Mittwoch, 29. Dezember 2010

So Close!



-Donots im Max, Kiel, 29.10.2010-


Es begab sich also im Jahre 2010, am sonnigen Ende des Oktobers, dass wir in unserer kleinen Klappspaten-Konzert-Runde ein neues Mitglied aufnehmen sollten, denn Patrick hat sich endlich nach langem Bitten dazu durchgerungen, uns auf ein Konzerterlebnis zu begleiten.

Aber der Reihe nach. Denn im Vorfeld war erstmal einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten. Schon oft fragten wir Patrick, ob er Lust hätte, uns auf eins der vielen Konzerte zu begleiten… Gelegenheiten boten sich ihm ja viele. Aber immer wieder erteilte er uns eine Absage… Doch seit im Sommer klar wurde, dass wir Klappspaten auch zu den Donots nach Kiel fahren würden, erkundigte sich Patrick immer häufiger über die Konzerte, die wir so besuchten… Das Ganze gipfelte dann darin, dass er sein Einverständnis dafür gab, dass wir ihm eine Karte fürs Konzert bestellen durften… Spikey und ich wurden dadurch nur noch aufgeregter (also im positiven Sinne) und konnten den 29.10. nun erstrecht nicht abwarten. Patrick wurde dagegen aus irgendeinem Grund irgendwie immer skeptischer und ein paar Tage vor dem Konzert stand es sogar auf der Kippe, ob er überhaupt mitkommen konnte, aber gottlob er konnte all seine Termine so verschieben (oder wegfallen lassen), dass er uns doch begleiten konnte.

Am glorreichen Freitag machten Premieren-Patrick und ich uns dann gegen 13 Uhr, nach getaner Arbeit, mit der Erna auf den Weg nach Wedel, wo Spikey schon sehnsüchtig auf uns wartete. Todesmutig wagte ich es diesmal, die Fahrt ohne ein Navi anzutreten. Es würde ja sowieso wieder von der Windschutzscheibe abfallen… Und so fuhren wir frisch und fröhlich Richtung Hamburg. Zur Einstimmung und zur besseren Vorbereitung für Premieren-Patrick lauschten wir natürlich den Klängen der Donots. Zu meinem Erstaunen kannte Patrick schon einige Lieder. Und so philosophierten wir so über Sinn und Unsinn der Songs, die Donots selbst, die Donots-Konzerte, die wir schon besucht haben, und über kleine Missverständnisse. Denn Premieren-Patrick verstand beim wunderbaren „Room With A View“ anstatt „give me shelter“ nämlich „give me Schelte“, was natürlich für Lachsalven im Auto sorgte. Danke Patrick dafür, ich sing jetzt nämlich nur noch Schelte an der Stelle. In Hamburg angekommen hätte Premieren-Patrick es fast geschafft, mich zu verunsichern, was den rechten Weg angeht, denn wir waren immer noch mit Lachen beschäftigt, aber siegessicher konnte ich die Fahrt fortsetzen. Entlang der Elbchaussee genossen wieder einmal die wundervolle Aussicht auf die Elbe und den pottenhässlichen Panter in irgendeinem Vorgarten… Das Ding ist immer noch so hässlich wie damals im August…

Nach ungefähr zwei Stunden trafen wir dann auch endlich in Wedel ein, wo wir echt einen super Parkplatz bekamen, den ich dann später wirklich ungern aufgab, aber wir mussten ja noch nach Kiel… Bei Spikey bezogen wir nur schnell unser Quartier und machten uns mehr oder weniger fit für das Konzert, denn wir mussten ja den vorausgeeilten Jungs, sprich Björnski, Jarno und Philipp, hinterher joggen…Also hieß es Augen rein, Zähne polieren, Haare richten und los ging es.

Ab hier werde ich, Spikey, nun weiter erzählen. Gründe werden nicht genannt, sind auch nicht wichtig.

Unser Ziel war es nun, sich mit den anderen dreien dort vor der Location zu treffen. Wir flogen auf der Straße gen Kiel förmlich dahin…NICHT. Denn schon auf dem Weg von Wedel zur Autobahn standen wir im Stau. Konnte uns nicht schocken. Denn wir waren ja bestens ausgerüstet und hatten alle unsere Handys mit…NICHT. Das beunruhigte uns nun doch ein wenig. Patricks und meines lagen gemütlich in der Wohnung und Nadines Handy zeigte nur noch einen mickrigen Balken an. Nun war es mit der Ruhe vorbei und Panik machte sich langsam breit. Maßgeblich trug Nadines Mutter dazu bei,  rief sie doch im Minutentakt an, um zu wissen, was sie bei ihrem Scanner-Problem tun soll. Mehrere Versuche, ihr zu sagen, sie solle doch Nadines Bruder anrufen, schlugen zuerst fehl. Doch irgendwann fruchtete unser Auf-sie-einreden.

Auf der Autobahn ging es dann etwas flüssiger voran und so kamen wir unbeschadet und immernoch mit einem Balken Akkulaufzeit in Kiel an. Wir gingen also zum MAX und trafen dort auf die drei Jungs, die sich gerade wie ein Rudel ausgehungerter Wölfe über einen Kasten Astra hermachten. Neben ihnen standen ein paar Mädels, wahrscheinlich noch im zarten Alter von 15 oder 16, die darum feilschten, auch ein Bier zu bekommen. Allerdings hatten sie kein Angebot fürs Tauschgeschäft parat. Naja, selbst wenn sie eins gehabt hätten, musste ich doch stark bezweifeln, dass unsere Jungs überhaupt eins rausgerückt hätten.

Irgendwann ging es dann auch endlich rein. Nadine, Patrick und ich stürmten sofort Richtung Bühne, um den besten Platz in der 1.Reihe zu ergattern. Doch als wir uns umdrehten, mussten wir feststellen, dass unsere drei Jungs immer noch draußen standen und dem Bier den Garaus machten. Nun gut, wie dem auch sei. Wir beschlossen somit, uns die Location in der uns verbleibenden Zeit zu inspizieren. Schon nach kurzer Zeit erspähten wir einen Balkon und fragten uns, ob wir auch von dort aus das Konzert miterleben konnten. Wir überlegten (fraglich, ob wir überhaupt überlegten) nicht lange und gingen einfach hoch.
Dort standen dann auch schon ein paar Leute. Wir machten es uns dort bequem und kontaktierten die anderen, um ihnen zu sagen, wo wir standen.

Langsam füllte sich der Saal und Björnski, Philipp und Jarno entschieden sich, auch in der Menge mitzumischen. Also stellen sie sich an den Rand der Menge und warteten darauf, dass Royal Republic endlich die Bühne enterten. Nach kurzer Zeit taten sie das auch und es konnte losgehen. Hand in Hand tummelten sich unsere drei Hardcores in der Menge…sagte ich drei?
Naja, es waren nur zwei (Björnski und Philipp). Jarno hatte irgendwie den Anschluss verpasst und stand wie ein geschlagener Hund am Rand. Schon doof irgendwie!

