Dienstag, 22. Juni 2010

Mächtig gewaltig!


-"Kein Bock auf Nazis"-Benefizkonzert im Knust am 21.05.2010-




…Benny hatte recht. Denn so könnte man dieses Mega-Wochenende tatsächlich bezeichnen. Das Wochenende war so ereignisreich, kompliziert, lustig und spannend…aber mal von Anfang an.

Wie immer mussten wir erstmal aus allen Himmelsrichtungen zusammenkommen. Am Donnerstag kam Barbara mit dem Flieger in Hamburg an. Ich wollte sie eigentlich fürstlich mit Luftballon und riesigem „Welcome to Hamburg“-Schild empfangen…doch irgendwie klappte das nicht. Schuld daran war ein Sprechstundentermin in Darmstadt, welcher 10 min dauerte (das nenn ich mal rausgeschmissenes Fahrtgeld). Während ich also von Hamburg nach Darmstadt fuhr, flog Barbara in die entgegengesetzte Richtung von Darmstadt nach Hamburg. Naja, wenigstens war Björn zu Hause, so konnte er Barbara um 13.10 Uhr am Flughafen empfangen. Barbara und Björn kauften noch fix ein paar Sachen ein und machten sich dann in Wedel einen sprichwörtlichen Bummi, zumindest glaube ich das. Ich kam dann abends um 20.37 Uhr mit dem Zug in Hamburg an, und brachte Nadine, die extra einen späten Zug genommen hatte, gleich mit.

Doch bevor unser Hammerwochenende endlich beginnen konnte, mussten wir beide den langen Weg von der Haltestelle nach Hause antreten. Obwohl ich meine Motivation, die am 18.12.2009 einfach ins Gebüsch gehüpft ist und auf und davon ist, nicht wiedergefunden habe, stellten wir schnell fest, dass der der Heimweg zu zweit viel besser war…die 15 min vergingen irgendwie im Fluge. Als Nadine und ich um die Ecke zur Wohnung bogen, entschieden wir, unsere Fähigkeiten im Anschleichen zu testen. (Wir glauben ja immernoch, dass in uns Gus oder Shawn stecken) Wir wollten Björn und Barbara doch in flagranti beim…tja bei was auch immer…erwischen. Also schritten wir zur Tat. Wir glitten also leichtfüßig wie zwei Elefanten an den Fenstern vorbei, konnten uns aber das Lachen wie immer nicht wirklich verkneifen. Als wir die Tür öffneten, hofften wir, nicht gehört worden zu sein…doch irgendwie sind wir halt doch nicht so die perfekten Schleicher…naja, wir waren zu Hause und erwischten die beiden beim…TV schauen und rumasseln. Das war ja klar! Ich hab’s gewusst.

Bevor es allerdings ins Bett ging, hatten wir noch viel zu erzählen. Dies hatte wohl verschiedene Gründe. Einer war die Tatsache, dass wir Barbara schon ewig nicht mehr gesehen hatten. Einer anderer Grund lag auf der Hand: Nadine und ich konnten einfach nicht unseren Sabbel halten und schnatterten was das Zeug hielt. Egal, irgendwann machten wir uns auf Richtung Bad zum Zähnchen putzen und danach in Richtung Schlafzimmer, um ins weiche Bett zu fallen. Björn schaffte es auch tatsächlich bis ins Schlafzimmer von uns…ich allerdings wurde aufgehalten von…mir selbst. Naja, typsich halt! Aber egal, so machte ich es mir noch bei Barbara und Nadine (die sich ein Bett teilten) gemütlich und wir quatschten bis halb 3 Uhr über viele Dinge. Unter anderem mussten Männer, Musik und Schlafgewohnheiten angesprochen werden. Währenddessen gab Barbara immer wieder komische Laute von sich, wir glaubten langsam, dass in unserem Zimmer ein kleiner fieser Geist war, der ihr immer in den Arm oder so zwickte. Doch sie bestätigte uns immer wieder, dass es ihr gut ginge. Naja, wenn sie meint! Wir haben es einfach mal geglaubt. Irgendwann hab ich mir allerdings gedacht, dass ich mal in mein kuschliges Bett kriechen müsste…und tat das dann auch. So ging dann der Tag auch wirklich zu Ende.

