Freitag, 11. Februar 2011

Rüdldipp


-One Fine Day im Mau Club, 21.01.2011-

Da One Fine Day, wie der geneigte Leser hier schon in vorherigen Blogeinträgen erfahren konnte, uns mit dem neuesten Machwerk mächtig gewaltig überzeugt haben, entschieden Spikey und ich uns im Oktober, als One Fine Day ein paar Konzertdaten rausgaben, doch mal wieder nach langer Zeit (*ähem*) ein Konzert zu besuchen…  Das ganze sollte dann Ende November steigen, doch leider ereilte uns die Nachricht, dass das Konzert aus Gründen, an die ich mich jetzt beim besten Willen nicht mehr erinnern kann, verlegt werden musste… Naja, immerhin hatten wir dadurch länger Zeit, die Tickets zu kaufen. Und der neue Termin am 21.01.2011, einem Freitag (!!!), passte uns noch viel besser…. Nur hieß das eine unanständig lange Wartezeit, die uns unerträglich vorkam… Schließlich hat sich selbige um tierisch lange zwei Monate verlängert… Aber zum Glück konnten wir uns ja mit anderen Ausflügen die Zeit vertreiben und die Tage des Wartens waren dann bald gezählt und wir freuten uns immens, als der große Tag gekommen war.
An diesem Freitag mussten sowohl Spikey als auch ich noch unser Brot verdienen und so kam es, dass wir beide schon früh auf Arbeit warteten, dass die lange „Qual“ ein Ende hat. Aber immerhin konnten wir schon alles durchplanen… So wurde ich zum Beispiel auch angewiesen, Spikey eine leckere Schlemmertasche von der Stadtbäckerei (Schleichwerbung passiert an dieser Stelle nur zufällig), denn sie war ja schon in Hamburg in den IC gestiegen, der uns nach Rostock bringen sollte, und hatte keine Zeit mehr, sich selbst eine zu kaufen. Dadurch bot sich mir die Gelegenheit, mir auch was Leckeres zu kaufen, bevor ich in Schwerin zugestiegen bin. Als wir dann wieder glücklich vereint waren, konnten wir auch den kleinen Snack genießen und freuten uns gleichzeitig auf den Käsekuchen, der eine Stunde später angedacht war.
Am Rostocker Bahnhof wurden wir auch schon von Gesine in Empfang genommen und sind fluchs zu ihrer Wohnung gefahren. Wir hatten ja Hunger, also musste das schnell gehen. In der Wohnung angekommen, haben wir auch gleich unsere Pizzen und die Baguettes in den Ofen geschoben, denn wir hatten ja Hunger. Und als wir so warteten, haben wir uns lustige Videos im Internet angeschaut. Eigentlich wie immer…  Gesine hat uns freundlicherweise auch noch die Bahnverbindung zum Mauclub rausgesucht, damit wir auch heil hin und zurück kommen.
Nach dem Essen haben Spikey und ich uns dann ausgehfertig und auf den Weg gemacht.
Wie immer waren wir viel zu früh da und sind deshalb noch ne Runde um den Blog gelaufen, um uns neben dem Zeittotschlagen auch noch warm zu halten, denn Ende Januar ist es ja für gewöhnlich kalt. Am Ende unserer Runde sahen wir dann auch schon ein paar andere Leute vor den Toren des Maus und so gesellten wir uns zu ihnen… Die Wartezeit vertrieben wir uns wie zwei uralte Frauen mit Geschichten über diverse Krankheiten… Hm, eigentlich sind wir ja auch schon ganz schön alt, denn wir hoben auch dieses Mal den Altersdurchschnitt des Publikums um einiges. Und trotzdem wurden wir beim Einlass nach unseren Ausweisen gefragt… Reine Routine, wurde uns versichert und wir befanden das für gut… Es ist ja schließlich nicht so gut, wenn die Minderjährigen ohne Aufsicht noch nach 12 Uhr irgendwo in dieser gefährlichen Welt herumlaufen… So…
Da wir ziemlich dicke Jacken mit uns rumschleppten und keinen Bock hatten, die auch noch die ganze Zeit am Mann zu behalten, entschlossen wir uns erstmals dazu, uns an der Garderobe einzufinden, um die Klamotten abzugeben… Es gibt immer ein erstes Mal… Nur legte uns der Garderobenmensch kleine Steine in den Weg, denn er hatte noch kein Wechselgeld… Also erstmal was trinken. Danach hatten wir dann auch das nötige Kleingeld, um endlich unsere Jacken abzugeben. Nun konnten wir auch endlich mal die Lage checken… Ich hatte Spikey ja schon vor den hohen Absperrungen im Mau gewarnt, aber von denen war heute nichts zu sehen. Stattdessen fiel uns gleich der Merchstand ins Auge und sogleich kaufte sich Spikey den obligatorischen Button… „My <3 is on Fire“… Was könnte es passenderes geben an diesem Abend… Am Merchstand stand dann auch ein Typ, der mir verdächtig bekannt vorkam… Ich wusste nur nicht, woher ich ihn kannte… Ich dachte mir, dass ich ihn wohl auf irgendeinem Konzert schon mal gesehen haben muss… Spikey kam er aber nicht so bekannt vor… Naja, so musste ich alleine grübeln…