Patrick, Nadine und ich gingen währenddessen auf dem Balkon ab und genossen die geile Show der Royals. Sie spielten die ganzen guten Songs wie „Tommy-Gun“, „Underwear“, „We are the Royal“ und „President‘s Daughter“ und ließen uns alle auf und ab hüpfen.
Auch im Zentrum  war gut was los. Es bildeten sich immer wieder Circle Pits und Mosh Pits und die Jungs mischten ständig mit. Es machte ihnen Spaß, sich zu den schnellen Taktanschlägen von Royal Republic in die Masse zu stürzen und hin und hergeworfen zu werden. Wir hatten oben auch unseren Spaß und sangen und gröhlten lauthals mit. Nebenbei erklärten wir Patrick, dass Adam und Per (Sänger und Drummer) zwei richtige Schnittchen seien, konnte er dann aber so nicht beurteilen. Zwischenzeitig schlich sich immer wieder mal Jarno zu uns und leistete uns Gesellschaft. Doch so schnell und lautlos, wie er kam, war er auch immer wieder verschwunden. Nach einer Stunde war der Royal-Zauber vorbei. Doch ich war mir sicher, diesmal holte ich mir ein Shirt…in einer ANDEREN Farbe als schwarz.

Der Umbau für die Donots fand statt und Björnski und Philipp statteten uns einen Besuch ab. Schon zu diesem Zeitpunkt waren sie ziemlich verschwitzt. Doch sie entschieden sich, auch bei den Donoletten wieder runterzugehen, machte es den beiden doch einen Heidenspaß.

Schon nach 20 Minuten ging es weiter. Wir waren alle sehr gespannt. Nach und nach kamen Eike, Alex, Purgen, Guido und Ingo auf die Bühne. Sie legten auch gleich richtig los und brachten die Menge zum Jubeln. Dies zeigte sich im ausgelassenen Pogen, Bilden eines Circle Pits und sogar in einem eigens angefertigten Plakat / Banner für die Donots.
Immer wieder suchten wir Philipp und Björnski in der Menge. Wenn wir sie sahen und sie auch uns, dann streckten sie uns ihre Daumen entgegen und zeigten uns ihr breitestes Lächeln. Man, waren die glücklich!

Irgendwann ging Ingos Bier dem Ende zu und somit entschied er sich, sich ein neues an der Bar zu besorgen. Doch wie sollte er dorthin kommen? Überall standen Menschen, versperrten ihm den Weg. Wenn er es versuchen würde, dann würde das Konzert erst in 20 Minuten weitergehen. Er entschied sich also dafür, es Jesus gleich zu tun. Okay, Jesus konnte über Wasser gehen, was ja nun wahrlich schwer ist. Doch Ingo hatte nun einmal kein Wasser, lediglich ein Meer von Menschen. Hielt ihn aber nicht davon ab, sich todesmutig mit seinem leeren Plastikbecher in die Menschenmenge zu werfen. Während Björnski und Philipp fleißig mithalfen, Ingo von Punkt A (Bühne) nach Punkt B (Bar) zu transportieren, pfiffen und gröhlten Nadine und ich. Es sah herrlich aus, wie Ingo halb sitzend, halb liegend und gleichzeitig kraulender Weise über die Hände hinweg glitt.
Auf dem Rückweg gab es noch einen kleinen Schreck, dass das Bier eventuell verschüttet werden könnte. Denn zwei Jungs…ihres Zeichens Vollpfosten…meinten, es sei cool, Ingo den Weg zu versperren. In diesem Moment hoffte ich, dass die Menschenmasse beide einfach ignorierte, was auch hervorragend funktionierte. Sie widmeten sich lieber dem erklärten Ziel, INGO + BIER wieder heil auf die Bühne zu bringen. Nach schier nicht enden wollenden fünf Minuten stand Ingo dann endlich wieder auf der Bühne. Nun hielten alle den Atem an. Niemand bewegte sich, alle starrten Ingo an und warteten auf ein Zeichen. Er erhob würdevoll seinen Becher und sprach die erlösenden Worte: „Der Becher ist immer noch voll mit Bier!“ Nun konnte niemand mehr an sich halten und jubelte und gröhlte. Die meisten wohl aufgrund des Erfolgs. Andere wiederum, weil sie wollten, dass das Konzert endlich weitergeht. Ich war einfach nur froh, dass es geklappt hatte, glaubte ich doch, dass Ingo bei einem Missionsmisserfolg einfach die Bühne verlassen hätte.

Es ging nun also weiter. „Calling“, „Dead Man Walking“ und viele andere wunderschöne Songs wurden gespielt. Passend dazu wurde gepogt und geschunkelt. Apropo geschunkelt. Nadine, Patrick und ich schafften es, bei „Stop The Clocks“ die gesamte Menge zum Hin und Her schwenken der Arme zu bewegen. Na gut, Ingos Hilfe brauchten wir dann doch! Trotzdem war es geil.


Und es wurde immer weitergefeiert. Bei „Let It Go“ ließen wir regelrecht die Puppen…äh ich meine die Handsocken…tanzen. Es war toll! Doch auch dieses Konzert sollte leider mal zu Ende gehen. Dies wurde vor allem an „Goodbye Routine“ deutlich. Ingo stieg ins Publikum und fordert alle auf, sich zu setzen. Wir auf dem Balkon taten das nicht, hätten wir doch sonst nichts sehen können. Doch lauschten wir gebannt und ließen uns zum Schunkeln hinreißen.
Bevor die Band nun  endgültig von der Bühne verschwand, vermachte sie uns noch Drumsticks und Pleks. Björnski und Philipp waren ganz nah dran, hatten jedoch keinen Erfolg. Schade eigentlich!

Nachdem das Konzert vorbei war, sammelten wir uns unten auf der Tanzfläche. Wir zählten alle unsere Schäfchen durch und merkten, dass eins verschwunden war: JARNO. Während Björnski, der nebenbei bemerkt aus allen Poren schwitzte, versuchte, eben diesen zu erreichen, gingen Nadine und ich auf Merch-Jagd. Ich bei Royal Republic, Nadine bei den Donots. Für mich sollte es ein Shirt sein. Diesmal eins in lila. Doch oh Schreck! Diese waren schon komplett ausverkauft. Per (Drummer der Band) bot mir dann ein anderes Shirt in schwarz an. Während er mich auch noch davor bewahrte, von den drängelnden Menschen zerdrückt zu werden, suchte Adam (Sänger) ein Shirt in Größe S raus. Hm?! Mit dieser Größe bin ich ja eigentlich auf Kriegsfuß, aber bei dem Andrang konnte ich keinen großartigen Zwergenaufstand üben. Außerdem entschädigte mich die Tatsache, dass Adam die wohl blauesten Augen der Welt hat. Als ich mich wieder nach hinten zwängte, fand ich Patrick, der mir versicherte, dass Adams Augen wirklich unbeschreiblich blau seien. Nach zwei Minuten Staunen suchten wir Nadine auf, die sich glücklich im Besitz eines Posters und einer CD wähnte.
Um das zu krönen, machten wir noch ein Bandfoto mit ihr und gingen wieder zu den beiden Jungs zurück. Die hatten Jarno schon ausfindig gemacht…nämlich draußen. Dort trafen wir ihn. Wir entschieden uns dazu, langsam Richtung Hamburg aufzubrechen. Doch vorher sollte es noch was zu essen geben. Da drängte sich der Bratwurst-Stand gleich vor dem MAX ja förmlich auf. Also hin und drei Bratwürste bestellt; eine für Björnski und zwei für mich. LECKER!!!