Der Freitag sollte ein ganz großer werden. Lag es vielleicht daran, weil das Konzert anstand und wir hinterher in Björns Geburtstag reinfeiern konnten? Oder lag es daran, weil unsere Tanzgruppe immer größer wurde? Es wurde viel darüber nachgedacht, doch ein Experte sagte mir, dass wohl beide Umstände der Grund waren, warum der 21.05.2010, ein Freitag, DER TAG dieses Wochenendes war. Doch höret höret, was ich euch berichten habe.

Gegen 9 Uhr, naja Björn und ich mussten unseren kleinen PIVO gegen 8 Uhr zur Werkstatt bringen, erwachten alle aus ihrem Dornröschenschlaf. Da wir alle den fetten Hunger schoben, gab es erstmal ein fürstliches Frühstück, bevor wir uns an die weitere Planung des Tages machten. Nach dem Frühstück gingen wir nach und nach duschen. Während also immer einer duschen war, asselten die anderen weiter rum und räumten auf, wenn es gerade mal passte. Barbara verstand das Prinzip des Nichts-tuns nicht, aber Nadine und ich machten es uns zur Aufgabe, dies zu ändern. Sie sollte doch auch eine ganz Große werden, so wie wir…


Gegen 13 Uhr kam dann auch schließlich Arian aus Marienborn, der auf der Autobahn auch einen Kampf mit dem Navi durchstehen musste. Irgendwie haben wir es nicht so mit den Navis…Na gut, da jetzt fast alle da waren, konnten wir endlich Nicole aus der Stadt abholen. Also wir los zur Haltestelle und ab in die City…aber oh Schreck!
Wir hatten noch ein bissl Zeit. Also machten wir uns tourimäßig auf den Weg vom Bahnhof in Richtung Rathausmarkt. Wir stiegen aber auch wegen der Mutzen am Bahnhof aus, die haben wir dann aber vergessen. Sind wir nicht alle ein bisschen Goldfisch??? Am Rathaus machte Barbara ein paar Fotos, von sich, von Björn, von mir, von dem Rathaus…eigentlich alles, was der Platz gerade so hergab und was irgendwie lustig war. Während wir also so warteten, dass es endlich um 15 Uhr wurde, kam ein Velo-Taxi auf Barbara und Björn zu und fragte, ob sie eine Rundfahrt machen wollten. Ich hab‘s gewusst, da läuft doch was…aber egal, die wollten ja eh nicht mitfahren. Kurz vor 15 Uhr liefen wir dann endlich zu Nicole, um sie von ihrer Arbeit abzuholen…dort durften wir dann noch mal ein bisschen warten. Machte aber nichts, wir vertrieben uns die Zeit mit Blödeleien und Sonne tanken. Als sie endlich rauskam, gingen wir gleich zur Haltestelle und fuhren nach Hause.

Denn dort warteten die Nudeln auf uns, die wir leider noch kochen mussten. Aber weil wir ja so super motiviert (vor allem ich…haha) waren, dachten wir, dass wir das schaffen. Naja, Nicole war ja mit dabei, die hat letztes Mal auch so schön gekocht.