Beim weiteren Umschauen fiel mir dann noch auf, dass sich das Mau seit meinem letzten Besuch, der auch schon zwei Jahre her war, ziemlich verändert hatte… Aber dadurch hatten wir jetzt gemütliche Sitzecken, wo wir es uns bis zum Beginn des Konzertes gemütlich machten. Lange hatten wir aber nicht Zeit zum Entspannen, denn She Wants Chaos postierten sich sogleich auf der Bühne und wir somit vor selbiger… Wie schon im September legten sie eine energetische Show hin, diesmal zu unserer Enttäuschung aber mit Schuhen… Naja, Mitte/ Ende Januar kann man das schon mal entschuldigen… Einen Hit nach dem anderen lieferten sie uns und zeigten, dass sie richtig Bock hatten, allen voran Sänger Sören… Auch wenn der größte Teil des Publikums doch noch eher einen Stock im Arsch hatte… Beim Gassenhauer „California Gurls“ von Katy Perry animierte Sören das Publikum kräftig zum Mitsingen. Ich konnte aber immernoch nicht den Text und so hielt ich es mit dem Ratschlag unserer ehemaligen Chorleiterin Goldi… Wenn du mal nicht weiter weißt, schlag Haken und Ösen… Spikey war da schon textsicherer… Ich glaub ja, sie hat heimlich geübt… Nach einem viel zu kurzen, aber trotzdem arschtretenden Set verließen She Wants Chaos auch schon die Bühne und machten Platz für One Fine Day… Der Saal hatte sich zu dem Zeitpunkt auch schon besser gefüllt, obwohl man sagen muss, dass eigentlich noch viel mehr Leute hätten kommen müssen… Naja, deren Pech, umso mehr Platz blieb uns…
Während der Umbaupause fragte ich mich immernoch, woher ich den Typen vom Merchstand kannte und Spikey flirtete mehr oder weniger mit nem jungen Typen… Vielleicht wurde sie auch angeflirtet, ich weiß es nicht mehr so genau und um genau zu sein, hab ich es nicht mal mitgekriegt, weil ich ja noch in Gedanken war… Ich hab aber auch gegrübelt…
Nach ner kurzen Weile war es dann aber auch soweit, One Fine Day erklommen die Bühne und legten mit ihrer energetischen Show los. Und sogleich rissen sie das Publikum mit und es entwickelte sich ein kleiner Moshpit…
Wenn der mal nicht zugange war, war ein kleines Phänomen zu beobachten, das wir auch schon in Lübeck beobachten konnten… Die Leute im Publikum haben sich NICHT eng vor der Bühne gedrängt, sondern standen im Halbkreis davor, sodass es wieder mal keine wirkliche erste Reihe gab, wenn man mal von Spikey und mir absieht… Vielleicht dünsten One Fine Day einen Geruch aus, den Spikey und ich nicht riechen können… Man weiß es nicht… Wir erfreuten uns derweil der wunderbaren Songs. Wieder einmal haben es One Fine Day geschafft, die perfekte Mischung aus alt und neu zu finden… Natürlich spielten sie Klassiker Goodbye Reality und und und, aber eben auch einen Großteil von The Element Rebellion… Wir hielten uns diesmal aber eher zurück mit dem Singen, weil aus noch ungeklärten Ursachen unsere Stimmen nicht so ganz mitmachen wollten… Aber so sparten wir all unsere Energie für zwei der absoluten Highlights… Als One Fine Day zum Punkt Damn Right auf der Setlist anlangten, wurde es plötzlich voll auf der Bühne, denn She Wants Chaos enterte die Bühne noch einmal, um mit One Fine Day ordentlich abzurocken… Man muss ja schon sagen, dass es sehr eng auf der Bühne wurde, aber trotzdem haben die 10 Leute da oben es geschafft, total abzugehen und der Funke sprang erneut auf das Publikum über, denn auch das drehte nun endgültig am Rad…
Niemand im Raum stand mehr still und das Mau verwandelte sich in eine große moshende Masse des Rocks… Um wieder runterzukommen, wurden dann aber auch ruhigere Töne angestimmt, die dann das zweite Highlight bildeten… Marten kam allein mit eine Akustikklampfe auf die Bühne, um Emily zu intonieren… Ja, richtig gelesen, Emily wurde diesmal mit der Gitarre begleitet, weil, O-Ton Marten, kein Platz im Bus für das Keyboard war, da Marco zu viele Schuhe eingepackt hat. Aber auch diese Version war ergreifend… Marten überlies den Refrain wie immer dem Backup-Chor, sprich dem Publikum...
Aber irgendwie war dieser diesmal nicht sehr textsicher und so haben zum Schluss nur noch Spikey und ich aus vollen Kehlen gesungen, während der Rest Haken und Ösen geschlagen hat… Hendrik kam dann auch noch auf die Bühne, um zusammen mit Marten akustisch Feel Again darzubieten…