Danach ging es auch schon los. Ich musste nun mit den Jungs mit, da keiner von ihnen mehr fahrtüchtig war. Das konnte ja heiter werden! Wurde es auch, denn Philipp und Jarno brüllten das Auto mit allen erdenklichen Dingen zusammen und erzählten sich dabei den gleichen doofen Witz zum fünften Mal. Währenddessen schlich sich bei mir der Kopfschmerzteufel ein und ärgerte mich, indem er in meinem Kopf eine kleine Party veranstaltete. Doch kamen wir Hamburg immer näher und ich wusste, dass die Party desselben dann vorbei sein würde. Kurz vor der Abfahrt Richtung Wedel hielten wir nochmal kurz, um Nadine und Patrick den Wohnungsschlüssel zu geben. Denn ich durfte Philipp und Jarno noch in der Stadt absetzen. Was für eine Ehre..nicht! Ungefähr 30 Minuten später waren Björnski und ich dann auch endlich zu Hause. Wir fielen sofort in unsere Betten und schliefen mit einem Lächeln ein.

Unser Dank geht an: die Donots, die Royals, Nadines Navi, meinen Retter Per für das Zurückdrängen der Menschenmenge am Merch-Stand, das Astra für die Verkürzung der Wartezeit, den Balkon für eine super Aussicht und das tanzwütige Publikum für die willige Aufnahme unserer Tanzmäuse Björnski und Philipp.
Keinen Dank können wir aussprechen: an den Hunger, die kleinen Mädchen beim Eingang und der Bar beim Balkon, die nur alkoholfeie Getränke verkaufte…zum Ärger für unsere ganzen Trinker.

Samstag, 27. November 2010

Saturn Rebels



-One Fine Day Unplugged 01.10.2010-

Nach laaaaaaaaangem Warten und ständigem auf den Kalender Gucken war er nun endlich da, der 1. Oktober 2010, der Tag, an dem das von uns langersehnte neue Album von One Fine Day veröffentlich wurde. Und zur Feier des Tages haben One Fine Day ein kleines Unpluggedkonzert im Saturn in Hamburg gegeben. Und natürlich ist so etwas der perfekte Anlass für die Klappspaten, um sich mal wieder zu versammeln.

Nach dem kleinen Debakel, das Spikey und mich (und den Fuchs) nach dem One Fine Day Konzert in Lübeck ereilte, fuhr ich zur Sicherheit diesmal mit dem Zug nach Hamburg. Man kann ja nie wissen, wo sich so ein Fuchs versteckt. 
Am Bahnhof wurde ich dann mal wieder netterweise von Spikey und Fridolin, unser neuestes Mitglied bei den Klappspaten, abgeholt und wir machten schon im Vorfeld des Unpluggedkonzerts die wichtigsten Erledigungen. Soll heißen, wir haben schon mal stolz wie Bolle „The Element Rebellion“ käuflich erworben. Beim weiteren Stöbern sind uns dann auch noch Schätze wie das Best Of-Album von East 17 über den Weg gelaufen. Da kann man schwer widerstehen, aber die CD blieb erstmal im Saturn.
Wir machten uns dann langsam auf, um Nicole mal wieder von der Arbeit abzuholen, denn auch sie wollte dem ganzen Spektakel beiwohnen. Beim Warten wurde uns auf eindrückliche Weise dargestellt, wie man in Hamburg so zu parken hat. Sehr beeindruckend…


Nach einigem Warten kam dann auch endlich Nicole und wir konnten heiter zurück zum Saturn wandern, wo wir uns artig so postierten, dass wir dann One Fine Day auch gut begutachten konnten. Aber nicht nur die famosen Jungs hatten wir im Blick, sondern auch die Anhängerschaft, die einen Großteil der CD-Abteilung einnahm. Und was waren da wieder für Typen bei… Immer wieder interessant mit anzusehen. Alle voran in der ersten Reihe die noch sehr jungen Mädels, die auch gerne mal kreischen… Da wir am nächsten Tag nicht taub aufwachen wollten, haben wir uns leicht von denen distanziert.


Zum Glück wurden wir recht schnell abgelenkt, denn One Fine Day bauten sich auf der Bühne auf und legten mit ihrer kleinen Unplugged-Show los. Sie gaben quasi ein kleines Best-Of des neuen Album „The Element Rebellion“ zum Besten. Spikey und ich waren dank des Prelistenings und dem guten Airplay einiger Songs auf Delta Radio ordentlich gebrieft und so konnten wir schon bei einigen Songs mit einstimmen. Und das taten wir wie immer lauthals, denn das können wir immer noch am besten.  Leider musste Nicole uns schon vorzeitig verlassen, aber das fiel durch die Stimmgewalt von Spikey und mir nicht auf…Einen Hit nach dem anderen lieferten uns die Jungs und bewiesen damit einmal mehr, dass sie dazu geboren sind, auf der Bühne zu stehen…






Wir freuten uns also über Songs wie The Rebel, New Horizons oder auch das ruhigere Feel Again (das so schön von Hendrik gesungen wird)… 






Leider leider ist die Zeit viel zu schnell vorbei gegangen und One Fine Day sind am Ende des kleinen, aber feinen Sets angekommen; aber danach ging der Spaß für Spikey, Fridolin und mich erst richtig los, denn im Anschluss folgte noch eine kleine Autogrammstunde, die mit dem ganzen Drumherum das Highlight des Ganzen bildete… Spikey und ich stellten uns frei nach dem Motto „Das Beste zum Schluss“ am hintersten Ende der Schlange für die Autogramme an und begannen, die Leutchen um uns herum zu beobachten. So konnten wir auch She Wants Chaos in den Menschenmengen entdecken. Und wie es nicht anders zu erwarten war, trieben sich auch einige Fans um diese junge Band und ergatterte Fotos, Handschläge und Autogramme. Als die Schlange kürzer wurde und somit das Ziel immer näher kam, sind uns noch einige skurrile Typen über den Weg gelaufen. Ich glaub, die waren teilweise noch schräger drauf als Spikey und ich. Und das will erstmal geschafft werden… Einer stach aber richtig aus der Masse heraus. Dieser Mann stand da also im feinsten Anzug an einer dieser Säulen, an denen man mal eben in die CDs rein hören kann, und ging ab wie Schmidts Katze, wobei ich nicht genau weiß, wie Schmidts Katze nun wirklich abgegangen ist. Es muss aber so ähnlich ausgesehen haben… Am besten war aber, dass sein Abgehen genau zur laut abgespielten Musik im Saturn passte, also One Fine Day… Als der Typ sich dann verzogen hat, mussten Spikey und ich erstmal überprüfen, was der überhaupt gehört hat… Es war „I need a Dollar“… Damit ihr auch einen Eindruck davon bekommt, wie der Partytyp ausgesehen hat, hab ich das mal selbstlos für die Kamera nachgestellt. 


