, natürlich den Bands in Berlin und
den Betreibern der Location, die uns schon früher reinließen.
Kein
Dank geht an die Kellnerin in der Bar, die einen Irish Coffee und einen Milchkaffee
nicht unterscheiden kann, sowie der Rausschmeißerin.
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