Zu Hause angekommen, schwangen sich die Jungs ins Auto und holten Philipp ab. Währenddessen machten sich vier aufgeschreckte Hühner, sprich Nadine, Nicole, Barbara und ich, daran, die Nudeln in ein heißes Wasserbad zu werfen und der Tomatensauce durch verschiedene Gewürze ihre bekannte Geschmacksnote zu verleihen. Das klappte auch reibungslos. Als die Jungs wieder da waren, bauten wir schnell den Tisch aufgrund immer weiter steigender Personenanzahl im Arbeitszimmer auf. Da Nadine und ich immer wie zwei Ferkel essen, entschieden wir uns, zwei Arbeitsshirts von Björn anzuziehen, damit wir unsere Konzertshirts nicht einsauen. Die haben wir auch bitter nötig gehabt, denn ein wieder mal nicht von vorne herein abgesprochenes Wettessen nötigte uns, unsauber zu essen. Außerdem machten sich die Nudeln in unseren Mündern immer wieder selbstständig und sprangen während unseres Lachanfalls einfach aus besagten Mündern heraus. Eigentlich schon ein bisschen ekelhaft, aber….was soll’s! Eines kann ich nur zum Wettbewerb sagen, irgendwie habe ich gewonnen. Auch wenn ich dann doch nicht alles geschafft habe, konnte ich als klarer Sieger aus dieser Sache rausgehen. Also Nadine: IN YOUR FACE!

Nach dem Mittag essen mussten wir uns dann ganz flink konzertfein machen. Während Nadine, Barbara und Nicole ihre feminine Seite entdeckten und sämtliches Makeup auflegten, schloss ich mich den Jungs an und wartete, bis sie fertig waren. Naja, ich hatte ja mein Shirt schon an…
Vor dem Losgehen noch schnell die Tickets prüfen, Bier und Schnaps, Kameras und gute Laune einpacken und hopp hopp. Es ging los! Der langersehnte Abend rückte unaufhaltsam näher.

Wir also WIEDER los zur Haltestelle und ab in die Bahn. Hier setzten sich die Jungs auf die eine Seite und die Mädels auf die andere Seite. Lautstark wurde über das Konzert und die möglichen Songs gesprochen, während Björn auf der anderen Seite zarte Bande mit einem kleinen Mädchen knüpfte. Während sie so süß mit ihm sprach, schüttelten wir nur immer wieder über die Verantwortungslosigkeit ihrer Mutter den Kopf. Wir hätten auch irgendwelche dahergelaufenen Irren sein können…nun gut, das sind wir…aber trotzdem. Umsteigen mussten wir an den Landungsbrücken. Eigentlich keine Schwierigkeit, wenn sich da nicht plötzlich auf penetrante Weise die Blasen der Jungs zu Wort gemeldet hätten. Naja, egal. Die Jungs gingen also los und suchten eine Toilette auf. Diese fanden sie auch recht schnell, setzten allerdings die gesamten Landungsbrücken unter Wasser, weil die Toiletten wohl nicht angeschlossen waren. Wat solls?! Sie waren erleichtert. Währenddessen gingen Barbara und Nicole kurz zu den Landungsbrücken und fingen die Atmosphäre ein. Als wir sie alle wieder beisammen hatten (wobei ich das bezweifel), ging es auch schon weiter zur Feldstraße, wo sich der „Knust“ befinden sollte. Nach einem kleinen Abstecher in die falsche Straße fanden wir die Location ganz fix. Erstmal inspizierten wir die Umgebung und fanden uns an einem eisernen Bullen wieder, der uns ein Lächeln aufs Gesicht zauberte…ein weiterer Blick ließ Nadine und mich dann vollends strahlen. Wir sahen den Mietwagen aus Göppingen, die Jungs von Itchy Poopzkid waren also schon da…wie toll!