Nachdem wir uns ausreichend über ihn amüsiert haben und noch einige Rentner (!!!) in der Autogrammschlange vorgelassen haben, waren wir dann auch endlich an der Reihe. Doch oh Schreck, was mussten wir da mitmachen? Wir wurden doch tatsächlich als Letzte verdrängt, denn hinter uns standen plötzlich die Hardcorefans, die sich wohl genau wie wir auf die Fahnen geschrieben haben, dass das Beste zum Schluss kommt. So viel also dazu. Mist. Naja, wir bekamen ja trotzdem unsere Autogramme, wobei da noch fast was für Spikey schief gegangen wäre. Denn sie wollte, dass jeder Jungs auf jeweils einer Seite im Booklet unterschreibt. Doch Eric war nicht so ganz bei der Sache und hätte seinen Lemmi fast einfach irgendwo hingesetzt. Aber Hendrik, Marco und Marten konnten ihn noch davon abhalten und so waren wir alle glücklich…
Als wir uns vom Tisch entfernten, waren wir zwar doch recht zufrieden, aber wir merkten, dass doch irgendwas fehlte… Na klar, das Best Of von East 17… Das habe wir uns dann auch noch schnell gekauft, um dann auch vollends zufrieden zu sein…
So konnten wir uns dann auch beruhigt auf den Weg nach Hause machen und uns das neue Album von One Fine Day in einer Dauerschleife anhören.
Danke an den Saturn, dass er immer wieder solche kleinen Unpluggedshows veranstaltet und vor allem an One Fine Day; dafür, dass sie dieses wunderbare Stück Musik aufgenommen haben und es auch noch in Form der CD mit der Welt teilen sowie für das wunderprächtige kleine Unplugged, das super viel Spaß gemacht hat.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Magisch


 - 29.09.2010 Pinksnotred in der Centralstation Lounge in Darmstadt -

29.09., klingt irgendwie magisch. Glaubt mir wahrscheinlich keine Sau, aber was soll’s. Es stimmt wirklich. Der 29.09.2010 sollte ein ganz besonderer Tag werden. Doch nun einmal von Anfang, damit mich auch jeder versteht.

Ich…meines Zeichens die eine Hälfte der Klappspaten…fuhr am 26.09.2010 nach Darmstadt, um dort meine letzte Prüfung des Studiums zu absolvieren. Da die andere Hälfte der Klappspaten…bekannt unter dem Namen „Nadine“…schon vorher recherchiert hatte, wusste ich, dass Pinksnotred am 29.09.2010 in Darmstadt spielen werden. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und verlängerte meinen Aufenthalt in Darmstadt. Leider konnte Klappspaten Nadine nicht dabei sein und somit entschied ich mich, Kirsten und Flo zu diesem Konzert einzuladen. So schlug ich mehrere sprichwörtliche Fliegen mit einer Klappe. 1. konnte ich damit die Abwesenheit von Nadine ein wenig, wenn auch nicht erfolgreich, kompensieren; 2. konnte ich Kirsten und Flo für ihre Gastfreundschaft danken und 3. kostete mich der ganze Spaß für 3 Tickets nur 9,90 €. Jaha, ihr habt richtig gelesen: Saugünstiges Konzert einer saugeilen Band.
Der 29.09.2010 verlief relativ reibungslos. Aufstehen, Zähne putzen, Frühstücken, Kirstens Examensarbeit Korrektur lesen und mit Barbara treffen. Also alles in allem ziemlich ereignislos und unspektakulär. Doch so gegen 13 Uhr bekam ich eine Nachricht, die es in sich hatte. In meinem E-Mail-Postfach befand sich eine Nachricht der Erstprüferin meiner Magisterarbeit. Ich merkte, wie meine Hände zu zittern begannen und mein Herzschlag sich verdoppelte. Es stellte sich nur eine Frage und diese füllte mein ganzes Gehirn aus: Soll ich sie öffnen??? Da ich kein Angsthase bin, öffnete ich sie einfach und las, dass meine Arbeit mit einer 2,0 bewertet worden war. Ich konnte es kaum fassen. Eine 2,0? Ich? Oh man, ich war sprachlos und das will bei mir was heißen. Ich beschloss für mich, dieses Ergebnis schön zu begießen auf dem Konzert. Flo entschied, dass er für uns beide nen Sixer Bier kauft, damit wir schon vor dem Konzert auf mein geniales Ergebnis anstoßen konnten. Kirsten konnte leider nicht mit uns Vorglühen, da sie zum Training musste. Machte aber nichts, blieb je ein Bier mehr für Flo und mich. HAHAHAHAHA!
So geschah es also, dass Flo und ich so gegen 18 Uhr das erste Bier öffneten und uns über verschiedene Dinge unterhielten. Was sind die größten Brüller bei youtube, welche Serien sind gerade der Trend? Naja, es war alles in allem ein schöner Einklang auf den bevorstehenden Abend. Während wir also so da saßen und quatschten, lachten und tranken, wurde es immer später und später. Als wir auf die Uhr sahen, wurde uns klar, dass wir uns langsam mal fertig machen sollten. Denn wir wollten mit dem Bus zur Centralstation fahren, in der das Konzert stattfinden sollte. Wir also raus aus den Assiklamotten und rein in den feinen Zwirn. Nachdem der letzte Schluck Bier den Hals runter gejagt wurde, konnte es auch losgehen. Wir also frisch und fröhlich rein in den Bus, ab zum Luisenplatz. Dort stiegen wir aus und gingen gemächlich zur Location. Die ganze Zeit über hatte ich schon ein komisches Gefühl in der Magengegend. Was war es bloß??? Doch just in diesem Moment fiel es mir ein. DIE TICKETS!!!! Sie lagen noch gemütlich auf dem Wohnzimmertisch und warteten darauf, gestempelt, zerrissen oder geknickt zu werden. Genau in dem Moment, als ich das Fehlen der wichtigen Tickets öffentlich bekannte, gab es auch schon einen Schlag auf den Hinterkopf. Es war Flo, der mir damit signalisierte, wie verpeilt ich doch wieder mal war. Wo er nun mal recht, hat er recht! Wir liefen also wieder zurück und holten die Tickets. Gleich darauf traten wir den Weg (diesmal leider zu Fuß) in Richtung Centralstation an, an der wir auch nach kurzer Zeit endlich ankamen.
Dort trafen wir uns mit einem Kumpel von Kirsten und Flo. Gemeinsam gingen wir rein, denn Kirsten würde direkt nach oben in die Lounge kommen. Wir trabten also die Treppen hoch und ich schaute noch einmal, ob die Karten an Ort und Stelle waren. Diesmal ging ich auf Nummer sicher. Eingelassen wurden wir von Simon, der fleißig alle Handgelenke der Gäste mit einem Stempel versah. Allerdings geriet diese Stempelei irgendwie außer Kontrolle, denn auf seinem Shirt zeigte sich ein schöner Stempelabdruck. Es musste also einen Fight gegeben haben, den Simon verloren hatte…armer Simon! Wir gingen weiter und nahmen an der Seite erstmal Platz. Ich spendierte gleich mal eine Ruhe Bier für uns 3, damit wir auf meinen Erfolg anstoßen konnten. Nebenbei bauten die Jungs von Sir Toby (die Vorband) und von Pinksnotred (außer Doelk) alles für den Auftritt auf. Kurz bevor es losging, gesellte sich nun endlich auch Kirsten zu uns. So konnte es also losgehen…
…gegen 21 Uhr kamen dann endlich die Jungs von Sir Toby auf die Bühne. Moment, sagte ich „Bühne“??? Ich meinte natürlich Teppich…allerdings rede ich nicht von einem sagenumwobenen Teppich wie bei den Oscars oder so. Nein, eher ein abgetretener Teppich, der augenscheinlich für die Tondämpfung gut sein sollte. Für eine Bühne wäre eh kein Platz gewesen, dann hätte es keine Tanzfläche mehr gegeben. Nun gut, da standen sie also und spielten Rockmusik.
War eigentlich recht ansehnlich…auch wenn man das den Gästen und Zuhörern zu Beginn nicht ganz abnahm. Denn alle…und damit meine ich 15-20…Menschen in diesem Raum saßen auf ihren vier Buchstaben und lauschten der Musik. Auch ich fand mich sitzend wieder, was mich ein bisschen beschämte, da die Musik doch…wie eben schon erwähnt…sehr gut war. Na gut, so war es dann nun mal. Zur Verteidigung aller muss ich allerdings sagen, dass die ganzen Lounge-Möbel einfach zum chillen einluden. Doch ich nahm mir vor, bei Pinksnotred auf jeden Fall zu stehen und mitzusingen und zu tanzen. Sollte mir eigentlich nicht sehr schwer fallen, kannte ich doch die Songs, den Beat und einfach das Feeling, was ich mit den Songs verband. Nachdem Sir Toby mir ihrer Einlage durch waren, kam es zu einem geringfügigen Umbau.
Es dauerte nicht lange und dann kamen sie endlich aus ihrem Versteck. Erst Simon, dann Gurp, Stefan und Joe und ganz zum Schluss endlich Doelk. Die Menge jubelte. Und mit der Menge meine ich zwei Leute…einen Typen und mich. Alle 18 anderen Menschen waren doch eher verhalten und klatschten nur in die Hände.
Und schon ging es los mit dem kleinen beschaulichen Konzert. Es wurden Kracher wie „Automatic“, „Ramona“ und „Pearls and Glitter“ rausgehauen. Mich durchfuhr es sofort und ich konnte nicht an mir halten. Schnell legte ich eine heiße Sohle aufs Parkett und gröhlte alle Songs ausgelassen mit. Es war aber auch wieder zu geil, diese ganzen Songs zu hören. Der absolute Wahnsinn. Doelk ging mal wieder ab wie die Sau und Simon versuchte regelrecht seine Drums zu zerlegen.


