- Itchy Poopzkid am 01.04.2011 im Grünspan –
Alles begann im Dezember 2010 als Nadine ihre Karte für dieses Konzert bekam. Doch sie sollte nicht lange alleine bleiben, denn im Januar 2011 kaufte ich mir auch meine. Als Nicole dies mitbekam, schlug auch sie schnell noch zu und kaufte sich ein begehrtes Ticket, bevor diese restlos ausverkauft waren. Somit konnten wir uns gemeinsam auf dieses Ereignis freuen. Wir verfolgten ständig alles bei Itchy Poopzkid, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. War auch wichtig, denn sonst wären wir nicht in der neuen Location „Grünspan“ sondern im Logo gelandet. Wir zählten die Tage durch unseren eingeführten Countdown erfolgreich (naja mehr oder weniger) und so rückte der Tag immer näher; bis er dann schließlich da war.
Wir mussten zwar erst noch arbeiten, doch hielt uns das nicht davon ab, uns ein Loch in den Bauch zu freuen. Ja, ich rede von Loch im Bauch. Denn wir beschlossen, nach unserer Zusammenkunft in Wedel schnell jeweils eine Pizza zu essen. Wir waren alle ausgehungert und in unseren Mägen herrschte gähnende Leere. Also Pizza aufbacken, Zufuhr zur Vene legen und ab dafür. Nach unserer Stärkung ging es schon wieder zurück nach Hamburg zu oben genannter Location.
Es ging alles ziemlich flott und so standen wir zeitig mit 20-30 anderen Leuten vor der Tür und warteten. Nadine und ich mussten schmunzeln, erkannten wir doch jetzt immer mehr, von anderen Konzerten, bekannte Gesichter. Somit kann man schon fast von einem nicht-Band-bezogenen Fandom sprechen. Wir warteten und warteten und glaubten, die Langeweile würde uns langsam aber sicher dahin raffen. Doch Rettung nahte. Spaß und Gelächter kamen in Form eines etwa 8-jährigen Mädchens die Straße entlang. Sie schrie die ganze Zeit wie am Spieß, weil ihre Mutter/Schwester (nicht einwandfrei zu identifizieren) es hervorragend meisterte, sie zu ignorieren. Vor der wartenden Masse blieb das Mädchen dann stehen…unsere Blicke waren auf sie geheftet und warteten mit großer Spannung auf die nächste Reaktion. Wahrscheinlich spekulierten schon einige: heulen, plötzlich loslachen, wegrennen. Aber nichts von alledem geschah. Denn die Kleine ging in einen Schrei über, der durchs Mark ging. Ich kann schlecht beschreiben, wie sich der Laut anhörte, ich weiß nur, dass ihr bei andauerndem Schrei wahrscheinlich die Augen rausgesprungen wären. Erst waren wir geschockt, dann verblüfft und schließlich prusteten wir alle los. Doch die Show hatte noch einen letzten Akt. Das Mädchen lief los und knüpfte sich nun eine ziemlich wehrlose Ampel vor, die sie mit gekonnten Schlägen bearbeitete. Wir kamen voll auf unsere Kosten.
Nach kurzer Zeit flogen die Türen endlich auf wir begaben uns zur Gesichts-…äh Taschenkontrolle. Einige Leute sind doch echt so doof und nehmen Taschenmesser mit zu Konzerten. Dazu sag ich nur eins: „Pack das Messer vorher aus und lieber dein Hirn ein!“ Wir mussten diesmal alle drei unsere Persos vorzeigen, Nadine schon ihren neuen. Der Türsteher war sichtlich irritiert, merkte aber schnell, dass der echt war. Nachdem wir nun alle drin waren, stürmten wir sofort zu Garderobe, waren wir nun überzeugte Nutzer eben dieser. Sie befand sich oben auf dem Balkon. Ganz kurz überlegten wir, dort auch zu bleiben. Allerdings wollten wir bei dem Anblick der Jungs sicher gehen, in der 1. Reihe zu stehen. Also ab nach unten und an die Absperrung direkt vor der Bühne. Dort genehmigten wir uns erstmal sündhaft teure Softdrinks und bereiteten unsere Kameras aufs Konzi vor.