Nun setzten wir uns direkt vor die Location und fachsimpelten darüber, wie viele Leute wohl kommen mögen und wie groß das ganze Ding überhaupt sei. Björn, Arian und Philipp versuchten auch schon Kontakte mit den Leuten der Location zu knüpfen, waren damit aber nur mäßig erfolgreich. Lag vielleicht daran, dass die Namen der Leute aus der Location nicht Axel oder Matthias waren und sie somit auf keinen gemeinsamen Nenner kamen. Wir warteten also mehr als ungeduldig darauf, dass es endlich um 20 Uhr reinging. Philipp und Björn hielten es nicht lange aus und entschieden sich, den Real unsicher zu machen. Zu dumm nur, dass der geschlossen wird und deshalb so gut wie keine Ware mehr führt. Auch Barbara und Nicole mussten sich ein wenig bewegen, so gingen sie also um den Block und landeten auch im Real. Und auch hier bestätigt sich für mich wieder, dass Björn und Barbara was im Schilde führen, das kann doch kein Zufall sein. Während die vier weg waren, machten wir (Nadine, Arian und ich) es uns vorm Knust gemütlich. Ich pflegte hin und wieder den Augenkontakt mit Saikov, der wahrscheinlich zu konzentriert war, als überhaupt unbedeutende Menschen um sich herum wahrzunehmen. Und während wir uns fragten, warum Saikov sein Schlagzeug in einer kleinen Ecke vorm Knust aufbaute, plauderte Arian aus dem Nähkästchen. Dieses Nähkästchen hieß „Unbekannt“ und war eine Band, welche wohl immer wieder für einige Verwirrung sorgen dürfte. Denn Unterhaltungen wie „Diese Band ist unbekannt.“ – „Was du kennst noch nicht mal ihren Namen.“ könnten ein Paradebeispiel für eben diese sein. Irgendwann kam ein sehr kompetenter Fachverkäufer mit Irokesenfrisur und sehrbombter Jeanshose auf uns zu und überließ uns Buttons, die perfekt zur Veranstaltung „Kein Bock auf Nazis“ passten, für jeweils 1€. Wir freuten uns wie kleine dicke Kinder über Süßigkeiten, so einen kleinen Schatz in den Händen zu halten….Buttons sind aber auch toll. Als Björn, Philipp, Barbara und Nicole wiederkamen, war es auch fast schon so weit. Wir stellten uns also schon mal in die nicht vorhandene Schlange, damit wir auch gleich reinstürmen konnten. Während wir also so warteten, mussten Nadine, Björn und ich zwei Entdeckungen machen. Da saß doch tatsächlich die Frau aus Kiel, die als erste vor der Pumpe stand…wir konnten es nicht fassen und waren positiv überrascht. Bei der zweiten Entdeckung waren wir nicht so überrascht…der Schwimmer, der auch in Kiel war, stand leibhaftig vor uns…oh man, wie kann so was sein??? Da wir schon so viele bekannte Gesichter sahen, blickten Nadine und ich unauffällig in die Runde, ob denn auch die drei Kreischtanten vom Kiel-Konzert mit Papi irgendwo zu sehen waren…aber…nein, puuuuh!!!!!
Wir versuchten uns schnell noch ein bisschen darin, ein Gruppenfoto zu schießen…ich find es ist uns gelungen.

Doch endlich um kurz nach 20 Uhr wurde die Tür in die Heiligen Hallen aufgemacht…wir also rein und BAM! Da standen wir, vor was eigentlich? Naja, es war eine Bar und daneben war eine Tür, die zu war, durch die wir aber anscheinend durch mussten…oh man! Super Organisation! Wir überlegten uns dann also, unsere Jacken abzugeben, aber Fehlanzeige…Garderobe gab’s an dem Abend nicht. Nun gut, stellten wir uns also wieder vor die große Tür und warteten und schauten auf einen Fernseher, der gerade eine Radrundfahrt zeigte. Kurze Zeit später öffneten sich die Tür und wir flitzten wie die Wiesel zur Bühne (die wohlbemerkt nicht all zu weit von der Tür entfernt war). Wir fanden dann einen geeigneten Platz an der linken Seite der Bühne und machten uns dort breit. Jetzt hieß es warten, warten warten.

Gegen 21 Uhr ging es dann endlich los. Ziemlich gut sogar, denn es spielten Ni Ju San. Die waren richtig gut und gefielen.