Gurp und Joe zeigten sich, wie immer, von ihrer eher konzentrierten Seite, während Stefan genau das Gegenteil darstellte. Er verrenkte und verbog sich und verschob regelrecht das kleine Stück Teppich…ich hatte sichtlich meinen Spaß.


Nicht nur wegen des genialen Auftritts der Jungs. Auch deshalb, weil letztendlich doch ein paar Leute aufstanden und ihre Beine bewegten. Kirsten und Flo standen zwar immernoch nicht auf, aber dafür bewegten sie schon mal die Köpfe sehr rhythmisch.


Zwischendurch bekundete Doelk doch, wie schön er es findet, in einer so schnuckeligen Lounge spielen zu dürfen und fragte frohen Mutes in die Runde, wer denn das Album hätte. Die Arme wurden hochgerissen und er fing an zu Zählen…schnell war er fertig. Denn zwei Leute (der Typ und ich) hatten eben dieses. Naja, eigentlich ist es eine Lüge…ich hab es nur durch Nadine…*hüstel*…was soll’s. Langsam ging auch dieses Konzert zu Ende. Die Jungs spielten die letzten Songs und verabschiedeten sich dann von der mittlerweile auf 30 Leute angewachsene Menge.
Nach dem Konzert machte ich mich gleich auf, den Merch-Stand zu erkunden. Dort stand ein nettes Mädel, dass mir Shirt, CD und Buttons verkaufte. Ich unterhielt mich eine Weile mit ihr. Später stellte sich heraus, dass sie die Freundin von Stefan und die beste Freunde von Gurp ist. War ne echt nette!!! Während wir uns also so über den schnell wieder abgebauten Merch-Stand in Berlin unterhielten, kam Stefan und gesellte sich zu uns. Er gratulierte mir dazu, dass ich die Texte fast besser konnte als die Band selbst. Hm, das bezweifelte ich zwar…aber ich war dennoch geschmeichelt. Simon, der sich auch einmal mehr zu uns schlich, beglückwünschte mich zu meinem guten Studienabschluss. Der hat aber auch Ohren wie eine Fledermaus, dass der das mitbekommen hat. Irgendwann waren auch hier die Small-Talk-Themen vorbei und ich gesellte mich nun wieder zu Kirsten und Flo. Diese unterhielten sich mit Doelk über Verschiedenes. Unter anderem wurde das Thema Studium aufgeworfen. Sehr interessant war es, Kirstens und Flos Gesichter zu sehen, als Doelk preisgab, was er studiert hatte. Jaja, mit einem Medizinstudium hatte ja nun keiner gerechnet…außer ich. Na gut, ich wusste es schon. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, bis Doelk sich dann von uns verabschiedete. Dabei klopfte er mir auf den Rücken und sagte: „Macht’s gut und bis zum nächsten Mal!“ Dieses Ereignis schreibe ich nur für Nadine rein und hoffe, dass sich das Gefühl der Hand auf meinem Rücken auf sie überträgt...bitte Nadine, das ist nur für dich! Wir merkten nun auch, dass es reichlich spät war und begaben uns langsam zum Ausgang. Dort verabschiedeten wir uns noch von allen übrig gebliebenen Menschen. Unter anderem warfen sich Gurp und ich noch voll Checker-mäßig Verabschiedungen aller „Air High Five“ zu.
Der Heimweg war nicht sehr spektakulär. Wir kamen irgendwann in der Wohnung an und machten uns gleich daran, die Musik von meiner Festplatte auf Flos Rechner zu ziehen. War ich also doch erfolgreich und habe wieder zwei begeisterte Zuhörer gewonnen. Nach den ganzen Ereignissen und der langsam eintretenden Ruhe merkte ich aber, dass ich ganz schön K.O. war. Kirsten und Flo erging es nicht anders und so entschieden wir uns, schnell ins Bett zu gehen. Als ich mich hinlegte und die Augen schloss, war es noch immer so, als sei ich in der Lounge und tanzte und sang aus vollem Hals. Ich glaube auch, Kirsten und Flo nebenan singen gehört zu haben. Mit dieser schönen Vorstellung schlief ich ein und war mal wieder selig, ein Konzert besucht zu haben.