Irgendwann ging es auch endlich los und Attack Attack aus Wales kamen auf die Bühne. Die Jungs waren echt gut drauf und schafften es, dass nach kürzester Zeit die gesamte Location sprichwörtlich in Flammen stand. Alle tanzten; selbst der größte Skeptiker konnte das zappelnde Knie nicht verbergen. Und das, obwohl die meisten diese Band wahrscheinlich gar nicht kannten; wie wir. Das Set war richtig gut und getoppt wurde es (meine persönliche Meinung) mit dem Cover „My Sharona“. Wir gingen nun vollkommen ab und tanzten uns die Seele aus dem Leib. Nach fast einer Stunde waren sie durch und verabschiedeten sich von uns. Wir spendierten einen fetten Applaus und zeigten somit, dass es uns Spaß gemacht hat.
Der Umbau ging ziemlich flott. Wir langweilten uns auch nicht, konnten wir doch zu super Funk-Musik abgehen. Wir versuchten uns in einer Art Funk-Makkarena, was auch echt fetzig aussah…FETZIG??? Oh man, es klingelt, die 90er wollen ihr Wort wieder...Weiterhin amüsierten wir uns herrlich über ein paar Jungs hinter uns, die jedes Mal bei Jojos Anblick ganz laut „ACHIM“ schrien. Wir schauten uns bei den ersten Malen verdutzt um, sahen wir ihn doch jedes Mal nicht. Nach ner Weile machte es bei uns Klick und wir merkten, dass die Jungs einfach nur keine Ahnung hatten. So lachten wir immer wieder aus vollem Halse und tanzten unseren Makkarena.
Irgendwann ging es weiter und Itchy Poopzkid stürmten in ihrer neuen Formation die Bühne. Opener war „Why still bother“, wie sollte es auch anders sein?! Aber die Version gefiel mir, war es doch die Unplugged-Version. Danach kam gleich die herzliche Begrüßung mit der Bemerkung, dass Sibbi bis vor 5 Minuten noch aussah wie Guido nach seinem Klitschko-Kampf. Denn er hatte Walnüssen den Kampf angesagt und wegen einer Allergie wohl in Runde 1 verloren. Ob es nun stimmte oder nicht, war egal. Das Publikum seufzte erleichtert, stand Sibbi doch „frisch“ und fröhlich auf der Bühne. Und die Show ging weiter. Sie kamen mit vielen neuen Songs im Gepäck und begeisterten jeden. Sibbi und Panzer rannten (wie immer ) wie die Bekloppten über die Bühne und Max entblößte schon nach kurzer Zeit seinen Oberkörper, da es unsagbar heiß in diesem Schuppen wurde. Es war wieder einmal ein Fest, die Jungs zu sehen. Irgendwann spielten sie den Song „Down Down Down“ und jeder im Raum, wusste, dass er sich schon mal körperlich und geistig auf eine entscheidende Passage…nämlich die Pfeifpassage…vorbereiten musste.
Doch nicht nur wir waren sichtlich gespannt, auch Sibbi, Panzer und Bratmaxe wussten nicht, was sie erwartete. Max zeigte uns kurz, wie diese Passage ging. Oder zumindest wollt er das. Denn sein Pfeifen klang mehr als kläglich. Naja, wir wussten ja, was zu tun war. Also legten wir alles in eine Waagschale und pfiffen, was das Zeug hielt. Zu dumm nur, dass aus den vielen, vielen Hälsen nichts rauskam. Lediglich ein paar schafften es; unglücklicherweise zählten wir Mädels nicht dazu. Ziemlich peinlich; aber was will man machen? So brachen wir alle in Gelächter aus, auch die Jungs lachten herzlich mit. Nach kurzer Zeit entschied Sibbi dann, dass wir diese Stelle doch mit „OH-OH-OH“ ausfüllen sollten, was richtig gut klappte. Generell waren die Jungs sehr begeistert, dass wir ziemlich textsicher waren. So konnte Panzer wenigstens von seiner Unsicherheit ablenken, so seine Aussage. Während des ganzen Konzerts vielen uns 2 Dinge auf: 1. gut 2/3 der Leute war 1,90m und 2. die Menge war ziemlich crowd-surf-begierig. Diese beiden Dinge mussten Nicole erleben. Denn ein Crowd-Surfer wurde genau über ihren Kopf gehoben, helfen konnte sie nicht wirklich, war sie doch zu klein. Stattdessen duckte sie sich und wich den um sich tretenden Füßen aus. Sie hatte Glück und wurde nicht getroffen. Das Glück hatte ich nicht, denn einer dieser total euphorischen Junge hinter uns traf mich beim Jubeln mit seinem Ellenbogen direkt auf den Kopf. Aber ohne Schmerz keine Erfahrungen! Und ohne Erfahrungen keinen Spaß! Also raffte ich mich schnell zusammen und sang und gröhlte weiter. Eine nette Beule sollte mich Tage später noch an das Event erinnern.