Sogar so sehr, dass sich Philipp und Björn in den kleinen aber feinen Moshpit trauten. Man könnte meinen, dass das die geilste Sache der Welt ist, denn die beiden kamen aus dem Grinsen nicht mehr raus…nach Nadines Angabe hätten sie im Kreis gegrinst, hätten sie keine Ohren gehabt. Ich will das mal ungesehen glauben! Ni Ju San schafften es also schon mal, uns gut einzustimmen, denn wir hüpften schon schön auf und ab und tanzten unsere eingerosteten Beine schon mal ein.
Die nächste Band hieß Narcolaptic und machte ihrem Namen alle Ehre…Die Band war echt komisch. Der Drummer drosch auf sein Schlagzeug ein, als ob es was verbrochen hatte, der Gitarrist sah aus, als ob er zur Strafe, weil er keine Töne trifft, nichts essen durfte und der Bassist gab immer wieder komisch anmutende Sprüche von sich. Außerdem hörte sich bei den Jungs alles gleich an, so dass wir schnell die Lust am Zuhören verloren.

Naja, egal! Wir machten uns über die zwei Mädels lustig, die direkt neben der Bühne auf einer Treppe saßen und sich entweder die Ohren zuhielten oder Snake auf dem Handy spielten…what the f**??? Während die Jungs von Narcolaptic also vor sich her spielten, erwarteten wir schon mit unbändiger Freude die Jungs von Itchy Poopzkid. Diese sollten nach einer kurzen Pause dann auch endlich kommen. Während dieser Pause machte ich mich auf die Suche nach der Toilette und fand sie auch recht schnell (warum auch nicht, die Location war ziemlich klein). Dort knüpfte ich noch schnell eine Freundschaft, für den Fall aller Fälle…man weiß ja nie, ob die anderen mich nicht irgendwo verlieren. Wieder zurück schmiss Björn ne Runde Wasser, was uns allen recht gut tat. Jetzt hieß es Plätze einnehmen. Aber ach du Schreck! Da standen jetzt drei Mädels mit bescheuerten Blumen im Haar vor uns und versperrten uns die perfekte Sicht. Naja egal, dann mussten wir uns also so hinstellen, dass wir trotzdem noch alles mitbekamen.
Plötzlich ging das Licht aus und Musik setzte ein. Das konnte nur eines bedeuten. ES GING LOS!!! Nadine und ich hielten es nicht aus und summten ganz gespannt das Intro mit, während wir mit unseren Kameras startklar da standen. Saikov kam rein, setzte sich…und dann kamen endlich Sibbi und Panzer. Mit viel Elan und ner gehörigen Portion Spaß im Gepäck enterten sie die Bühne und waren heiß darauf, den Laden auseinander zu nehmen. Das taten sie auch…mit einer richtig geilen Setlist konnte das Konzert auch nur gut werden.
Wir gröhlten also lauthals mit und sprangen und tanzten, was das Zeug hielt. Nebenbei machten wir auch noch Fotos, was ja wohl keine Schwierigkeit darstellte. Der Abend war der absolute Hammer. Die Jungs (Björn, Philipp UND Arian) tummelten sich im Moshpit und kamen in den Genuss vollkommener Glückseligkeit. Wir schauten gespannt den Stagedivern zu, die sich immer wieder wagemutig in die Massen stürzten. Da waren aber auch welche dabei. Unter anderem ein Typ mit nem Rucksack, der besagten dann auch prompt auf der Bühne auspacken musste.
Außerdem war da noch ein Mädel, so groß wie ich, die urplötzlich auf der Bühne stand. Sie suchte verzweifelt eine Treppe, schaute dafür durch Panzers Beine und an Sibbis Gitarre vorbei. Irgendwann fand sie die Treppe auch und war froh unten zu sein, denn sie gestand uns: „Ich wollte doch nur runter!“ Wir schauten uns erst verdutzt an, und lachten dann herzlich. So was haben wir auch noch nicht gehört. Obwohl die Jungs auf der Bühne ein paar technische Schwierigkeiten hatten, war der Abend total genial.