Ich danke nun: Nadine für den Konzerttipp, meiner Prüferin für diese gute Note, Flo für das tolle Bier und die vielen Youtube Videos, Pinksnotred, Sir Toby, dem bis nach dem Konzert stehen gebliebenen Merch-Stand und generell Kirsten und Flo für die wiederholte Bereitstellung einer Schlafstätte.

Samstag, 9. Oktober 2010

Einmal ist immer das erste Mal



-One Fine Day in Lübecks Rider’s Café am 16.09.2010-



Ja ja, Guido hat Recht. Donnerstag ist der beste Tag der Woche. Das stimmte auf jeden Fall für dieses Mal. Denn an diesem Tag, den 16.09.2010, konnten wir endlich das neue Album „The Element Rebellion“ mit One Fine Day beim Konzert zelebrieren.
Doch fing der Tag eher langweilig und demotivierend an. Während Nadine noch bis 16 Uhr arbeiten musste, saß ich bis 15 Uhr über den Büchern und lernte. Da mich seit kurz vor 12 Uhr der Demotivationsteufel immer wieder mal ärgerte, ging ich zu anderen Tätigkeiten über. Diese beinhalteten neben sinnlosem Rumlaufen in der Wohnung dann auch das Einsehen meines Kontostands. Eigentlich nicht nötig, hatte ich doch 120€ auf meinem Konto zu verzeichnen. War also auch bloß zum Überbrücken der Zeit. Ich öffnete also die Internetseite, gab ordnungsgemäß die wichtigen und erforderlichen Angaben ein und wartete darauf, dass sich die Übersichtsseite aufbaute. Doch was sah ich da? Mein Kontostand betrug 1,67€. Das konnte doch nicht sein? Ich hatte doch…da mussten doch…wohin? Ich merkte, wie die Nervosität bei mir Überhand nahm und ich langsam in Panik geriet. Diese Panik äußerste sich vor allem darin, dass ich den Chat zwischen Nadine und mir mit Hilferufen vollspammte.
Doch nur mal zur Klarstellung, lieber Leser: Eigentlich wäre auch diesmal mein chronischer Geldmangel kein Problemgewesen, haben wir doch die Konzert-Karten (wie immer) vorher gekauft. Doch fand eben dieses Konzert nicht (wie meistens) in Hamburg sondern in Lübeck statt. Und da musste ich ja nun erstmal mit dem Zug hin. Die Fahrkarte war allerdings noch nicht gekauft. Du siehst also, meine Aufregung war durchaus berechtigt, musste ich doch befürchten, nicht nach Lübeck zu kommen.
Nachdem ich 5 Minuten lang Atemübungen machte, die ich im Nachhinein für Schwangerschaftsübungen halte, rief ich Björnski an, damit er mir auf seinem weißen Ross und in glänzender Rüstung…äh ich meine im schwarzen PIVO und mit Arbeitsklamotten…zu Hilfe eilen konnte. Tat er dann auch. Er holte für mich Geld ab und brachte es mir in der Mittagspause. Ich war also gerettet. Besser gesagt: der Abend war gerettet.
Gegen 15 Uhr ging ich dann so langsam los und zockelte mit dem Zug von Hamburg in Richtung Lübeck, wo mich Nadine dann 17.26 Uhr vom Bahnhof abholen sollte.
Doch nur ganz kurz etwas zum Lübecker Bahnhof: „WOW!!!“ Ich kann nur eins sagen: Eine verlassene Westernstadt, wie man sie in sämtlichen Wild-West-Filmen kennt, ist ein Scheißdreck dagegen. Dort gibt es wenigstens Heuballen, die durch die Gegend kullern. In Lübeck hingegen würde jedem Heuballen die Lust an dieser Tätigkeit vergehen. LAAAAAANGWEEEEIIILIG!!! Es waren keine Menschen auf den 8 (in Worten: acht) Bahnsteigen zu sehen...Ich ließ mich aber davon nicht beirren und schlenderte non chalant Richtung Ausgang. Dort sollte Nadine mit ERNA bereitstehen. Das tat sie dann auch.
Nachdem ich also ins Auto gesprungen bin, fuhren wir auch schon zum Rider’s Café. Dort fanden wir einen VIP-Parkplatz direkt vor dem Club, der noch frei war. Naja, um ehrlich zu sein waren wir 2 Stunden zu früh vor Ort und deshalb gab es noch unzählige Parkplätze. Und mit unzählig meine ich unendlich. Doch bildeten wir uns ein, dass dieser Parkplatz später noch zum VIP-Platz wurde. So waren wir glücklich. Da es uns nicht an Zeit mangelte, machten wir uns wie Sherlock Holmes und Dr. Watson (oder waren es doch Robin Hood und Little John?) auf, das nahegelegene Einkaufscenter unsicher zu machen. War jetzt nicht spektakulär, außer vielleicht Nadines Talent, den Vorgang eines Telefonats mit ihrem Bruder vorherzusagen, oder die Unfähigkeit von Bäckereiangestellten, mir eine Schlemmertasche warmzumachen…aber wie gesagt, alles sehr unspektakulär. Doch schafften wir es, uns dort 1 Stunde aufzuhalten, sodass wir 19 Uhr (also 1 Stunde vor Einlass) wieder vor der Location waren.
Dort setzten wir uns auf Bänke aus massivem, wuchtigem Holz. Irgendwie hatte ich das Gefühl, wir wirkten wie Zwerge darauf, denn wir kamen mit den Füßen nicht auf den Boden. Ja ja, ich weiß, was du jetzt denkst. Ich bin eh schon klein. Trotzdem kam ich mir echt mini vor. Während wir also dort saßen und unsere Füße wie Propeller hin und her bewegten, stellten wir fest, dass wir den Altersdurchschnitt MAL WIEDER erheblich erhöhten. So viele junge Püppchen, bei denen man eigentlich meinte, sie müssten schon im Bett liegen, standen nervös vor der verschlossenen Tür. Ich glaube auch einen Seufzer beim Anblick von Marco von One Fine Day gehört zu haben. Kann mich aber auch geirrt haben. Aber egal!
Gegen 20Uhr ging es dann endlich rein ins kleine aber feine Stübchen. Dort gingen Nadine und ich schnurstracks zur Bühne und positionierten uns. Während sich andere vor die Bühne setzten, blieben wir stehen und entschlossen uns nach kurzer Zeit, unsere Jacken in unsere Taschen zu packen. Da Nadines Tasche ein Stopf- und Verstauwunder ist, glaubte ich, diese Fähigkeit meiner Tasche auch zumuten zu können. Ich ging also frisch ans Werk und fing an, nach und nach Stoffstücke meiner dünnen Jacke in der Tasche verschwinden zu lassen. Während Nadine sich wie ein Zauberer vorkam, da ihre Jacke weg und es der Tasche nicht anzusehen war, fühlte ich mich durch meine Stopfen immer mehr an die Szene aus „Kevin allein zu Hause“ erinnert, in der Kevin für Heiligabend zwei riesige Papiertüten Eingekauftes nach Hause tragen will. Ich bin froh, dass sich diese Geschichte bei mir nicht wiederholt hat. Nach vollendeter Tat erspähten wir auch schon den Merch-Stand und entschieden uns, einen Abstecher dorthin zu machen. Dort machten wir schnell das Objekt unserer Begierde aus; ein weißes handsigniertes Shirt der Band. Wir entschieden uns allerdings, dass Shirt erst nach dem Konzert zu kaufen und gingen wieder zurück zu unserem Platz an der Bühne. Dort lauschten wir der Musik, die aus den Boxen drang, und sahen zu, wie die Bühne nach und nach aufgebaut wurde. Langsam wurden wir ungeduldig, doch rannte die Zeit unaufhörlich und es war schon bald 21 Uhr. Wir machten uns also bereit und nahmen unsere Kameras in Anschlag. Denn die Vorband „She wants Chaos“ enterte die Bühne und spielte eine Stunde den feinsten Rock.
Sie waren echt dufte, und damit meine ich nicht den Geruch; oder doch? Denn irgendwie hielt das Publikum die 1. Reihe vor der Bühne frei. Nadine und ich dachten zu Beginn, dass vielleicht eines der Bandmitglieder stank oder alle Käsefüße hätten (denn sie kamen barfuß auf die Bühne). Doch das konnte aus 2 Gründen nicht der Fall sein: 1. standen Nadine und ich direkt am Bühnenrand, ohne diesen komischen Abstand einzuhalten, und wir rochen nichts dergleichen und 2. himmelte ein Großteil der Mädels den Sänger der Band (Sören ist sein Name) an. Eine trieb es damit aber ganz schön weit, denn sie versuchte ihn regelrecht mit ihrem Blick zu hypnotisieren und wandte diesen keine Sekunde von ihm ab. Da ist nur eines zu sagen: „PSYCHO!!!“
Er ließ sich davon aber nicht beirren und legte eine sehr gute Show mit seinen Bandkollegen hin. Nadine und ich tanzten sogar mit. Leider kannten wir die Songs nicht und konnten somit nicht mitsingen. Doch bei einem Lied wurde uns versprochen, dass dieses Lied definitiv singbar, weil gecovert, sei. Wir glaubten ihm das mal und überlegten, welcher Song es sein konnte. Doch als sie gerade anfingen, den Song zu performen, mussten wir zwei Klappspaten schon schmunzeln. Denn sie spielten Katy Perry mit „California Gurls“. Obwohl es eigentlich sehr bekannt ist, konnten wir schon wieder nicht mitsingen. Lediglich 1 Zeile mit 5 Wörtern („Daisy dukes, bikinis on top“) kannte ich und diese brüllte ich dann immer zur passenden Zeit heraus. Hier zeigte sich, was wir schon immer wussten: Wir sind zu alt! Trotzdem amüsierten wir uns und waren positiv erstaunt, was der Sänger für Töne traf. Sowohl tiefe als auch hohe traf er richtig gut…wir waren begeistert. Nachdem die Band ihr Programm durchhatte, verabschiedete sie sich von uns und überließ somit „One Fine Day“ das Feld.
Nach 20 Minuten ging es auch endlich weiter und Marten, Erik, Marco und Hendrik kamen raus. Sie stellten nun endlich ihr neues Album vor. Wir waren vollends begeistert. Zu Beginn kam der beste Opener ever: „Dare the World“.