Langsam neigte sich das Konzert dem Ende zu, doch Sibbi holte noch einen Knaller raus. Er spielte mein neues Lieblingslied „The Enemy“. Ich war total begeistert, doch leider konnte er den Text noch nicht perfekt, somit versang er sich dreimal und verleitete uns dazu, auch falsch zu singen. Es war ihm aber schnell verziehen, war es doch eines der neuen Lieder. Nach einem weiteren Lied verabschiedeten sich die Jungs und heimsten einen heiden Applaus ein, der auch nach fast 3 min nicht abzuklingen schien.
Nach einer Weile lichtete sich die Tanzfläche und wir drei Mädels entschieden uns, schnell was zu trinken zu holen. Nadine und ich exten unsere Becher, Nicole trank wie immer gemütlich. Danach ging es ab zum Merch-Stand, um Buttons zu ergattern. Außerdem wollten wir die Kampagne „Sonar sucks“ unterstützen. Ein kleiner Obolus für die Kasse stimmte uns dann alle sehr fröhlich. Kurze Zeit später wollten wir unsere Jacken holen, wurden aber von einem Typen, der sich als Rowdie von Attack Attack entpuppte, aufgehalten. Wir sollen doch das Album für unglaubliche 5€ kaufen. Kurze Blicke reichten und die CDs waren in unserem Besitz. Doch eine Bedingung gab es da. Er sollte uns sagen, was „banana“ auf walisisch heißt. Er grinste nur und sagte dann „banana“. Denn er wusste es selbst nicht so genau. Daraufhin runzelten wir die Stirn und grinsten ihn an, da es doch unbeschreiblich niedlich war, wie er uns das offenbarte.
Danach ging es „schnell“ hoch zum Jacken abholen und dann auch schon Richtung Wedel. Aber wenn ihr denkt, nun war auch dieser Tag vorbei, dann habt ihr euch geschnitten. Denn aufgrund der Tatsache, dass Freitag war, war die Bahn bis unters Dach gefüllt. Jugendliche, auf dem Weg ins MAXX in Wedel, und Fußballfans, über die Mannschaften diskutierend, saßen in der S1. Wir konnten gerade noch 3 zusammenhängende Sitze für uns erhaschen. Nach einer Weile kam ein Typ und setzte sich zu uns. Nach anfänglicher Scheu fragte er uns, wo wir Mädels denn hinwollten. Wir reagierten nur kurz mit „Heim!“. Er wollte sein Konversationsspiel forttreiben und fragte, wo wir denn herkamen. Nachdem wir ihm alles vom Abend erzählten, war er Feuer und Flamme. Er erzählte von seinem Sohn und dessen Neigung zum Metal; außerdem hakte er immer wieder nach, wo wir noch mal waren. Unsere Antwort „Im Grünspan“ war irgendwann echt perfekt. Allerdings bin ich mir bis heute nicht sicher, ob er es einfach immer wieder vergessen hatte oder einfach nur noch mal auf Nummer sicher gehen wollte. Egal, denn irgendwann hielt die Bahn in Wedel und wir trotteten nach Hause in unsere Betten.
In diesem Zuge möchte ich einen ganz großen Dank an Itchy Poopzkid, an Attack Attack und das Mädchen auf der Straße richten. Durch sie hatten wir einen Abend voller Unterhaltung.
Allerdings können wir den Preisen der Getränke und den Security-Typen nicht danken, da wir durch sie gedacht haben, Fotos seien nicht erlaubt. Allerdings stellt sich raus, dass man doch Fotos machen kann…na toll, ein bisschen spät; denn Attack Attack haben keine Fotos.
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