Alle Aufgaben wurden erfüllt: triefendnasse Körper, auseinander genommene Bude, andere Leute (Barbara, Arian und Philipp) für Itchy Poopzkid begeistert.
Doch ein paar Sachen standen noch auf dem Plan. Nach dem Konzert sammelten wir unseren Jacken und Pullover und Taschen ein…aber herrje! Philipps Pullover war weg. Dafür lag aber eine schöne Strickjacke noch da. Die zog er sich einfach mal an, immerhin war es ohne Pullover oder ähnliches einfach zu kalt draußen. Wir stellten schnell fest, dass es eine Frauenjacke war, egal…die stand Philipp trotzdem. Allerdings kam schon kurze Zeit später ein Mädel wieder und veranstaltete mit Philipp einen Tauschhandel und so waren beide wieder froh.
Mit dem Ende des Konzertes ging es auch schon schnurstracks auf 0 Uhr zu. Wir hielten uns also bereit, um pünktlich zum Tageswechsel lautstark mit unseren geschundenen Stimmchen „Happy Birthday to you Björn!“ zu singen. Wir waren so laut, dass sich sogar zwei weitere, uns unbekannte, Menschen zu uns gesellten und mitsangen. Nach unserem Ständchen verteilten wir auch ganz fix die Geschenke. Es gab ein Shirt von den Donots (Nadine und ich) und einen Button, den Arian bei unserem Fachverkäufer erschwinglich erstanden hatte. Wir stießen mit Wasser, Fanta und Cola an. Doch das währte nicht lange, denn mit Besen bewaffnete Männer fegten uns hinaus in den Vorraum, wo auch endlich der Merch-Stand aufgebaut war. Wir Mädels sausten ganz fix hin und machten uns über die ganzen Fanartikel her. Nadine kaufte sich ein Shirt, Barbara einen Button und ich kaufte mir ein Schweißband.

Nachdem Konzert überlegten wir, was wir noch tun konnten. Wir merkten, dass die letzte Bahn schon lange Richtung Heimat gefahren war. Doch in der Stadt bleiben wollten wir auch nicht. Keiner von uns hatte so richtig Lust, noch um die Häuser zu ziehen. Also entschieden wir uns einstimmig, und das will bei sieben Leuten was heißen, dass wir den Nachtbus nach Wedel nahmen. Dies erwies sich als kleine Abenteuerfahrt, denn wir mussten einmal umsteigen und zwar an einer Stelle, wo die Haltestellen nicht direkt beieinander lagen. Doch wir schafften auch das. Am Zwischenhalt verabschiedeten wir uns ganz fix von Philipp, denn er fuhr mit einem anderen Bus zu sich nach Hause. Wir also rein in unseren Bus und ab nach Wedel. Dort angekommen, gingen wir Mädels schnell nach Hause, weil wir Hunger hatten. Arian konnte nicht bis dahin warten und kehrte mit Björn noch schnell im Restaurant „Burger King“ ein. Arian holte sich zwei oder drei Burger und dann kamen auch die beiden. Wir machten es uns im Wohnzimmer gemütlich und aßen alle noch etwas. Nadine und ich mussten fassungslos feststellen, dass die Rockzone vorbei war, was unseren schon enormen Hass noch weiter steigerte.
Aber schon bald holte uns die Müdigkeit ein und wir gingen alle ins Bett. Bettenaufteilung war diese: Arian und Björn, Barbara und Nadine, Nicole und ich. Nachdem wir uns alle in die kuscheligen Arme der Decken und Kissen begeben hatten, versanken wir auch schon in tiefen Schlaf. Wir träumten vom Tag, vom Konzert und waren rundum glücklich.

Gegen 9 Uhr war es auch schon wieder vorbei mit dem Schlafen. Wir machten uns also daran, Frühstück zuzubereiten. Nach und nach aßen und duschten wir. Dann machten wir, also die Mädels, uns fertig, damit wir Nicole zum Zug, der 12.28 Uhr losfuhr, bringen konnten. Arian machte sich derweil auch fertig und düste wieder Richtung Heimat…er wollte noch zu einem Geburtstagsparty mit anschließendem Fußballspiel.