Marten legte sich so richtig ins Zeug. Nach zwei Songs kam dann auch Marco ins Schwitzen und zog seine Jacke aus. Ich konnte es kaum fassen, was ich da sah. Nadine wohl auch nicht, denn wir kamen aus dem Strahlen und Lächeln nicht mehr raus. Marco trug das „Dead Man Walking“-Shirt der Donots…und ich trug das „Dead Woman Walking“-Shirt der Donots. Man, wie geil war das denn?!
Wir freuten uns also und hofften inständig, dass Marco das auch irgendwann mal wahrnahm. Aber nichts da...er spielte und spielte und bemerkte nichts. Naja, mussten wir uns damit abfinden. Taten wir dann auch und lauschten weiter dem musikalischen Feuerwerk. Mit Songs wie „My Heart is on fire“ und „New Horizons“ heizten die Jungs der Menge gehörig ein und schafften es, dass wir alle so richtig abgingen. Wir tanzten und sangen was das Zeug hielt. Na gut, das mit dem Singen ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Denn da das Album noch nicht in den Plattenläden war, konnten Nadine und ich zumeist nur den Refrain, den wir allerdings gewaltig mitsangen. Doch fanden sich in der „ersten“ Reihe (naja, die wirkliche erste Reihe gab es immernoch nicht, dafür bildete sich zunehmend eine riesige Lücke vor der Bühne) vereinzelt Menschen, die die kompletten Texte kannten und alles mitsangen. Das ließ mich doch ein wenig wundern. Konnte man die Songs etwa schon im Ganzen irgendwo hören und wir haben das nicht mitbekommen??? Ich überlegte und dachte angestrengt nach, doch kam ich zu keinem sinnvollen Schluss. Also musste ich mich damit zufrieden geben, dass andere Leute ein besseres Gedächtnis haben als ich. Doch eh ich mich versah, forderte Marten uns alle auf, in die Knie zu gehen.
Irgendwie fühlten Nadine und ich uns sehr stark an Itchy Poopzkid erinnert und hockten uns hin, während wir aufgrund unseres fortgeschrittenen Alters stöhnten und gleichzeitig unsere Knie knacken hörten…na toll, wie sollten wir denn da wieder hoch kommen? Trotzdem ließen wir uns darauf ein und waren glücklich darüber, dass es bei dem Refrain von „Damn Right“ schon wieder nach oben ging. Dort konnten wir dann wunderbar weiter abzappeln und fühlten nicht mehr so offensichtlich, dass wir doch eigentlich schon alte Schachteln sind. Das Konzert lief und wir hörten all die wunderschönen Songs des neuen Albums.
Erinnern konnten wir uns noch an die meisten und so erhärtete sich auch schließlich unsere Theorie, dass einer von uns beiden „My heart is on fire“ als Single-Wunsch beim Prelistening angeben hatte. Drei oder vier Songs vor Konzertschluss erspähte dann auch endlich Marco mein Shirt und zeigte aufgeregt erst auf mich und dann auf sich selbst. Mit einem breiten Grinsen standen wir beide für eine Sekunde da, doch zu schnell war der Moment vorbei und wir widmeten uns wieder unseren Aufgaben. Leider näherte sich das Konzert dem Ende zu. Marten brachte sein bestes Musikstück hervor und spielte „Emily“. Nadine filmte, ihre Arme auf meine Schultern gestützt, ich bekam eine Gänsehaut. Es war mal wieder wunderschön. Ich muss auch sagen, dass es live der absolute Wahnsinn ist. 
Das letzte Lied, mit welchem die Jungs das Konzert supererfolgreich abschlossen, war „Best Friend“. Hier waren noch mal alle persönlichen Fähigkeiten gefragt. Zuerst sollten wir uns die nebenstehende Person greifen und in den Armen halten, damit wir unter dem Motto Freundschaft neue Bekanntschaften schließen konnten. Taten wir auch und so warfen Nadine und ich uns gegenseitig in die Arme und schlossen Freundschaft…hahaha. Die anderen waren uns dann doch zu jung! Außerdem soll man das mit dem Freundschaften schließen auch langsam angehen lassen.
Nach dem Konzert stürmten Nadine und ich dann endlich zum Merch-Stand, um uns das signierte Shirt zu kaufen. Wir standen dort nun sehr ungeduldig und warteten, dass wir endlich an der Reihe waren. Nach ein paar langen Minuten war es endlich soweit und mit voller Vorfreude bestellten wir zwei dieser Shirts. In unseren Köpfen malten wir uns schon aus, wie genial wir mit eben diesen Shirts aussehen würden…die Scheinwerfer auf uns gerichtet, sahen wir super aus…ach wie hübsch! Doch dann wurden wir unsanft aus unserem Tagtraum gerissen, denn es wurde uns gesagt, dass diese Shirts leider schon ausverkauft wären. DAMMIT!!! Was nun? Schmollend wieder gehen und dem Mädel vom Merch-Stand noch den Mittelfinger zeigen oder lächeln und nach einem anderen Shirt Ausschau halten? Wir entschieden uns schnell für zweites und suchten uns jeweils ein Shirt aus. Weil wir es dann doch nicht lassen konnten, kauften wir uns schließlich noch einen Button und ein Plek. Wir waren nun doch irgendwie glücklich, wenn auch unser Tagtraum komplett zerstört war.