Und wieder lagen sich alle in den Armen und schunkelten zu den Wogen der Musik… Das grandiose Set wurde dann wieder von der ganzen Band und This Is Goodbye abgeschlossen…
Als es dann vorbei war, spulten Spikey und ich noch unser obligatorisches Programm ab und begaben uns wieder zum Merchstand, denn Spikey wollte  ja noch eine CD von She Wants Chaos käuflich erwerben… Und wieder wurden uns Steine in den Weg gelegt, denn She Wants Chaos rekrutierten für den Merchstand jemanden, der kein Wechselgeld dabei hatte… Also wieder warten, denn der Typ holte Hilfe in Form von Sören, der dann den Verkauf selbstlos übernahm… Und so wurde Spikey wieder glücklich gemacht…
Vor der Rückfahrt entschlossen wir uns noch, ne Kleinigkeit zu trinken, damit wir auch für den Weg gestärkt sind, und so ließen wir uns leicht ermüdet auf einem der gemütlichen Sofas nieder, genossen unsere Sprites und lauschten der Musik, die mittlerweile vom Band kam. Doch oh Schreck, plötzlich wurden wir mit Blicken von einem der Ordner bedroht, der grad als Rausschmeißer fungierte. Und just in diesem Moment kam auch noch ein Song, den Spikey und ich sehr lange nicht mehr gehört hatten, nämlich Crawling In The Dark von Hoobastank… Und so gingen wir nochmal gut ab und battelten uns mit dem Ordner, der nun bedrohlich nahe kam… Irgendwann mussten wir dann doch aufgeben, denn der Typ war doch wesentlich größer und vor allem wesentlich breiter als und wir hätten ihn wohl nie besiegen können… Also doch Aufbruch in Richtung Tramhaltestelle… Dort angekommen haben wir unsere Bahn um nur zwei Minuten verpasst… Mist, hätten wir mal gleich auf den Ordner gehört… So mussten wir noch ne halbe Stunde auf die nächste Tram warten… Aber die Zeit haben wir dann doch recht gut totgeschlagen… Zum Beispiel haben wir mit Nicole telefoniert und sie ganz nebenbei dazu überredet, mit zum Itchy Poopzkid Konzert im April zu kommen, und sie davon abgehalten, sich diese ominöse Dschungelshow anzutun… Sogar Musik konnten wir hören, da aus irgendeinem Fenster schönste Bon Jovi Mukke schallte… Äh, ja… Wieder in der Straße angekommen, in der Gesine wohnt, standen Spikey und ich vor einem großen Rätsel… In welcher Hausnummer wohnte Gesine noch gleich??? Wir drangen bis zum vierten Aufgang vor und stellten fest, dass sie ihr Name da nicht zu finden war… Also zurück und jeden Aufgang überprüfen… Beim ersten Aufgang angekommen, stellten wir fest, dass wir den eigentlich von vornherein ausschließen konnten… Hm, wir riefen also Gesine an, die wir damit auch noch aus dem Schlaf rissen… Zum Glück, denn sonst hätten wir auf der Straße auf Kartons schlafen müssen… Gesine teilte uns dann mit, dass sie im fünften Aufgang wohnt… Ich hab‘s ja geahnt…
Nur noch kurz haben wir uns ausgetauscht (Gesine hat uns erzählt, dass sie ihr Internetkabel ausversehen wohl geschrottet hat) und dann fielen wir alle hundemüde in die Kojen…
Am nächsten Morgen genossen wir dann ein ausgewogenes Frühstück mit Käsekuchen, den wir ja am Abend zuvor doch nicht mehr gegessen hatten, und Brötchen… Und als Frühsport versuchten Spikey und Gesine, die Steckdose und das Internetkabel wieder in Ordnung zu bringen… Ich hab mich da rausgehalten, denn wenn jemand ‘nen Stromschlag bekommt, dann bin ich das, bei meinem Glück… Und so blieben alle unverletzt…
Zur Mittagszeit hieß es dann Aufbruch und Gesine brachte uns noch zum Bahnhof… In der Tram hatten wir drei Quasselstrippen noch einiges auszuwerten. Doch irgendwie wurden wir von so einer unhöflichen ollen Planschkuh bei unserer immens wichtigen Konferenz unterbrochen… Sie hat uns gebeten, doch mal leiser zu sein, weil DIE ANDEREN ja schon gucken… Die anderen machten aber keinen Mucks und so plapperten wir unbeirrt weiter, bis wir aussteigen mussten… Am Bahnhof dann kamen ganz große Verabschiedungsarien und auch wir sagten Gesine tschüss und ritten in den Sonnenuntergang…
Und so haben wir wieder ein erfolgreiches Konzertwochenende hinter uns gebracht…
Dank gilt natürlich Kiki vom Merch, She Wants Chaos, One Fine Day und ganz besonders Gesine für Unterkunft und Verpflegung…
Keinen Dank an den gemeinen Ordner und der Bar im Mau Club, weil die keine Fanta hatte…

PS: Ein paar Tage nach dem Konzert habe ich dann auch endlich herausgefunden, woher ich den Typen vom Konzert kannte… Der arbeitet doch tatsächlich in der Kaufhalle bei mir um die Ecke… Tja, so klein ist die Welt…

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