Wir brachten als Nicole zum Zug und machten uns dann zu dritt auf, die Innenstadt von Hamburg zu erkunden. Aber erstmal wollte sich Barbara mit Mutzen stärken. Die waren aber auch wieder lecker! Danach schlenderten wir bis zur Alster und setzten uns auf die Mauer, damit wir Leute und ein schwules Entenpaar beobachten konnten. 

Barbara verdingte sich kurzfristig als Fotograf, da sie eine Gruppe von Touristen vor der Alster ablichten mussten. Doch ich denke nicht, dass sie jetzt Fotografin wird, sie hat ja auch kein Geld bekommen.
Gegen 15 Uhr machten wir uns wieder auf den Heimweg, denn wir wollten das Geburtstagskind ja nicht so lange allein lassen. Wir nahmen aber für besagtes Kind noch eine Portion Mutzen und für mich einen Döner mit, damit wir auch alle vollends zufrieden waren. Zu Hause angekommen machten wir uns wieder daran rumzuasseln, während Björn einen super mega Braten mit Fleischeinlage machte. Unter anderem waren Utensilien für das Gelingen des Bratens: Messer, Löffel, Nadel und Faden. Man hätte meinen können, Björn macht einen chirurgischen Eingriff. Trotzdem sah es hinterher richtig lecker aus.

Nach getaner Arbeit machten wir es uns gemütlich und schalteten den TV an, um die gemachten Fotos des Vortages auszuwerten. Wir haben herzlich gelacht über die ganzen Schnappschüsse, aber auch über die Tatsache, dass Barbara wie ein Paparazzo Fotos geschossen hat; jede Minute ein Bild…so kam es uns zumindest vor. Nach den Fotos schauten wir Fußball, armer Björn. Da muss er den Männersport schlechthin mit drei gackernden Weibern anschauen…aber anscheinend hat er es überstanden.

Danach machten wir uns auch schon auf ins Bett und schliefen sofort ein. Sofort? Naja, Nadine und Barbara quatschten noch fleißig weiter, so dass ich mich genötigt fühlte, wie eine Glucke darauf zu achten, dass sie endlich einschlafen. Ach Quatsch! Ich schrieb noch eine SMS und plötzlich war es ruhig.

Am nächsten Tag mussten wir alle früh raus. Es gab zwei Gründe: Barbara musste sehr früh zum Flughafen und Björn bekam Besuch von seinen und meinen Eltern. Also Hopp Hopp! Alle schnell frühstücken, duschen und Barbara und Nadine an der S-Bahn abladen.
So ging auch dieses ereignisreiche Wochenende vorbei…man war das lang! Aber ich fand‘s geil…das können wir gleich nochmal machen. Auf ein nächstes Mal!

Wir danken an diesem Wochenende Petrus für das schöne Wetter, dem Vulkan Eyjafjallajökull, dass er nicht wieder den Flugverkehr lahmgelegt hat, der Deutschen Bahn, die Nadine und mich, pünktlich nach Hamburg brachte, Ni Ju San, den Mutzen, die Barbara so gut geschmeckt haben, Björns Arbeitshirts, dem kleinen aufgeweckten Mädchen aus der S-Bahn, der Frau aus Kiel, Philipps Internet im Handy, welches uns den Weg per Nachtbus nach Hause wies, Burger King, der noch geöffnet hatte und Björns Fingerfertigkeit, was das Zunähen eines Bratens angeht…wir hatten sichtlich unseren Spaß.
Kein Dank geht an den Schwimmer, der uns irgendwie auf Schritt und Tritt verfolgte, Narcolaptic, die Blumenkinder, die uns fast die Sicht auf die Bühne versperrten und meinen blöden Sprechstundentermin.

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