Da wir doch langsam merkten, dass wir schwitzten, gingen wir schnell zur anderen Seite des Raumes (was ganze 5 Sekunden dauerte) und setzten uns an die Bar. Erstmal suchten wir uns was zu Trinken aus. Nachdem wir entschieden hatten, suchten wir die paar Kröten aus der Tasche, die wir für die Getränke brauchten und positionierten uns so, dass die Bardamen uns auch wirklich wahrnahmen. Doch nichts war. Wir warteten und warteten, starrten und starrten, doch die Bartussen (ja, ziemlich schnell kann so ein Begriff umschlagen, wenn man vor dem sprichwörtlichen Wasserloch steht, aber nicht dran kommt) bemerkten uns einfach nicht. Das war schon ziemlich frech, liefen sie doch ständig an uns vorbei und schauten auch immer wieder in unsere Richtung. Wieder könnte man das ja auf unsere Größe schieben, aber das wäre ja zu einfach. Wir fielen schon fast vom Glauben ab, da wurden wir dann endlich nach geschlagenen 5 Minuten (in Worten: fünf!) gefragt, was wir denn nun trinken wollen. Nun kamen wir doch noch an das Wasserloch und durften auch leben. Endlich konnten wir uns an dem frischen Getränk erfreuen und gossen es uns gleich den Hals hinunter. Während wir das taten, drang eine Melodie in meine Ohren, die mir nur allzu bekannt vorkam. Instinktiv sprang ich auf und fing an wie bescheuert zu dem Song abzuzappeln. Nadines Gesichtsausdruck war eine kleine Mischung aus verschiedenen Emotionen. Auf der einen Seite war sie erst total verwirrt, warum ich urplötzlich von meinem Barhocker sprang und Verrenkungen machte. Auf der anderen Seite war sie wohl ein bisschen beschämt darüber, wie ich mich denn so gebärdete. Doch als sie endlich erkannte, dass es Royal Republic mit „Tommy-Gun“ waren, die da gespielt wurden, entspannten sich ihre Gesichtszüge und so freute auch sie sich, dass wir endlich mal außerhalb unserer 4 Wände diese Band hören konnten.
Irgendwann merkten wir, dass es nicht mehr allzu viel in diesem Schuppen zu sehen gab. Somit entschieden wir uns, den nicht sehr beschwerlichen Weg gen Heimat anzutreten. Wir gingen also raus aus dem Rider’s Café und stiegen ins Auto ein. Immernoch berauscht von dem Konzert fuhren wir los. Eine kurze Strecke fuhren wir durch die Stadt, doch schon bald ging es auf die Autobahn, auf der wir dann auch gemütlich durch die Nacht fuhren. Itchy Poopzkid versüßten uns die Fahrt und wir sangen lauthals, wenn auch nicht laut hörbar, mit. Eigentlich war die ganze Fahrt ziemlich langweilig, denn es ging ja immer nur gerade aus. Auch nachdem wir von der Autobahn abfuhren und uns auf einer Landstraße wiederfanden, war es nicht unbedingt aufregend. Wir fuhren, sangen, unterhielten uns und lachten. Die uns entgegenkommenden Autos störten uns nur geringfügig. Doch plötzlich kam uns ein Auto entgegen und versetzte uns in Angst und Schrecken. Nicht, weil es groß oder laut war. NEIN, NEIN! Es warf einen Fuchs nach uns, den es selbst zuvor überfahren hatte. Wir sahen den Fuchs nur fliegen, an ERNA abprallen und merkten nur, wie er unterm Auto langglitt. Plötzlich hörten wir ein Geräusch, was uns nicht sehr bekannt vorkam. Es war ein sehr hoher Kreischton, der aus unseren Hälsen kam. Wir kreischten tatsächlich wie Mädchen und rissen gleichzeitig unsere Augen auf. Dammit, war das ein Schock! Wobei ich nicht sagen kann, ob dieser ausgelöst wurde durch den toten Fuchs oder unserer Fähigkeit, doch wie Mädchen zu kreischen. Nachdem wir uns beruhigt hatten, musste Nadine feststellen, dass ihre Beine weich wie Butter waren. Was für ein Erlebnis!
Die restliche Fahrt verlief ziemlich ereignislos. Wir überfuhren keine Füchse mehr und kreischten auch nicht noch mal wie Mädchen. Stattdessen redeten wir darüber, wie krass das Erlebnis doch eigentlich war und beruhigten uns mit den Songs von Itchy Poopzkid. Bis nach Seehof war es ja nicht mehr weit. Als wir dort ankamen, krauchte ich mit meinen geschundenen Knochen unter das Auto, um den tatsächlichen Schaden abzuschätzen. Ich kann nur eins sagen: „Übel, übel“ sprach der Dübel und verschwand in der Wand! Es hing noch Fell vom Fuchs unter dem Auto und ein bisschen war demoliert. Naja…wir haben es ein bissl fixiert, damit Nadine den restlichen Weg nach Hause fahren konnte. Wir verabschiedeten uns, ich ging rein und berichtete meiner Mutter sofort, was passiert war. Nadine fuhr nach Hause und kam relativ unbeschadet auch dort an. So gingen wir beide mit einem lachenden und einem geschockten Auge ins Bett.
In dem Sinne danken wir vor allem: One Fine Day für das Hammer-Konzert, Björnski, dem super gelegenen Parkplatz, unseren Taschen und She wants Chaos.
Kein Dank geht an: den Autofahrer, den Fuchs, unsere Kreischstimmen, das Psycho-Mädchen, den Merch-Stand ohne unser eigentlich ausgesuchtes Shirt und die Bar-Tussen.